Back to the Future
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’Extreme G2’ wirkte
am PC dank unscharfer Texturen recht rückständig. |
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Auch bei den futuristischen Arcade-Racern machte der Drang der Hersteller,
schnell Fortsetzungen auf den Markt zu werfen, nicht halt. Daher wurden
’Extreme G’-Fans mit einem zweiten Teil glücklich
gemacht, obwohl dieser eigentlich nichts Neues mit sich brachte. Typische
Änderungen, wie ein paar neue Strecken und Bikes sowie eine leichte
Erhöhung der Geschwindigkeit, waren alles, was das Spiel zu bieten
hatte. Neben der N64-Fassung erschien noch eine PC-Version, die aber
alles andere als schick aussah und insbesondere wegen der verwaschenen
Texturen ihre Herkunft nicht verleugnen konnte. Ganz anders verhielt
es sich mit ’Moto Racer 2’. Der Motorrad-Raserei spendierte
EA nämlich einen ausgezeichneten Streckeneditor, mit dem sich
neue Superbike- und Motocross-Kurse bauen ließen. Die Bedienung
war dabei sehr einfach und im Grunde genommen legte man nur den Streckenverlauf
samt Höhenunterschieden fest. Den Rest übernahm die Software.
Die Grafikengine mit ihrem Direct3D-Support sorgte zudem dafür,
dass der Titel die schicke Grafik auch mit der nötigen hohen Framerate
auf den Bildschirm brachte.
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EAs ’Moto Racer 2’
brachte einen komfortablen Streckeneditor mit sich. |
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Da sich die 3D-Beschleuniger auch längst etabliert hatten, betraten
kaum noch Spiele die Bühne, die nicht über eine entsprechende
Unterstützung verfügten. Die Vorteile der Karten lagen schließlich
auf der Hand und Titel wie ’Dethkarz’ verdeutlichten das
immer wieder. Dieser Racer bot etwa Strecken mit einer enormen Sichtweite,
grelle Effekte und ein hervorragendes Geschwindigkeitsgefühl.
Spätestens wenn man einen Gegner abschoss und dieser mit blauen
Blitzen hoch in die Luft flog, um kurz darauf in Stücke gerissen
zu werden, fühlte man sich bezüglich des Kaufs eines 3D-Beschleunigers
bestätigt. ’Dethkarz’ war dabei einer der Titel, der
den Kauf tatsächlich rechtfertigte, obwohl der Racer selbst kaum
Innovationen bot. Auf abgedrehten Kursen traten einmal mehr eine Hand
voll Teams in mehreren Rennklassen gegeneinander an und feuerten sich
während der Rennen gegenseitig von der Strecke. Das war eine relativ
simple Aufgabe, aber so simpel die Spielidee auch war, so genial war
auch der Spielspaß dahinter.
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Wer SciFi-Racer mochte, kam
um ’Dethkarz’ sicherlich nicht herum. |
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Werfen wir nun einen Blick auf zwei weitere SciFi-Racer des Jahres
1998. ’Motorhead’ und ’Powerslide’ sind hier
noch nennenswert, da diese Titel grafisch recht beeindruckend waren
und ausgesprochen schick aussahen. Zwar gab es spieltechnisch nichts
Neues zu sehen und ein Hauch Innovation hätten diesen Spielen
gut getan, jedoch war der Spaßfaktor ziemlich hoch.
Bye, bye 90s!
Das Jahr 2000 stand vor der Tür und was lag da
näher, als ein paar futuristische Spiele mehr auf den Markt zu
werfen? Das dachten sich zumindest die Entwickler von Psygnosis, die
mittlerweile unter dem Dach von Sony Computer Entertainment gelandet
sind und schnell ihre Erfolgsserie ’wipEout’ mit einem
dritten Teil endlich zur Trilogie ausbauten. Nach wie vor steuerte
’The Designers Republic’ das Design bei, angefangen bei
den Menügrafiken bis hin zu den Logos, was übrigens den dritten
Teil zu dem designtechnisch besten Spiel der Reihe machte.
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’wipEout 3’ war
designtechnisch nahezu perfekt, hier stimmte vom Look bis zur
Musik einfach alles. |
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Der simple, aber stilvolle Look machte ’wipEout 3’ nahezu
perfekt und verdient zweifellos Lob. Leider war diese Designschmiede
mit ’wipEout 3’ zum letzten Mal an der Reihe beteiligt
und wurde im Nachfolger ’wipEout Fusion’ durch die kreativen
Köpfe von ’Good Technology’ ersetzt. Später erschien,
nebenbei gesagt, noch eine ’Special Edition’ des Titels,
die auch Strecken der ersten beiden Spiele enthielt.
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Das witzige ’Re-Volt’
ist auch heute noch ein sehr beliebter Racer für zwischendurch. |
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Ganz so futuristisch ging es bei ’Re-Volt’ nicht zu.
Statt mit Antigrav-Gleitern durch Achterbahn-Kurse zu fliegen, fuhr
man mit kleinen ferngesteuerten Autos durch Vorgärten, Zimmer
und andere Umgebungen der unmittelbaren Nachbarschaft. Wer aber hier
einen Racer für Kinder erwartete, irrte sich gewaltig. Eine mächtige
Grafikengine schüttelte schicke Strecken, Echtzeit-Reflektionen
und nette Effekte aus dem Ärmel und das Gameplay bot nicht nur
simple Positionsduelle, sondern auch zahlreiche Fallen auf den Strecken.
So muss man als Spielzeugauto halt auch auf heranrollende Fußbälle
achten und Bordsteine gerieten zu wahren Abgründen.
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’NFS4’ ließ
den Spieler erstmals das eigene Fahrzeug aufmotzen. |
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Wie schon gesagt, freundeten sich die Entwickler schnell mit der
Idee an, erfolgreichen Serien einen Haufen Nachfolger zu verpassen.
Besonders Electronic Arts passte das gut ins Konzept und wie jedes
Jahr warf man auch hier ein neues ’Need for Speed’ auf
die Piste. Der nun vierte Teil, der auf den Namen ’Need for Speed
4: High Stakes’ hörte, bot erneut die beliebten Duelle mit
der Polizei, brachte aber auch einige Innovationen mit. So ließen
sich die Fahrzeuge in NFS4 stufenweise tunen, was auch nötig war,
da man mit reinen Serienschlitten schnell das Schlusslicht im Fahrerfeld
darstellte. Erstmals musste man in einem NFS-Spiel die Wagen im Karrieremodus
auch kaufen und durch Siege Prämien einfahren, die wiederum in
den Fuhrpark flossen. Grafisch drehten die EA-Entwickler auch hier
wieder an der Technik und schoben den Standard wieder ein Stück
höher. Alles andere als hübsch und spielbar war hingegen
’Test Drive 6’. Wie schon bei den beiden Vorgängern
wurde das Spiel in den Sand gesetzt und tauchte im Grunde genommen
nur noch unter ’ferner liefen’ auf. Sehr Schade eigentlich,
angesichts der Tatsache, dass ’Test Drive’ vor vielen Jahren
eigentlich genau das Genre begründete, indem EA mit der NFS-Reihe
so erfolgreich war.
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Leider kam das hervorragende
’Ridge Racer Type 4’ hierzulande nicht so gut an. |
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Wenden wir uns jetzt einmal mehr den Konsolen zu. Nach dem schicken
’Rage Racer’ holte Namco das letzte bisschen Leistung aus
der PSone heraus und feuerte mit ’Ridge Racer Type 4’ ein
optisches Feuerwerk ab, das auf dem hiesigen Markt aber leider nicht
allzu gut ankam. Während der Titel in allen Regionen erstklassige
Bewertungen erhielt und sich in Japan verkaufte wie geschnitten Brot,
schien es so, als würden die deutschen Spieler den Titel ignorieren.
Dabei sorgte der Karrieremodus für eine hervorragende Spieltiefe,
die chillige Musik für Spaß am Fahren und das Maskottchen
Reiko Nagase spielte ebenso wieder eine Rolle in dem Spiel.
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’Sega Rally 2’ bot
am PC sogar einen Online-Multiplayermodus. |
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Ganz ohne Maskottchen kam ’Sega Rally 2’ aus, das erst
einmal in einer Spiehallen-Variante auftauchte und erst später
für die Dreamcast und den PC umgesetzt wurde. Während sich
die beiden Versionen grafisch kaum voneinander unterschieden, hatte
die Windows-Portierung aber den Vorteil, dass sich der Titel auch problemlos
online spielen ließ. Die Dreamcast-Version kränkelte währenddessen
an nervigen Slowdowns. Seit ’Sega Rally 2’ wurde die Serie
leider nicht mehr fortgesetzt. Ein dritter Teil wäre aber sicherlich
wünschenswert.
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