Test - Colin McRae Dirt : Matsch und Schotter auf dem PC
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Deutlich besser hingegen präsentieren sich die Einstellmöglichkeiten für eure Boliden, auch wenn es unverständlicherweise keine Wahl der Reifen gibt, was im Rallye-Sport eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Dafür könnt ihr munter an Sturz, Federung, Beschleunigung und Getriebe herumschrauben, um das Optimum aus den Fahrzeugen herauszuholen. Erfreulich ist, dass quasi alle Optionen ausführlich erklärt werden, sodass auch blutige Neulinge recht schnell herausfinden, was hinter den einzelnen Einstellungen in Abhängigkeit von der Streckenbeschaffenheit steckt. Die Einstellungen machen sich auch fühlbar bemerkbar. Zwar sind die Standardeinstellungen durchaus zu gebrauchen, aber Profis können noch die eine oder andere Sekunden über das Tuning herausholen.
Öhm, hallo? Multiplayer-Modus?Der Multiplayer-Modus – den man eigentlich fast gar nicht so nennen kann – entpuppt sich als satte Enttäuschung, ja eigentlich sogar als Frechheit. So wird auf der Packung noch mit einem Multiplayer-Modus für bis zu 100 Spieler geprotzt, unterm Strich bleibt davon aber herzlich wenig übrig. Es gibt weder einen Hot-Seat-Modus noch die Möglichkeit, online oder offline in direkten Rennen gegen die Kontrahenten anzutreten. Gut, bei 100 Spielern wäre das auch kaum machbar, da die Framerate teilweise schon bei sechs Fahrzeugen auf der Piste deutlich in die Knie geht. Aber wenigstens bei den Rennmodi mit mehreren Fahrzeugen hätte man etwas erwartet, und es reicht noch nicht einmal für Ghost-Cars. Stattdessen spielt ihr auch online einsam und verlassen und bekommt lediglich die Zeiten und Platzierungen der Gegner angezeigt. Mit einem echten Online-Modus hat das wenig zu tun.
Der Wow-Effekt schlägt zuRein visuell zeigt 'Dirt' der Rennspielkonkurrenz allerdings mehr als deutlich, wo der Hammer hängt. Die Fahrzeugmodelle gehören zum Besten, was derzeit zu kriegen ist, wozu auch das sehr detaillierte Schadensmodell gehört. Die Strecken hauen einen fast aus den Socken. Fährt man das erste Mal über die australischen Pisten und bewundert das Licht- und Schattenspiel zwischen den Eukalyptus-Bäumen, kommen einem mitunter fast die Freudentränen. Da sieht man gern drüber hinweg, dass die Straßenbeläge hier und da etwas nach bemalter Plastikfolie aussehen. Sehr enttäuschend ist allerdings, dass es so gut wie keine Wettereffekte gibt. Wo sind die schönen Regeneffekte geblieben? Wo die verschneiten Pisten in Skandinavien? Dafür lässt sich das Spiel auf der Effektseite nicht lumpen – von sehr akkurater Fahrzeugverdreckung bis hin zu Staub und spritzendem Kies. Sehr schick sind die vielen Kameraperspektiven. Neben Stoßstange, Motorhaube, Draufsicht und Cockpit wurden noch einige zusätzliche Perspektiven eingebaut, darunter die sehr intensive Helmkamera. Die Grafikpracht hat allerdings ihren Preis. Die Performance des Spiels ist in einigen Bereichen alles andere als optimal und gerade in den Rennen mit mehreren Fahrzeugen erwarten euch ziemliche Ruckelorgien. Wohl dem, der einen starken Rechner hat. Wer in der Nähe der Mindestanforderungen gelagert ist, hat nicht viel Freude an dem Spiel.
Die Soundkulisse animiert einen förmlich dazu, die Anlage so laut aufzudrehen, dass dem Nachbarn der Putz auf den Schädel rieselt. Von dumpf grollend bis hin zu rotzig reicht das Repertoire und verleitet uns dazu, die Speaker noch etwas lauter zu drehen. Die Ansagen des Beifahrers, wenn auch nicht bei jedem Renntyp vorhanden, sind ebenfalls gelungen, kommen für unser Empfinden aber einen Hauch zu früh.
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