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Test - Two Worlds II : Überraschung: Das Spiel rockt!

  • PC
  • X360
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Ganz viele kleine Geschichten

Einmal in die Welt eingetaucht, wir euch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit in noch recht simplen Gebieten klar, dass Two Worlds II inhaltlich ein wahres Monster ist. Neben den Quests der Hauptgeschichte erwarten euch unzählige Nebenaufgaben. Und siehe da, bei den Entwicklern sitzen tatsächlich kreative Köpfe! Statt „Töte x Gegner" oder „Sammle y Gegenstände" bietet das Spiel aufwendig gestaltete Minigeschichten, die nicht nur gut erzählt sind, sondern auch immer wieder überraschende Wendungen beinhalten. Schnell versinkt man bis über beide Ohren in der Spielwelt und verliert durchaus mal die Hauptgeschichte aus dem Fokus. Und das ist gut so, denn die Hauptgeschichte ist zwar ordentlich, aber sicherlich kein Meisterwerk der Fantasy-Kunst.

Doch genau das macht Two Worlds II so stark. Ihr erlebt eine ungemein lebendige Welt, in der immer wieder etwas Neues und Überraschendes passiert. Was hier an erzählerischem Umfang geboten wird, ist fast schon mustergültig für das Genre. Zumal das Einsammeln der Nebenaufgaben nicht zur leidigen Pflicht wird, da die Quests, wie schon gesagt, gut gestaltet sind und auch die Dialoge mit den NPCs Maßstäbe setzen. Das liegt nicht nur daran, dass die Dialoge mit einer gewissen Ironie und Süffisanz gut getextet sind, sondern vor allem daran, dass die Vertonung der Dialoge sensationell gut gelungen ist. Selbst die kleinste Nebenrolle wird mit qualitativ hochwertiger Sprachausgabe unterlegt. Ein Hochgenuss, speziell bei der Stimme unserer Hauptfigur. Hier wurde richtig in die Vollen gegriffen!

Und geredet wird viel, denn jede kleine Quest erzählt uns eine Geschichte, manchmal klischeehaft, manchmal überraschend tiefgründig. Die Figuren, mit denen wir es zu tun bekommen, sind immer glaubwürdig, haben immer einen Hintergrund und nicht selten werdet ihr vor moralische Entscheidungen gestellt. Das ist ganz großes Verbalkino. Schade nur, dass die Dialogsequenzen technisch nicht überzeugen können. Die Gesichter der Figuren sind zwar animiert, aber da haben wir bei Mass Effect schon Besseres gesehen. Und die Gestik erinnert eher an Marionetten und passt selten zum Inhalt der Dialoge. Aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau. Augen zu, Ohren auf und genießen. Einziger echter Makel: Hier und da funktioniert ein Quest-Trigger mal nicht ganz sauber, weshalb wir euch empfehlen, häufig zu speichern oder die Intervallmöglichkeit der Autosaves zu nutzen.

Schöne neue Welt

Die Spielwelt selbst ist ebenfalls prachtvoll und abwechslungsreich. Nach den ersten Minuten auf der Startinsel zuckt man noch mit den Achseln, aber spätestens wenn wir durch Savannen ziehen, wo sich Strauße, Geparde und Nashörner tummeln, oder wir die belebten Städte Hatmandor und Cheznaddar durchstreifen mit ihrer Architektur, die fast ein wenig ans erste Assassin's Creed erinnert, wird uns warm ums Herz. Und dann finden wir uns auf einmal im asiatisch angehauchten Neu-Ashos wieder und erleben hinterher noch viele andere Regionen mit ganz unterschiedlichem Look. Zudem gibt es, auch wenn die Bewegungsfreiheit nicht ganz so ausgeprägt ist, immer und überall etwas zu entdecken, obwohl einige Höhlen, Gebäude und Dungeons schon etwas gleichförmig wirken.

Überdies wird die Spielwelt mit einer unfassbaren Liebe zum Detail dargestellt und bewegt sich technisch auf hohem Niveau. Zwar mogeln die Entwickler ein bisschen, indem zugunsten der Performance viel mit Unschärfen und Bloom-Effekten gearbeitet wird, aber den Preis zahlen wir gern. Erstaunlich niedrige Ladezeiten erfreuen unser Herz - da kann sich Fallout: New Vegas gleich einen ganzen Stapel Scheiben abschneiden. Und trotzdem bewegt sich jeder einzelne Grashalm, wenn wir über eine Wiese schreiten. Klasse.

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