Test - Dead Space 2 : Erschreckend gut!
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Durch wütende Monstermassen kämpft ihr euch von Wagon zu Wagon, als der rasende Zug, in dem ihr euch befindet, plötzlich entgleist. Kurz bevor er in die Tiefe stürzt, sorgt die Schwerkraft dafür, dass ihr mitten durch die tödliche Nekromorph-Horde schlittert und dabei panisch versucht, irgendwie zu überleben. Diese spektakuläre Szene endet damit, dass ihr kopfüber aus den Trümmern hängt, keine Fluchtmöglichkeit habt und von allen Seiten Gegner auf euch einstürmen. Und die wollen Blut sehen. Isaacs Blut. Isaac Clarke, unser Helden-wider-Willen, der jetzt sogar Stimme und Gesicht besitzt. Das beeindruckt die blutrünstigen Necromorphs zwar kaum - den Spieler aber umso mehr.
Lasst uns mal Klartext reden: Stumme Helden sind dumme Helden! Es wird unnötig Potential verschenkt, verbietet man ausgerechnet der Hauptfigur das Wort. Das demonstriert Dead Space 2 dank der direkten Vergleichsmöglichkeit mit dem wortkargen Vorgänger besonders anschaulich. Der sprechende Isaac Clarke besitzt plötzlich Profil und wirkt lebendiger als je zuvor. Er diskutiert, er ruft, er bangt, er brüllt, er schnauft - und ihr seid immer hautnah dabei und fühlt mit. Das ist großes Kino!
Dabei waren die vorherigen Ausflüge in den toten Weltraum schon spannend inszeniert: Käufer der Limited Edition können die beiliegende Wii-Umsetzung von Dead Space: Extraction gleich selbst spielen - übrigens auch mit dem normalen Standard-Controller. Und was im eigentlichen Vorgänger und dem dazugehörigen Animationsfilm geschah, wird in einem mitreißenden Intro kurz zusammengefasst, das bei allen Verkaufsversionen zu finden ist. So sind auch Dead-Space-Einsteiger sofort auf dem aktuellen Stand.
Zurück zur Ex
Drei Jahre nach den Geschehnissen auf der USG Ishimura befindet sich Isaac unter ärztlicher Aufsicht auf der Raumstation ″The Sprawl″. Dort geht es alles andere als friedlich zu, denn die Nekromorphs sind wieder los! Das hat die Besatzung dem Stationschef zu verdanken. Oberaufseher Tiedemann ließ einen neuen Marker bauen, um an die Macht dieses außerirdischen Artefaktes zu gelangen, was selbstverständlich ordentlich schief ging. Der Originalmarker hinterließ zu allem Übel auch noch eine Art Signal in eurem Gehirn, das euch nicht nur mit gruseligen Visionen eurer verstorbenen Freundin konfrontiert, sondern auf lange Sicht umbringt.
Außer ihr erreicht rechtzeitig eine Dame namens Daina, die euch per Funk und Videoübertragungen durch die riesige Anlage lenkt. Neben ihr und Tiedemann begegnet ihr auf eurem blutigen Weg noch einer ziemlich durchgeknallten Person namens Nolan Stross und der hübschen Ellie. Leider nur kurz bekommt ihr es mit einem weiteren Charakter zu tun, einer interessanten K.I.. Daraus hätte man gerne etwas mehr stricken können. Vielleicht sieht man sich ja im dritten Dead Space wieder.
Zum Kotzen
Die meiste Zeit des Spiels dürft ihr euch aber wieder mit dem untoten Gesocks herumschlagen. Eure Lieblinge aus dem ersten Teil sind fast alle wieder dabei und bringen eklige Verstärkung mit: Als ob es nicht schon reichen würde, explodierende Kamikaze-Babys und Eiterbeutel mit Bombensäcken zu erledigen, müsst ihr euch auch vor den neuen Pukern in acht nehmen. Die kotzen euch nämlich wortwörtlich an, was euch dank des ätzenden Halbverdauten nicht nur gesundheitlich zusetzt, sondern zudem für kurze Zeit verlangsamt. Das kann in hektischen Situationen fatal sein!
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