Test - Hellgate: London : Endlich ein 'Diablo 2'-Nachfolger?
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Ohnehin enttäuscht die Gesamtpräsentation. Technisch wirkt das Ganze sehr altbacken und trist. Trist ist ja prinzipiell nicht schlecht, wenn es denn atmosphärisch trist wäre. Aber hier wird anfängliche Vorfreude schnell durch stetige Wiederholung zunichte gemacht und Atmosphäre kommt nur selten auf. Die Animationen der Charaktere sind weitgehend ein Witz, es fehlt an Fluss, Abwechslung und allem, was heutige Spiele auszeichnen kann. Die Grafiksets der Levels bieten nur wenige Highlights und wirken über weite Strecken uninspiriert und generisch.
Gut hingegen sind die zahlreichen Effekte beim Kampf sowie das Monster-Design an sich. Schade nur, dass viele der späteren Gegner einfach nur etwas größere oder farblich veränderte Varianten bereits gesehener Monster sind. Die Waffen und Rüstungen der Charaktere sehen im Grunde recht schick aus, allerdings erschließt sich nicht immer, warum sich das Aussehen aller Teile ändert, obwohl nur ein oder zwei Einzelteile ausgetauscht wurden. Es gibt zwar die Möglichkeit, das Aussehen des Gesamtequipments auszuwählen, allerdings immer nur basierend auf einem Teil, aber gültig für die gesamte Kleidung.
Die Soundkulisse geht insgesamt in Ordnung, hier und da lockern atmosphärische Klänge oder harte Rocksounds das Geschehen auf, wenn auch sehr unsystematisch eingesetzt. Dafür gefällt das Gegrunze und Gequieke der Dämonenhorde durchaus. Schwach hingegen die Sprachausgabe, die eigentlich nur als Hintergrundgeräusch auf den Stationen eingesetzt wird. Warum die Hand voll Quests nicht vernünftig vertont wurde, erschließt sich nicht so recht. Auch wieder so ein Atmosphäre-Killer.
Flagships Pläne sehen vor, dass neben dem grundsätzlichen Spiel auch ein Monatsabonnement möglich ist, welches einem zusätzliche Inhalte, Level, Monster und Items bescheren soll. Diesbezüglich würde ich derzeit aber erst mal jedem empfehlen, sich das Abo zu sparen und im Internet zu verfolgen, was überhaupt nach und nach an bezahlten Neuerungen einfließen soll. Die derzeit geringe Abwechslung lässt da nicht auf all zu viel hoffen – außer es steckt die Absicht dahinter, mit dem tristen Spiel die gelangweilten Gamer hoffnungsfroh ins Abonnement zu jagen.
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