Test - Legacy of Kain: Blood Omen 2 : Legacy of Kain: Blood Omen 2
- Xbox
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Was auf jeden Fall Erwähnung finden sollte, sind die spektakulären und auch herausfordernden Bosskämpfe von 'Blood Omen 2'. Alle Kämpfe setzen sich nämlich aus mehreren Phasen zusammen, die ihr nacheinander durchspielt und bei denen ihr keine Chance habt, ohne alle eure Fähigkeiten einzusetzen. So müsst ihr bei einem Boss anfangs einfach nur kämpfen und abwehren, bis dieser einige Treffer eingesteckt hat. Danach geht es ab in einem Raum mit vier Öfen, zwischen denen der Gegner hin und her springt, und in dem Nebel den Boden einhüllt. Durch den Einsatz eurer 'Nebel'-Fähigkeit überlistet ihr euren Kontrahenten aber auch hier, so dass die letzte Phase beginnt, in der euer Gegenspieler auf den Dachbalken hin und her wandert, um euch dann plötzlich anzugreifen. Ihr müsst diesen Attacken wiederum ausweichen, um selber eine Angriffsmöglichkeit zu bekommen.
Nach diesem Schema laufen alle der Bosskämpfe ab, nur dass natürlich die Inhalte der einzelnen Phasen völlig anders sind. Was aber auch immer gleich bleibt, sind die kurzen Gespräche zwischen und manchmal sogar während diesen Kämpfen, die dem ganzen einen sehr cineastischen Touch geben.
Düster, detailliert und blutig - Die Grafik
Bei einem Szenario wie dem von 'Blood Omen2' kann man sich natürlich schon einmal auf eine entsprechend düstere Grafik einstellen. Obwohl die eher spärlich beleuchteten Gassen und Häuser von Meridian den Erwartungen dahingehend gerecht werden, verfügen sie dennoch über zahlreiche Details, welche das Ganze erst richtig glaubwürdig machen. So findet ihr auf den Strassen immer mal wieder einige Verkaufsstände, hinter denen auch ein kleiner Hocker steht, während in den Häusern bedeckte Tische, Stühle oder Schränke zu sehen sind. Durch die atmosphärische Beleuchtung durch stets flackernde Fackeln oder Kerzen und Nebelschwaden, die über die Böden ziehen, kommen diese düsteren Ortschaften natürlich erst richtig zur Geltung.
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Aber auch die Charaktere im Spiel können mithalten. Allen voran natürlich Kain, der sehr detailliert ist und keinerlei Polygonkanten erkennen lässt. Außerdem hat Kain als einziger einen in Echtzeit berechneten Schatten, der auch auf umliegende Wände, Gegenstände und Personen fällt. Lediglich einige Animationen, dazu gehören auch einige von Kain, hätten noch etwas Überarbeitung vertragen können, da sie nicht immer ganz natürlich wirken. Erwähnenswert ist hier außerdem, dass das stetige Ruckeln der PS2-Version völlig entfällt, und ihr mit einer konstanten und hohen Framerate durch Nosgoth zieht. Auch auf der Xbox aber gehört 'Blood Omen 2' auf keinen Fall in Kinderhände. Bei den blutigen Aktionen die Kain gegen seine Widersacher - oder sogar unschuldige Passanten, die um Gnade flehen - zeigt, rollen schon mal Köpfe oder fliegen Gedärme, so dass man sich fragt, wie es zur USK-Freigabe ab 16 Jahren gekommen ist.
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Staraufgebot bei den Synchronsprechern
Da es eine Schande wäre, eine so intensive Geschichte wie die von 'Blood Omen 2' durch eine aufgesetzte Sprachausgabe verblassen zu lassen, haben sich die Mannen von Eidos nicht lumpen lassen und professionelle Synchronsprecher engagiert. Deren Mitwirken stellt man auch sofort fest, wenn man Kain das erste mal sprechen hört, schließlich hat er die deutsche Synchronstimme von keinem geringeren als Nicolas Cage erhalten. Dieser beweist bei 'Blood Omen 2' auch Vielfältigkeit und spricht die Texte des fiesen, verdorbenen Kain sehr überzeugend. Aber auch bei den anderen Charakteren sind Emotionen und Betonungen überzeugend, so dass man die Story wunderbar auf sich wirken lassen kann.
Ansonsten zeigt sich die Tonkulisse eher unspektakulär. Die Schrittgeräusche Kains sind dynamisch, wechseln also je nach Bodenbeschaffenheit, was oftmals gut zur Geltung kommt, da nur spärlich Musik eingesetzt wird, beispielsweise während den Kämpfen. Hier dann allerdings auch überzeugend, so dass ab und zu pompöse Klänge genau in dem Rhythmus erklingen, wie ihr gegnerische Schläge abwehrt, so dass für zusätzliche Spannung gesorgt wird.
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