Test - Gears Tactics : Kettensägen-Schach im XCOM-Stil

Es ist gar nicht mal verwunderlich, dass die Gears-of-War-Reihe den Sprung zum Strategiespiel so verlustfrei übersteht. Angesichts des taktischen Stellungsspiels in den Third-Person-Shootern war das vorauszuahnen. Unterm Strich gefällt mir das Schlachtgeschehen von Gears Tactics spielerisch sogar besser als das von Gears 5. Das Gesamtpaket aus Bombastgrafik und anspruchsvollem Einheiten-Verschieben ist wuchtig genug, um sich mit den ganz Großen des Genres zu messen.

Schade, dass ein paar Kleinigkeiten das Gesamtbild trüben. Das Upgrade-Menü für Waffen und Rüstungen ist so unübersichtlich, dass mir der Spaß an der Charakterpflege verging, und irgendwann war mir die Prequel-Story ebenfalls egal - obwohl das Geschehen, das 12 Jahre vor dem ersten Gears spielt, mit sehenswerten Zwischensequenzen präsentiert wird. Der Handlungsfluss verliert durch viele belanglose Nebenmissionen, von denen ein Großteil zum Pflichtprogramm gehört, irgendwann zu sehr an Fahrt. Zudem halte ich die deutsche Synchro für grenzwertig. Sprüche wie „jetzt wird getötet“ sind zu plump, um als coole One-Liner durchzugehen.

Aber das sind nur Kleinigkeiten, über die man hinwegsehen kann. Im Kern des Spiels – den Schlachten – geht es so heftig zur Sache, dass ein gewisser Suchtfaktor nicht abzustreiten ist. Mich hatte es schon nach dem dritten Scharmützel richtig gepackt, und da das Spiel dem Angebot des Game Pass für den PC angehört, könnt ihr ohnehin nichts falsch machen. Ran an die Waffen!

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