Test - BioShock 2 : Big Daddy im Tiefenrausch
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Nicht viel Neues in Rapture
Doch was BioShock 2 etwas fehlt, sind die Frische und der Einfallsreichtum des ersten Teils. Wir kennen Rapture inzwischen und es sieht nicht so viel anders aus. Immer noch erhalten wir unsere Informationen durch Funksprüche und Tonbandaufzeichnungen. Immer noch kaufen wir Munition, Plasmide und genetische Upgrades an Automaten oder hacken uns in Sicherheitseinrichtungen mit einem etwas vereinfachten Minispiel. Immer noch durchwühlen wir jeden Behälter nach Geld, Munition, EVE für den Einsatz der Plasmide und Erste-Hilfe-Pakete.
Das ist nicht böse gemeint, denn die Spielmechanik funktioniert, und zwar besser als in den meisten anderen Spielen. Denn das Balancing wirkt etwas ausgewogener als in Teil 1 und die Geschichte fesselt erneut. Plasmide sind wirkungsvoller, Waffen weniger übermächtig, zumal die Munition knapper ist und die Gegner biestiger und agiler sind. Aber unterm Strich wirkt alles wie BioShock, nur mit anderer Geschichte und ein paar kleinen Änderungen. Wie sehr hätten wir es uns gewünscht, den Untergang von Rapture selbst mitzuerleben, statt erneut durch die Ruinen der Stadt zu wandeln, so stimmungsvoll das auch umgesetzt ist. Im Grunde ist das etwas verschenkte Potenzial das Hauptärgernis des Spiels.
Wechselbad der Gefühle
Aber genug gemeckert, denn BioShock 2 macht absolut Spaß. Das düstere Ambiente, die zum Teil rabiaten und spannenden Kämpfe und das coole Design der kaputten Stadt sind schon mal dicke Pluspunkte. Zudem macht es viel Laune, sich dem Wechselbad aus Erkundung und Kampf hinzugeben. Oder mit den variantenreichen Waffen, Munitionsarten und Plasmiden zu experimentieren, denn gerade in Kombination bieten diese beiden Zerstörungsmittel eine Menge Optionen: Gegner betäuben, einfrieren, verbrennen, aufeinander hetzen, mit dem Bohrer zerlegen, an die Wand tackern, schocken, ablenken, mit Insekten attackieren.
Witzig ist dabei die Kamera, die ihr im Laufe der Zeit bekommt. Hiermit könnt ihr Gegner filmen, während ihr sie bearbeitet. Dadurch werden Schwächen offenbar, die euch bei künftigen Kämpfen einen Bonus verschaffen. Das, zusammen mit den zahlreichen Waffen-, Plasmid- und Gen-Upgrades, ist auch nötig, wenn ihr euch durch die Unterwasserwelt kämpft.
Splicer im Metzelrausch
Neu ist ein Mehrspielermodus, der im Gegensatz zum Hauptspiel von Digital Extremes entwickelt wurde. Dieser ist zeitlich vor der Zerstörung von Rapture angesiedelt und bietet eine Handvoll Spielmodi, in welchen ihr euch als Splicer austoben dürft. In der heimischen Bude sucht ihr euch Klamotten aus, bepackt euch mit Waffen und Plasmiden, die nach und nach freigeschaltet werden, und stürzt euch ins Getümmel. Bis zu zehn Spieler können teilnehmen, wobei die Modi im Grunde durch die Bank Varianten von gängigen Spielvarianten wie Deathmatch, Team-Deathmatch oder Capture the Flag sind.
Die Spielmodi finden auf insgesamt zehn sehr umfangreichen Karten statt, die durchaus etwas zu bieten haben. Viele Wege und einiges an interaktiven Objekten wie Geschütze wird geboten. Ein Rangsystem mit freischaltbaren Waffen und Plasmiden sorgt für gute Motivation. Schade vor allem bei der PC-Version, dass es keine Serverauswahl gibt, sondern via Games for Windows nur eine Lobby. Der Beitritt erfolgt per Einladung via Freundesliste oder in Zufallspartien. >>
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