Special - Prozessoren übertakten : So möbelt ihr eure CPU auf
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2. Möglichkeit: Übertaktung über Profile
Einige Mainboards verschiedener Hersteller halten im BIOS OC-Profile bereit. Hier könnt ihr aus mehreren voreingestellten Varianten wählen und einen Maximaltakt definieren. Oder eigene Profile mit euren individuellen Taktraten anlegen und verwalten. Meistens sind zumindest die oberen Profile eher Weichspülerübertaktungen, da sich der CPU-Takt im Endeffekt um nur 5 bis 10 Prozent verändert. Für 15 Prozent aufwärts müsst ihr in der Liste weiter nach unten schauen. Fälschlicherweise nennen sich derartige Profile oft "Extreme" oder "Crazy", obwohl die letzten Prozessoren aus Intels Serien Core 2 Duo und Core 2 Quad sowie Core i5 und i7 keine Probleme mit diesen normalen Erhöhungen haben.
Beim halbautomatischen Übertakten über Profile können die gleichen Tücken lauern wie beim automatischen Übertakten, da ihr keinen Einfluss darauf habt, wie die Profile tatsächlich übertakten. In einigen Fällen wird bei Prozessoren mit einem freien Multiplikator unnötigerweise der Basistakt nach oben gepusht, obwohl eine reine Multiplikatorerhöhung wesentlich sinnvoller wäre.
Warum solltet ihr den Multiplikator und nicht den Basistakt erhöhen, wenn das eure CPU unterstützt? Ganz einfach: Die Multiplikatorerhöhung nimmt nur auf den Prozessor Einfluss. Basistaktänderungen wirken sich zusätzlich auf euren Arbeitsspeicher aus und ändern die Geschwindigkeit. Bewegt ihr euch im Rahmen von 10 bis 30 Prozent mehr Basistakt, hält sich das meistens in Grenzen. Für stärkeres BCLK-Overclocking wird hingegen ein besserer Speicher mit höherem Takt fällig, wie im Beispiel einer Core-i7-Plattform mit dem Sockel 1366. Hier benötigt ihr zum Overclocking über 25 bis 30 Prozent mindestens DDR3-Speicher mit 1.600 MHz.
2. Möglichkeit: Manuelle Übertaktung
Das klassische manuelle Overclocking gestaltet sich individueller, wohl aber etwas schwieriger. Hier müsst ihr alle Werte selbst wählen, könnt die benötigte CPU-Leistung aber gleichzeitig feiner einstellen. Öffnet während des Systemstarts das BIOS (meistens durch Drücken auf die "ENTF"-Taste). Je nach BIOS-Version erscheint dann entweder die klassische Ansicht (ein blauer Bildschirm mit einigen Menüpunkten) oder eine grafisch aufpolierte Oberfläche. Wie auch immer das BIOS dargestellt wird: Sucht nach dem Menüpunkt, unter dem ihr die CPU-Frequenzen anpassen könnt. Oft heißen die Menüs "Overclocking", "Soft Menu" oder "Advanced Frequency Settings". Falls ihr das Menü nicht auf Anhieb findet, solltet ihr jeden einzelnen Unterpunkt öffnen und nach einem Fenster Ausschau halten, auf dem Dinge wie "CPU Clock Ratio" oder "CPU Frequency" stehen.
Normalerweise stechen veränderbare Variablen in gelber Schrift hervor. Blau hinterlegt sind feste Werte oder Informationen. Ihr müsstet nun mehrere Dinge sehen, wie die "CPU Clock Ratio", was für den CPU-Multiplikator steht, die BCLK-Frequenz sowie einige Punkte zum Arbeitsspeicher, unter anderem den RAM-Multiplikator. Für AMD-Systeme fällt das BIOS ähnlich aus. Der Basistakt heißt dann wie gesagt nicht BCLK, sondern Bus-Frequency, standardmäßig meistens mit dem Wert "200". Sucht als AMD-Nutzer entweder nach dieser Zahl oder nach Punkten mit der Bezeichnung "Adjust CPU FSB Frequency" oder Ähnliches. Der Multiplikator trägt oft den BIOS-Titel "Adjust CPU Ratio", zu sehen an Werten mit einem "x", wie "x14".
Bei unserem Core i5 2500K solltet ihr beim manuellen Übertakten, wie gesagt, den Multiplikator verändern und nicht den BLCK. Arbeitet ein Sandy-Bridge-Prozessor ohne "K"-Zusatz in eurer Rechenmühle, also mit festem Multiplikator, solltet ihr den BLCK-Wert auf maximal 105 MHz hochsetzen.
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