Nach einem Exkurs durch die Anfänge der Rennspiele und die Racer der Neunziger Jahre, werfen wir nun einen Blick auf die Titel der letzten fünf Jahre und präsentieren euch anschließend eine aktuelle Übersicht der besten Titel in den jeweiligen Genres. Viel Spaß beim Lesen.
Ciao ciao, PSone
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’Colin McRae Rally 2’
sah besonders am PC sehr schick aus. |
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Mit dem neuen Jahrtausend bewegte sich die letzte Konsolengeneration
nach und nach runter vom Markt und wurde auf Segas Seite bereits schon
Ende der neunziger Jahre mit der Dreamcast verabschiedet. Nichtsdestotrotz
verpasste Codemasters der PSone mit ’Colin McRae Rally 2.0’
eine hervorragende Rallye-Sim, die die Anforderungen zwar nochmals
etwas höher schraubte, aber das Gameplay auch weiter perfektionierte.
Mit über einem Dutzend Fahrzeugen lässt es sich auf den Spuren
des schnellen Schotten Colin McRae über ganze 80 Etappen rasen,
angefangen bei Schotterpisten über Schneestrecken bis hin zu Asphaltkursen.
Dabei macht das Schadensmodell die Etappen wieder etwas spannender,
da sich Schäden sofort im Fahrverhalten zeigen und man so öfters
doch lieber etwas vom Gas gehen sollte anstatt einen schweren Schaden
zu riskieren. Schließlich nehmen Reparaturen zwischen den Etappen
viel Zeit in Anspruch und wer einen komplett zerstörten Wagen
einliefert, wird nicht alle Schäden beseitigen können. Dank
des hohen Umfangs und des genialen Gameplays fuhr ’CMR 2.0’
jedenfalls schnell an die Spitze des Genres und deplazierte die Konkurrenz
auf allen anderen Plattformen.
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Der dritte und letzte PSone-Teil
der ’wipEout’-Reihe. |
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Zum letzten mal auf der PSone machte auch das nun bereits dritte
’WipEout’ seinen Auftritt und war auch der letzte Vertreter
der Serie, bei dem die englischen Designer von ’the Designers
Republic’ für den Stil und das Design sorgten. Dieses wurde
nun ein gutes Stück minimalistischer und das Spiel erschien nicht
mehr so bunt wie die Vorgänger. Später folgte eine ’Special
Edition’ mit zusätzlichen Strecken der beiden Vorgänger.
Nicht ganz so viel Wind machte der aus der Spielhalle stammende Racer
’F355 Challenge’ für Segas Dreamcast-Konsole, der
zwar sofort eine gewisse Zahl an Fans um sich scharte, aber in der
breiten Masse nicht so wirklich einschlagen konnte. Das lag zum einen
an dem enormen Schwierigkeitsgrad sowie der Möglichkeit nur mit
dem Ferrari 355 zu fahren und zum anderen an dem sehr geringen Umfang.
Nichtsdestotrotz gehört der Racer nach wie vor zu einem der plattformübergreifend
härtesten Rennspiele. Ein paar Jahre später folgte nach der
Dreamcast-Version auch eine Variante für die PS2.
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’F355 Challenge’
konnte nur bedingt begeistern. |
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Ganz anders sah es mit dem Erfolg für EAs mittlerweile fünften
Fortsetzung der ’Need for Speed’-Reihe aus. ’Need
for Speed: Porsche’ bot als erster Teil der Serie kein breite
Auswahl an Marken und Herstellern und besaß einzig Fahrzeuge
des Herstellers Porsche. Anders als bei ’Porsche Challenge’
kann man hier aber in eine ganze Reihe verschiedener Wagen des Zuffenhausener
Hersteller steigen. Das geht bei alten Porsche 356 Modellen los, geht
weiter bei Volksporsches wie dem 914 und reicht bis zu Highend-Geschossen
a la Porsche 911 RS 2.7, GT3 oder etwa 959. Obwohl es nur Porsche-Modelle
zu fahren gab, kamen insgesamt 80 Fahrzeuge zusammen, die man im Karrieremodus
fahren und auch tunen konnte. Dabei ließen sich die Fahrzeuge
in allen Einzelteilen modifizieren. Vom konischen Luftfilter bis hin
zum neuen Fahrwerk und dicken Fächerkrümmern bot das Angebot
genug Teile für jeden, der seinen Porsche aufmotzen wollte. Das
Fahrverhalten orientierte sich zudem noch mehr in Richtung Realismus
und ein Onlinemodus sorgte für spaßige Onlineduelle. Unter
vielen Fans gilt ’NFS: Porsche’ immer noch als das bisher
beste ’NFS’-Spiel.
2001 bis 2002
Viele Jahre mussten Hobby F1-Fahrer auf den nächsten Kracher
aus dem Hause Microprose warten, doch das Entwicklerteam rund um Geoff
Crammond erbarmte sich und lieferte mit ’Grand Prix 3’
ein weiteres Spiel, das die F1-Simulation in Richtung Perfektion trieb.
Zwar konnte man hier nur mit den Saisondaten von 1998 spielen, jedoch
überholte der Titel die Konkurrenz aus dem Hause Ubi Soft und
holte sich den Thron der F1-Sims zurück. Das Setup der Fahrzeuge
bot noch mehr Möglichkeiten am Wagen zu feilen und der Spieler
musste sich eine persönliche Strategie für jedes Rennen zurechtlegen.
Je nach Wetter müssen schließlich andere Pneus her und die
Flügeleinstellung muss ebenso für jede Strecke anders eingestellt
werden, damit euch nicht der Grip unvorhergesehen flöten geht.
Anfänger konnten im übrigen mit insgesamt sieben Fahrhilfen
ihre Runden drehen. Das sorgte dafür, dass der Titel nicht nur
explizit erfahrene Sim-Fans ansprach. 2002 toppte Microprose den Racer
dann nochmals machte hier aber auch nur einige Nachfolger-übliche
Verbesserungen und brachte nicht wirklich viel neues mit ein.
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Auch ’Sega GT’ war
kein großer Wurf. |
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Nicht ganz so anspruchsvoll ging es bei Segas Versuch zu, die mittlerweile
kultverdächtige ’Gran Turismo’ anzugreifen. ’Sega
GT’ zeigte deutlich das es sich hier um einen glatten Clone handelte
und glänzte auf der Dreamcast und dem PC mit hochauflösender
3D-Grafik, wobei der erste gute Eindruck, wegen der sehr künstlich
wirkenden Umgebung und den nicht so schicken Wagen, auf der Strecke
blieb. Insgesamt konnte der Titel auch nicht wirklich überzeugen.
Zwar bot man hier Dreamcast-Besitzern eine gute Alternative zu Sonys
Dauerbrenner ’Gran Turismo 2’, jedoch haperte es sowohl
am Sound als auch an der Grafik, der Fahrphysik und nicht zuletzt auch
am Spielspaß. Dafür bot ein enorm großer Fuhrpark
immerhin genug Abwechslung und der Karrieremodus konnte die Spieler
für eine gewisse Zeit an die Konsole binden. Nichtsdestotrotz
war ’Sega GT’ relativ überbewertet und stellte keine
sonderlich gute GT-Alternative dar, dafür war es aber auch die
einzige.
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Synetic entwickelte mit ’Mercedes
Benz Truck Racing’ eine hervorragende Sim. |
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Sehr spaßig ging es hingegen bei dem ungewöhnlichen PC-Titel
’Mercedes Benz Truck Racing’ zu, das statt F1-Rennern oder
Tourenwagen mächtige Renn-LKWs auf den Asphalt schickte. Mit offizieller
Benz-Lizenz legte Synetic hier einen wahren Exoten auf, der mit einem
authentischen Fahrverhalten protzt. So steuerten sich die Fünftonner
nicht unbedingt leicht und die über 1360 PS starken V6-Motoren
sorgten trotz des enormen Gewichts für viel Power auf der Hinterachse,
was bei Abflügen ins Kiesbett auch Frust nach sich zog. Ein solches
Fahrzeug aus mit eigener Kraft aus dem Kies zu bekommen gestaltet sich
nämlich schwieriger als man denken mag. Neben der guten Fahrphysik
und vielen Strecken ließ der Racer auch ein Schadensmodell und
ein umfangreiches Setup mit einfließen.
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Endlich konnte man auch virtuell
die 24 Stunden von Le Mans erleben. |
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Mit etwas leichteren PS-Monstern ging es hingegen bei ’Le Mans
24’ auf der Dreamcast, dem PC und der PlayStation 2 zur Sache,
wobei der Racer seinem Namen entsprechend das Hauptaugenmerk auf die
24 Stunden Hatz um den Sarthe Parcours gelegt wurde. Und tatsächlich
ließ der Titel den Spieler ganze 24 Stunden fahren, mit Tag-
und Nachtwechsel sowie auch wohlgemerkt. Wobei ich persönlich
keinem empfehlen kann eine solche Tortur selbst durchzumachen, mit
eine paar Kumpels im Wechsel fährt es sich schließlich viel
angenehmer. Aber zurück zum Spiel: Insgesamt 13 Kurse und bis
zu 70 Fahrzeuge sorgten bei ’Le Mans 24’ für viel
Abwechslung und wer die Prototypen und GT-Fahrzeuge mag, fand hier
schnell das richtige Spiel. Im übrigen ließen sich die 24
Stunden von Le Mans auch in einer zeitbeschleunigten Variante fahren.
Damit musste man sich nicht zwangsläufig für zwei Tage vor
den Monitor setzten.
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