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Test - EVE Online: Incarna : Das 50-Euro-Monokel

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Ein Monokel, das die Welt verändert

Für Aufruhr in der Community sorgt derweil der gleichzeitig eingeführte Item-Shop. Hier können ohnehin schon zahlende Abonnenten Klamotten für harte Euros erwerben, wie Uniformen, T-Shirts oder das besagte Monokel. Während für die Kleidung umgerechnet etwa 15 bis 20 Euro fällig werden, schießt das Monokel den Vogel ab. Umgerechnet 50 Euro soll der Augenaufsatz kosten, also genauso viel wie etwa drei Monate bezahlte Spielzeit. Da die angebotenen Gegenstände keinen Einfluss auf den Spielverlauf haben, was CCP der Community auch schwer vermitteln könnte, ist es fraglich, inwiefern diese Mikrotransaktionen von der Kundschaft akzeptiert werden.

Schöner schießen

Zurück zu den interessanten Neuerungen: Abseits des Quartiers wird Eve Online noch an zwei anderen Stellen frisch angestrichen. Zum einen erhält das auf "Maller" getaufte Schiff der Kreuzerklasse eine schöne, aufgepeppte Außenhülle, zum anderen schnallen die Entwickler komplett überarbeitete Waffen auf ihre Dampfer, inklusive detaillierter Animationen und vielfältiger Modelle. Beim eher stiefmütterlich behandelten Sound gesellen sich nun eine deutsche und eine russische Sprachausgabe zur bereits integrierten englischen, da das Online-Rollenspiel gerade in diesen drei Sprachregionen besonders häufig angeworfen wird.

Wie ihr merkt, fehlen in Incarna die richtig großen Inhaltsbrocken vergangener Add-ons. Trotzdem schafften es ein paar weitere Änderungen auf den Programmplan, die jedoch erst bei näherer Betrachtung deutlich werden. Die für die Logistik wichtigen Sprungbrücken im von Spielern geführten gesetzlosen Raum wurden insofern massiv abgeändert, dass nur noch eine statt zwei dieser Brücken pro System aktiv betrieben werden kann.

Die ehemals nahtlos aneinandergereihten Logistikwege sind nun also unterbrochen. Wollen Schiffe zukünftig eine größere Distanz zurücklegen, wird ab sofort mindestens ein Sprung über ein herkömmliches Jumpgate nötig, an denen verfeindete Spielergruppen mit Leichtigkeit die Reisenden aus dem Schiff pulen können. Das Leben im gesetzlosen Raum wird damit ein ganzes Stück gefährlicher, das soll die vorher relativ sichere Logistik erheblich erschweren.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Incarna hinterlässt aus vielerlei Gründen einen zwiespältigen Eindruck. Das hat vor allem zwei Gründe: Der Item-Shop stößt vielen Raumfahrern sauer auf, weil die Skepsis groß ist, dass CCP zukünftig eventuell Gegenstände mit direktem Einfluss auf das Spiel für harte Währung anbieten könnte. Der andere Grund: Die innovative neue 3-D-Welt auf der Station entpuppt sich als reines Facelift ohne großen Zusatznutzen. Abgesehen vom optischen Aspekt bietet die Kajüte kaum etwas, wobei das sicherlich im nächsten Add-on anders werden dürfte. Die meisten anderen Neuerungen finden ebenfalls fast nur auf optischer Ebene statt, allerdings sehen die eingeführten Waffeneffekte, genauso wie das Quartier, richtig toll aus. Unterm Strich solltet ihr Incarna also als Weichensteller-Erweiterung werten, die das weiterhin hervorragende Eve Online für die Zukunft rüstet.

Überblick

Pro

  • gewaltige Spieltiefe
  • erstmals mit begehbaren Quartieren
  • schöne neue Waffeneffekte
  • sinnvolle Änderungen an der Spielmechanik
  • Verbesserungen bei der Performance

Contra

  • Kajüte bringt keinen neuen Nutzen
  • fragwürdiger und überteuerter Item-Shop
  • weiterhin teils massive Server-Lags bei großen Kämpfen

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