Test - Dead Space 2 : Erschreckend gut!
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Visceral Games zeigen nicht nur bei den Animationen Liebe zum Detail. Durch Dead Space 2 zieht sich ein lange Reihe kleiner Verbesserungen. Beunruhigten euch die Lüftungsschächte im ersten Teil noch, werdet ihr jetzt direkt hinein geschickt - und könnt euch aufgrund der Enge beim Hindurchkriechen nicht mal wehren. Fieserweise steigt ihr auch noch mit dem Rücken zum nächsten Raum wieder hinaus und wisst nie, was vielleicht schon hinter euch wartet.
Alte gute Ideen, wie die im Raum schwebenden Menüs, die euch niemals aus dem Spielgeschehen reißen, blieben bestehen. Die kleinen Makel des Vorgängers - wir denken da beispielsweise an die unübersichtliche Karte und den seltsame Haken schlagenden Locator - wurden konsequent ausgemerzt. Letzterer ersetzt die gestrichene Karte komplett und zeigt euch nun auf Wunsch sogar den Weg zum nächsten Speicherpunkt, Shop oder der nächsten Upgrade-Bench an.
Ebenfalls neu ist der Mehrspielermodus. Bis zu acht Spieler nehmen daran teil - vier auf Seiten der menschlichen Security-Einheit und vier als Nekromorphs. Jede Karte bietet dabei eigene Zielvorgaben, wie das Zerstören mehrerer Marker oder das rechtzeitige Flüchten von der Raumstation. Der Auftrag der zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig zu steuernden Nekromorphs besteht in erster Linie daraus, das Sicherheitsteam zu behindern, bis die Zeit abgelaufen ist. Insgesamt eine nette Ergänzung zum Hauptspiel, aber keinesfalls ein ernstzunehmender Konkurrent für die etablierte Mehrspieler-Shooter-Elite.
Kopfzerbrechen
Die Sprawl-Station präsentiert sich wesentlich abwechslungsreicher als die USG Ishimura. Neben den stark mitgenommenen, futuristischen Gängen und den Zero-G-Bereichen führt euch eure Mission unter anderem auch durch ein schon fast absurd-amüsantes Shopping Center, eine Kindertagesstätte und eine beeindruckende Unitology-Kirche. Dazwischen gibt es keine Ladebildschirme, sodass ihr vom Anfang bis zum kinoreifen Ende ein flüssiges Spielerlebnis serviert bekommt.
Höchstens die wenigen Rätseleinlagen könnten euch etwas ausbremsen. Wirklich schwierige Grübeleien bleiben euch aber erspart. Meist reicht es zu wissen, wann ihr Fähigkeiten wie Telekinese oder Stasis einsetzt und euch genau umzusehen und schon kommt ihr weiter. Genauso leicht ist das neue Minispiel, das euch beim Hacken diverser Apparate begegnet: Unter Zeitdruck sucht ihr in einem Kreis per Rotation des linken Controllersticks einen Schwachpunkt. Das geht drei Runden lang so und ist eine nette Auflockerung zum ansonsten so nervenaufreibenden Spielgeschehen.
Wem Dead Space 2 insgesamt zu leicht erscheint, der kann sich nach dem Durchspielen im Hardcore-Modus versuchen. Zwar erhaltet ihr bereits im allerersten Shop alle im vorherigen Durchgang erworbenen Waffen und Anzüge zurück, doch die werdet ihr auch dringend benötigen: Ihr bekommt nur das absolute Minimum an Munition und Heilmitteln und dürft nur drei mickrige Male speichern. Noch dazu werden die sonst sehr einsteigerfreundlich verteilten Rücksetzpunkte gestrichen. Stattdessen landet ihr nach eurem Ableben bei der letzten Speicherstation.
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