Test - Call of Duty 4 : Hollywoodreife Bildschirmschlachten
- PC
Es ist die Spielbalance, welche zu den besten der letzten Jahre gehört. Auf “Soldat“, dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden, ist ’Call of Duty 4’ weder ein Selbstläufer, noch ein frustgeschwängertes Schwergewicht. Ihr werdet nicht alles im ersten Anlauf schaffen und manchmal sogar ein halbes Dutzend Versuche benötigen. Aber dank der fair verteilten Rücksetzpunkte und der treibenden Spielgeschwindigkeit ist der “Einmal probier ich’s noch!“-Faktor am Anschlag. Und wer mit den vielen Leichtgewichten der jüngsten Zeit nicht klar kommt und endlich mal wieder nach einer wirklichen Herausforderung sucht, der startet gleich im vierten Schwierigkeitsgrad namens “Veteran“.
Meistens flott und hektisch, selten ruhig und entspanntDer Missionsablauf ist vorrangig auf nach vorne stürmen und dem Zuvorkommen des Gegners abgestimmt, in seltenen Fällen sogar unter dem Druck eines Zeitlimits. Ihr werdet praktisch immer von weiteren Soldaten begleitet, welche gerade am Anfang stark unterstützend auf eurer Seite kämpfen. Je weiter ihr im Spiel voran kommt, desto häufiger liegt es an euch, den ersten Schritt nach vorne zu wagen. Tut ihr dies nicht, bleiben eure Kameraden genau wie ihr in der Deckung und das hilft euch meist rein gar nichts.
Spielerische Abwechslung kommt in Form von kurzen Sniper-Aufträgen oder einer einzelnen Bomber-Mission auf. In letzterer sollt ihr aus der Luft und in verwaschener Schwarz-Weiß Grafik kleine Ziele zerstören. Dieser Auftrag ist mit Abstand der “Gemütlichste“ im ganzen Spiel und wirkt fast schon wie ein pausenartiges Intermezzo zwischen der eigentlichen Action. Dabei fasziniert allein die eigenwillige, beinah unheimliche Präsentation, welche eure virtuellen Bombenteppiche auslösen.
Kurz und bündigDer Spaß birgt nur zwei Nachteile, von denen einer unvermeidlich erscheint: ’Call of Duty 4’ ist sehr linear designt. Dies ist jedoch dank der hervorragend geskripteten Ereignisse und der sehr atmosphärischen Story kaum anders machbar. Dafür sorgt die kurze Spielzeit von durchschnittlichen sechs Stunden für einen empfindlichen Dämpfer, vergleichbar mit dem ersten ’Call of Duty’ von vor vier Jahren. Aber der Widerspielwert ist aufgrund der restlichen Qualitäten nicht zu verachten und ein etwas zu kurzes Spiel ist gerade in diesem ganz speziellen Falle immer noch besser, als ein künstlich in die Länge gezogenes.
Noch ein “Multiplayer Hit 2007“Wer fleißig im Mehrspielermodus zockt, dem wird die Kürze der Singleplayer-Kampagne noch weniger stören. Denn dank des Multiplayers schafft ’Call of Duty 4’ doch noch ein “Gut“ in unserer Umfangs-Wertung. Auf den ersten Blick scheint hier nichts besonderes auf euch zu warten, denn sechzehn Karten und ein halbes Dutzend Modi, von denen sich auch keiner gegenüber der Konkurrenz abhebt, riechen eher nach einer milden Enttäuschung. Doch dieser Eindruck ändert sich rapide, sobald ihr die Erfahrungspunkte und den Klasseneditor entdeckt.
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