Test - Sunrise : Geht im Adventure-Himmel die Sonne auf?
- PC
Nervensäge auf zwei Beinen: Rydec
Der neben der vielen Lauferei nervigste Punkt von 'Sunrise' ist aber der Held selbst, denn dieser ist auf seine Art einfach nur unsympathisch. Einen ganz normalen Satz bekommt Rydec nicht über die Lippen, alle Worte sind auf unnatürlich cool getrimmt. So nennt der Held eine Disco eine "Zappelhalle" und Milch ist eine "Plök-Emulsion aus Fett und Wasser". Was sich hier in Auszügen vielleicht noch humorvoll anhört, geht einem spätestens nach einer Spielstunde arg auf die Nerven. Noch schlimmer wird es nur noch, wenn ihr euch vom Helden sogar beleidigen lassen müsst, etwa wenn ihr einen Gegenstand mehrmals anklickt. Zum Glück lassen sich wenigstens die meisten Dialoge schnell überspringen. Ein derart unsympathischer Adventurecharakter ist uns jedenfalls noch nicht untergekommen, wodurch das Spiel leider auch viel der mühsam aufgebauten Atmosphäre einbüßt.
Verstärkt wird der Eindruck über Rydec auch noch aufgrund der unpassend besetzten Synchronstimme, die sonst John Cusack ihre Stimme leiht. Besser sind die anderen Sprecher ausgewählt, u.a. zeichnen sich dafür Torsten Michaelis (Wesley Snipes) oder Ulrike Stürzbecher (Kate Winslet) verantwortlich. Grafisch geht 'Sunrise' noch so gerade in Ordnung. Sicherlich enttäuscht die Optik bei der Darstellung der Charaktere und von Innenräumen, doch die Straßenzüge Manhattans kommen dafür einigermaßen glaubhaft herüber.
Kommentarezum Artikel