Test - NHL 11 : Es wird heiß auf dem Eis
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Physik, Checks und Holzsplitter
Eine weitere große Neuerung ist das nagelneue Physiksystem. Selbiges bringt mit sich, dass sowohl Puck- als auch Spielerphysik deutlich verbessert daher kommen. Letzteres wirkt sich vor allem bei den Checks aus, die abhängig von Tempo und Gewicht der Spieler weitaus realistischer daherkommen. Wer mit einem flinken 80-Kilogramm-Angreifer versucht, einen 100-Kilo-Verteidiger aus den Latschen zu hauen, wird sich ganz schön umgucken. Die KI schreckt ebenfalls nicht vor Checks zurück und setzt diese zuweilen sehr effektiv ein. Einziges Manko dabei: die Schiedsrichter sind oft zu gnädig und lassen auch einige regelwidrige Attacken ungestraft durchgehen.
Das im letzten Jahr eingeführte Bandengerangel kommt in NHL 11 öfter zum Tragen, aber durchaus nicht in unrealistischem Ausmaß. Ihr habt sowohl die Möglichkeit, Gegner selbst an die Bande zu tackern, als auch zu versuchen, mit Schlittschuh oder Stick den Puck zu befreien. Ebenfalls neu: Schläger können nun aus der Hand fallen oder gar zerbrechen, wobei die Teile realistisch auf dem Eis reagieren und auch mal einen Puck ablenken können. Intakte Schläger könnt ihr wieder einsammeln, oder aber versuchen, auch ohne Schläger eurem Team noch hilfreich zur Seite zu stehen. Ein weiteres Schmankerl ist, dass bei regelstrittigen Toren die Schiedsrichter zur Kabine fahren und den Videobeweis einholen. Uns passierte das zwar nicht oft, aber dafür gleich im ersten Spiel, als ein Puck abgelenkt von einem Spielerhandschuh ins Tor flitzte.
Online im Team oder solo
Neben den reichlich vorhandenen Einzelspielermodi gibt es natürlich wieder einiges im Mehrspielerbereich. Das geht los bei schnellen 1on1-Matches über Teamspiele und Turniere bis hin zum Erstellen und Pflegen ganzer Online-Mannschaften, denn wie schon im Vorgänger könnt ihr mit sechs gegen sechs Spieler antreten. Als übergreifender Wettbwerb erwartet euch die EA Sports Hockey League. Zudem gibt es diverse Wettbewerbe und Playoffs im Ultimate Team Modus. Insgesamt hat es vor allem in den Menüs einige Überarbeitungen gegeben. Die Spitze der Fahnenstange ist hier aber noch nicht erreicht. Hier und da fehlt es in den Menüs noch an Übersichtlichkeitund Handhabung.
Das Online-Spiel an sich funktioniert gut. Zwar kommt es hin und wieder vor, dass eine Partie vor dem eigentlichen Start die Verbindung verliert, ist das Spiel aber erstmal im Gange, läuft alles sehr flüssig und ohne spürbare Verzögerung. Vor allem das 6vs6-Teamspiel macht eine Unmenge Spaß, sofern die Mitspieler zumindest einigermaßen wissen, was sie tun. Fehlende Spieler werden übrigens von der KI aufgefüllt. In diesem Modus wird allerdings deutlich, dass die Goalie-Steuerung und vor allem die Kamere noch ein bisschen Finetuning vertragen könnten. Insgesamt gibt es am Online-Modus aber kaum etwas zu bemängeln.
Nicht viel Neues bei Grafik und Sound
Der Bereich in dem sich wenig, oder genauer fast gar nichts verändert hat, ist die Präsentation. Die Grafik bietet kaum Unterschiede bis auf ein paar neue Animationen, speziell bei den Goalies, und Animationsübergänge. Ganz nett ist die Idee des Spotlights auf Spieler, die ein Tor geschossen haben, zumal ihr eigenen Torjubel per Knopfdruck nutzen könnt. Negativ fielen bei der Testversion auf beiden Konsolen Ruckler im Verteidigungsdrittel auf, die hoffentlich mit der Verkaufsversion noch behoben werden. Akustisch hat sich gar nichts getan. In den Menüs erwarten euch rockige Klänge, die Kommentatoren sind dieselben wie im letzten Jahr und haben absolut nichts Neues zu erzählen. Hier könnte etwas frischer Wind wirklich mal guttun.
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