Test - Sniper: Ghost Warrior : Scharfschützenfest mit Schwächen
- PC
- X360
Eine kleine Hilfestellung liefert der Konzentrationsmodus. Der funktioniert ähnlich wie die aus anderen Spielen bekannte Bullet-Time und verlangsamt für ein paar Sekunden das Geschehen, damit wir genau ins Schwarze treffen. Visieren wir zum Beispiel ein bewegliches Ziel an oder geht die Kugel durch einen Kopf, friert das Geschehen ein und das Geschoss wird in einer kleinen Filmsequenz in Zeitlupe bis ins Ziel verfolgt. Ein schöner Effekt, aber schon nach kurzer Zeit halten die Filmchen den Spielverlauf nur unnötig auf.
Viele Macken
Im Dschungel pirschen wir uns mal zu zweit, mal alleine an ein feindliches Lager heran. Bekommen wir gerade keine Unterstützung von unserem KI-Spotter, der ansonsten brav Ziele ansagt, müssen wir bei jedem zweiten Schritt die Umgebung mit dem Zielfernrohr genau absuchen. Allerdings kann man dabei ein noch so guter Wimmelbild-Kaiser sein, sobald wir uns einer feindlichen Basis nähern, fangen Soldaten, die wir noch gar nicht sehen konnten, schon zum Ballern an. Und hat euch einmal ein Wachposten im Visier, ist auch gleich das ganze Lager auf den Beinen. Da hilft meist nur der Missionsneustart.
Haben wir es aber einmal bis zu einer schönen Schussposition oberhalb einer Basis geschafft, lässt sich mit wunderbarem Weitblick ein Gegner nach dem anderen ausknipsen. In diesen Momenten ist Sniper: Ghost Warrior ein wirklich gelungenes Spiel. Allerdings funktioniert das Ausschalten der Bösewichte gerade deswegen so gut, weil die Kerle nicht besonders intelligent sind. Auch gibt es leider jede Menge nervige Situationen, in denen man einfach irgendwo hängen bleibt und dann herumrütteln muss, um den Scharfschützen wieder aus dem Dickicht zu befreien. Das macht gerade dann besonders wenig Spaß, wenn wir uns unentdeckt durch ein feindliches Lager schleichen müssen.
Viel Abwechslung
Um von diesen Mängeln abzulenken, gibt es jede Menge Abwechslung im Spiel. So bestehen unsere Aufträge nicht nur aus dem Abschießen verschiedener Bösewichte, hier und da gehören auch Dokumente gesichert, ein Ziel für einen Luftschlag soll markiert werden oder wir geben den anstürmenden Kameraden Feuerschutz. Apropos Kameraden: In einigen Abschnitten schlüpfen wir in die Uniform von CIA-Field-Agent Michael Rodriguez, der mit Sturmgewehr und ein paar Kollegen im Nahkampf für etwas mehr Lärm sorgt. Zwar ist das eine nette Abwechslung zum stillen Scharfschützendasein, spielt sich aber wie jeder andere x-beliebige Shooter.
Und auch der Mehrspielermodus ist in Zeiten von Online-Massenschlachten ziemlich schwach. Lediglich sechs Karten und drei Modi liefert City Interactive fürs Spielen gegeneinander und nur maximal zwölf Online-Krieger dürfen daran teilnehmen.
Kommentarezum Artikel