Test - The Witcher 3: Blood and Wine : Geralts grandioser Abschied
- PC
CDP hat sich noch mal richtig ins Zeug gelegt und eine der optisch schönsten Rollenspielwelten aller Zeiten abgeliefert, in der man Stunden allein damit verbringen könnte, die Umgebungen zu bewundern. Dabei hat das Studio technisch noch zugelegt: Ausleuchtung und Detailgrad sind erstklassig, auch die Vegetation wirkt deutlich schöner als im Hauptspiel. Der extreme Detailgrad der Umgebungen, aber auch der Charaktere und deren Bekleidung sowie die Lebendigkeit der Spielwelt sind ungemein beeindruckend.
Oh, erwähnten wir schon, dass ihr die Chance habt, ein eigenes Weingut zu beziehen? Nicht nur das, ihr könnt es zudem renovieren und ausbauen sowie mit Trophäen, Gemälden, Rüstungen oder Waffen schmücken. Natürlich ist das keine Hausbausimulation, aber auf jeden Fall ein hübsches Extra für den Ruhestand des Hexers, zumal euch auf dem Weingut am Ende noch die eine oder andere Überraschung erwartet. Denn mit dem Ende der Hauptstory von Blood and Wine ist nicht abrupt Schluss. Vielmehr geben euch die Entwickler die Zeit, noch weiterzuspielen und die Trilogie mit einigen Besonderheiten ausklingen zu lassen.
Sinnvolle Umbauten
Ganz nebenher gibt es viele kleine und große Neuerungen, Überarbeitungen und Verbesserungen. Das beginnt natürlich mit neuer Hexerausrüstung. Zusätzlich zu den Unmengen an neuen Waffen und Rüstungen oder Nahrung und Getränken erhalten die Hexer-Rüstungssets eine neue Großmeisterstufe, die euch Setboni gewährt – sofern ihr denn im Rahmen der Schatzsuchen die Schemata und einen tauglichen Schmied findet. Mit dem Mantikor-Set ist noch ein ganz neues Set dabei, über das sich Fans des ersten Teils der Serie freuen können.
Auch Pferd Plötze kommt nicht zu kurz und kann sich über neue Sättel, Scheuklappen und Satteltaschen im ritterlichen Look freuen. Das neue Equipment ist natürlich willkommen, denn die Entwickler haben sich für Blood and Wine viele neue Gegner einfallen lassen. Auch wurden, wie schon bei Hearts of Stone begonnen, die Bosskämpfe etwas anspruchsvoller gestaltet. Insgesamt um die 20 völlig neue Kreaturen erwarten euch, vom Golyath über den Panther bis zum gigantischen Tausendfüßler.
Das Charaktersystem wurde erweitert. Die bisher eher überflüssigen Mutagene können in Verbindung mit Skillpunkten zur Erforschung von Mutationen genutzt werden, die zudem bis zu vier neue Slots für Fertigkeiten freischalten. Das beginnt schon im normalen Spiel, ist aber vor allem für New Game + von Interesse. Das Inventar wurde überarbeitet und wirkt dank neuer Kategorien etwas aufgeräumter und übersichtlicher. Das hätte den unzähligen Handwerksmaterialien allerdings auch gutgetan. Schön, dass die zahlreichen Bücher und Dokumente nicht mehr im Inventar zu lesen sind, sondern ins Glossar integriert wurden und nun direkt beim Fund per Knopfdruck gelesen werden können.
Auch einige neue Optionen haben ihren Weg ins Spiel gefunden. So könnt ihr beispielsweise den Fischaugeneffekt bei den Hexersinnen deaktivieren. Viel wichtiger und sinnvoller ist aber die Möglichkeit, Gegner zu skalieren. Ist der Schalter aktiviert, werden schwächere Gegner (und nur die) in etwa auf eure Stufe angehoben. So ganz rund funktioniert das noch nicht, hier und da schleichen sich mal zu starke oder deutlich zu schwache Gegner ein. Es ist aber deutlich besser, als andauernd arme Kerle zu verprügeln, die 20 Level unter euch sind.
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