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Test - Lost Horizon : Mit Fenton um die halbe Welt

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Die Geheimakte-Macher von Animation Arts haben wieder zugeschlagen. Ihr neuestes Werk Lost Horizon ist ein Abenteuer, wie es klassischer kaum sein könnte: ein heldenhafter Draufgänger, exotische Schauplätze, eine mystische Suche und richtig böse Widersacher. Stoff, aus dem die Indiana-Jones-Filme und manchmal auch Adventures gemacht sind. Ob euch hier ein großartiges Pulp-Abenteuer oder nur ein lauwarmer Aufguss billiger Klischees präsentiert wird, werden wir euch in unserem Test verraten.

Mit Fenton Paddock um die halbe Welt

Nicht überall, wo ein Held gegen die Nazis und die Zeit ankämpft und auf der ganzen Welt nach einem mystischen Artefakt sucht, steht Indiana Jones drauf. Lost Horizon könnte aber durchaus das nächste Abenteuer des Mannes mit Hut und Peitsche sein. Zitate und auffällige Ähnlichkeiten springen euch an allen Ecken und Enden entgegen. Schon vieles im ersten Kapitel in Schanghai, sorry, Hongkong dürfte Indy-Fans bekannt vorkommen. Und der Held sagt doch einmal tatsächlich: „Nazisoldaten, ich hasse diese Kerle" wie in „Der letzte Kreuzzug". Aber sei's drum: besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht. Zudem ist es ja auch beabsichtigt, dass diese Art von Pulp-Storys alle nach demselben Schema gestrickt sind.

Und gestrickt ist die Geschichte nicht mit der heißen Nadel, sondern mit viel Liebe für Details, originellen Wendungen, coolen Cliffhangern, etwas Historie und einem Schuss Mystik. Die Geschichte wird in der Tat so gut erzählt, dass die realen 15 Stunden Spielzeit einem locker wie 25 vorkommen, so viel passiert und so geschickt sind die Kapitel aufgebaut. Besonders erfreulich ist, dass der Geschichte am Ende nicht die Puste ausgeht, sondern der Höhepunkt auch tatsächlich einer ist, der die Handlung spannend und befriedigend beendet. So, wie ein spannendes und gut erzähltes Abenteuer eben sein sollte.

Charaktere mit Charakter

Dazu tragen vor allem die glaubwürdigen Charaktere, allen voran der Held Fenton Paddock, bei. Hier wurde auf ausgefeilte Charakterzeichnung Wert gelegt, mit Ecken und Kanten und einem komplexen, aber unaufdringlichen Hintergrund. Natürlich werden alle Klischees bedient, vor allem die Nazis sind, wie immer in diesem Genre, eher schablonenhaft. Viele der kleineren Rollen bei den kurzen Begegnungen sind erstaunlich detailliert und häufig recht originell. Zwar regiert im Spiel meistens das Drama, aber auch ein wenig Humor werdet ihr hier und da finden, in erster Linie, wenn das Genre und seine Klischees auf die Schippe genommen werden.

Lost Horizon - Das Abenteuer Beginnt Trailer
Der heutige Trailer zu Lost Horizon zeigt neue Helden, das Motion Capturing, spannende Schauplätze und Action.

Vor allem aber ist das Spiel dank seiner Geschichte und der abwechslungsreichen Schauplätze spannend. Ob nun Probleme mit den Triaden in Hongkong, Survival-Übungen in Tibet, orientalische Rätsel in Marokko, Betrug bei der Berliner Olympiade oder ein Tigerproblem in Indien, die Aufgaben variieren so wie ihre Schauplätze. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Mechanik der Rätsel sonderlich vielfältig ist. Im Grunde findet ihr in Lost Horizon nur Inventarrätsel vor. Gegenstände werden gefunden, kombiniert oder an der richtigen Stelle benutzt. Das ist zwar alles andere als innovativ, fügt sich aber angenehm flüssig in den Spielablauf ein. Es gibt auch ganze drei Puzzles zu lösen, die stellen jedoch selbst im höheren Schwierigkeitsgrad kaum eine Herausforderung dar.

Das gilt im Großen und Ganzen für alle Rätsel. Der Schwierigkeitsgrad ist eher moderat und für erfahrene Spieler sicher etwas zu leicht. Hier wäre ein Anziehen, zumindest zum Ende hin, wünschenswert gewesen. So bewegen sich die Rätsel aber fast im kompletten Spiel auf demselben Level, sind aber immer fair und logisch. Das letzte Kapitel allerdings stellt euch dann doch vor eine etwas größere Herausforderung. Nicht etwa weil die Rätsel als solche komplizierter werden, sondern weil dem Ganzen noch eine weitere, nämlich eine zeitliche Ebene spendiert wurde, bei der ihr um die Ecken von Vergangenheit und Gegenwart denken müsst. Spielbar ist das, übrigens wie auch ein Teil des ersten Kapitels, mit zwei Charakteren.

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