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Test - Lost Horizon : Mit Fenton um die halbe Welt

  • PC
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Alles ganz einfach

Die weitere Bedienung läuft ganz im Stile der Geheimakte-Macher ab. Alles wird per Maus gesteuert, die rechte Taste gibt euch Informationen, die linke interagiert. Ob überhaupt eine Interaktion möglich ist, wird euch durch einen Mauscursor, bei dem beide Tasten grün gefärbt sind, angezeigt. Das ist praktisch, denn es vermeidet sinnloses Kombinieren. Etwas nervig war die Notwendigkeit, vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels, Gegenstände erst genauer betrachten zu müssen, bevor eine Aktion mit ihnen möglich war.

Funktionen wie ein Journal oder mehrstufige Hilfen, wie ihr sie aus Geheimakte 2 kennt, werdet ihr in Lost Horizon vergeblich suchen. Es gibt zwar eine Hotspot-Anzeige, die ihr aber im Grunde kaum benötigen dürftet, da die Schauplätze übersichtlich und aufgeräumt sind. Eine Quasi-Hilfsfunktion gibt es auch, die euch allerdings nur in knappen Worten über den Stand der Dinge im aktuellen Kapitel informiert. Eine Rätselhilfe ist das zwar nicht, aber sinnvoll, wenn ihr in ein gespeichertes Spiel wieder einsteigt und euch orientieren wollt.

Euch geographisch zurechtzufinden, sollte allerdings kein Problem sein, da die meisten Schauplätze nur aus drei bis vier Bildern bestehen. Das vermeidet Laufwege, die sogar noch dadurch reduziert werden, dass euch an vielen Stellen Karten zum Ortswechsel angeboten werden. Das Wechseln von Bildern per Doppelklick und automatisches Laufen der Figuren bei längeren Strecken machen dem Spielablauf noch mehr Dampf.

Übrigens: Die innovative Pseudo-Action-Einlage der Verfolgungsjagd im ersten Kapitel wiederholt sich im Laufe des Spiels nicht. Stattdessen kehrt das Spiel schnell zum gemächlichen klassischen Point & Click zurück - was auf jeden Fall besser ist, als eine gute Idee durch Wiederholungen zu ruinieren. Eine weitere originelle Idee kommt aber noch am Ende des letzten Kapitels zum Einsatz, die wir euch aber natürlich nicht verraten wollen.

Lost Horizon - Trailer
Deep Silver hat heute den ersten Trailer zum kommenden PC-Titel Lost Horizon veröffentlicht, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

Ach, ist das schön hier!

Nicht unwesentlich für ein Spiel mit so vielen exotischen Orten ist natürlich auch die Grafik. Es wäre ja furchtbar, wenn diese starr und uninspiriert daherkommen würden. Aber hier gibt es ebenfalls fast nichts zu meckern. Alle Schauplätze sind wunderschön gezeichnet und mit vielen lebendigen Details versehen. Ob Hongkong, Tibet, Marrakesch, Berlin, die Wewelsburg oder Indien, alle Orte sind echte Hingucker und wecken den Wunsch, wirklich da gewesen zu sein.

Leichte Abstriche macht das Spiel aber bei den Charakteren. Sind sie weit genug entfernt, ist noch alles, inklusive der Animationen, völlig in Ordnung. Bei den Zwischensequenzen mit Nahaufnahmen fallen aber dann doch unschöne Texturen und fehlende Lippensynchronität auf. Und warum die Avatare bei der Untertitelung den Gesichtern der Charaktere nur bedingt ähnlich sehen, ist auch ein Rätsel.

Wichtig ist natürlich ebenfalls, was es zu hören gibt, und hier leistet sich Lost Horizon beinahe keine Schnitzer. Das ist auch gut so, denn geredet wird viel, speziell in den ausufernden, aber informativen Zwischensequenzen. Vor allem die Synchronsprecher der Hauptcharaktere liefern hier professionelle Arbeit ab. Übrigens fanden wir im Gegensatz zu einigen Kollegen die Stimme von Fentons Freundin Kim kaum nerviger als die von Kate Capshaw in „Tempel des Todes". Gelungen ist auch die musikalische Untermalung, vor allem der Intro-Song und die stark an das Indy-Thema angelehnte Titelmusik haben Ohrwurmcharakter. Doch auch der Rest kann sich hören lassen, besonders weil je nach Örtlichkeit und Dramatik die Atmosphäre der Situation passend interpretiert wird.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Was braucht ein klassisches Abenteuer? Einen sympathischen Helden mit Ecken und Kanten, interessante Schauplätze, fiese Widersacher und ein Artefakt, das nicht von dieser Welt ist. All das haben nicht nur die besten Indiana-Jones-Filme, sondern auch Lost Horizon. Mit Fenton Paddock die Welt zu retten, macht von Anfang bis Ende jede Menge Spaß und ist richtig spannend. Dabei ist Lost Horizon als Adventure alles andere als innovativ. Von einigen netten Einlagen abgesehen erwartet euch hier eher klassische Adventure-Kost - das aber im besten Sinne des Wortes. Die Geschichte ist bis zum Ende (eher eine Seltenheit im Genre) spannend und durchdacht. Der Held hat, wenn schon keinen Hut und Peitsche, immerhin Charakter. Noch dazu ist das Spiel toll präsentiert und glänzt mit vielen, logischen Rätseln, die für Profis allerdings etwas zu einfach ausgefallen sind. Abenteuer-Fans sollten nicht lange überlegen und an Indys, äh, Fenton Paddocks Seite die Welt retten.

Überblick

Pro

  • tolle Abenteuergeschichte im Indy-Stil
  • ausgefeilte Charaktere
  • vielfältige Schauplätze grafisch hervorragend eingefangen
  • viele logische Rätsel
  • sehr gute Synchronisation
  • guter Handlungsaufbau mit spannendem Ende

Contra

  • für Profis zu einfache Rätsel
  • leichte Schwächen bei den Charaktergrafiken

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