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Test - Wolcen: Lords of Mayhem : Alles nur geklaut?

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Nach unserer Erfahrung seid ihr zumindest solo am besten mit einem kräftigen Nahkämpfer bedient. Der Fernkampf ist für Solisten recht mühsam und als Beschwörer seht ihr recht alt aus, zumal eure Pets nicht gerade besonders helle agieren. Auch die Balance der Skills selbst ist noch verbesserungswürdig. Hübsch ist, dass später im Spiel noch vier besondere Transformationen in dämonische Wesen freigeschaltet werden. Solange eure Essenz reicht, die sich nach und nach auflädt, könnt ihr diese in besonders kniffligen Situationen nutzen und damit euren Gegnern in den Hintern treten.

Beute gibt es, wenig überraschend, zuhauf und in allen erdenklichen Varianten, von Rüstungsteilen über Nah- und Fernkampfwaffen bis hin zu magischen Gegenständen, Tränken oder Modifikationsgegenständen und Juwelen. Damit ist auch gleich klar, dass ihr eure Ausrüstung noch verbessern oder die Attribute gar ganz über den Haufen werfen könnt. Mittels Farben und Skins könnt ihr eure Lieblingsausrüstung zudem noch optisch modifizieren. Skins werden beim Erbeuten neuer Gegenstände freigeschaltet, Farben stehen euch zur Verfügung, sobald ihr einen Pott gelootet und aktiviert habt.

Natürlich gibt es unterschiedliche Lootstufen von grauem Schrott bis hin zu wertvollen roten oder lilafarbigen legendären oder einzigartigen Gegenständen. Beim Händler werdet ihr unnötigen Müll los und könnt dort mitunter hilfreiche Items erwerben. Wollt ihr besondere Gegenstände aufbewahren oder euer begrenztes Inventar entlasten, steht eine Truhe in Stormfall zur Verfügung. Wie gehabt, ist die Jagd nach fetter Beute die Hauptmotivation des Spiels und das funktioniert insgesamt auch ziemlich gut. Erfreulich ist übrigens, dass sich die Ausrüstung nicht beim Einsatz abnutzt, Reparaturen sind also überflüssig. Weniger schön ist, dass ihr keine Loadouts anlegen könnt.

Natürlich kommen Skills und Ausrüstung fleißig zum Einsatz. Bereits in der Kampagne kloppt ihr euch durch ganze Heerscharen von abwechslungsreichen Gegnern, garniert mit besonders starken Exemplaren, Minibossen und Questbossen, letztere zum Teil mit spektakulären Fights, die ein wenig mehr erfordern als simples Draufkloppen. Die nur zum Teil zufällig generierten Umgebungen warten zudem mit einigen Minidungeons auf, in denen meist fette Beute wartet.

Die Kampfdynamik macht Laune, es kracht und rummst an allen Ecken. Dank Auto-Dash, Abrollen und anderen aktiven Skills kommt ordentlich Bewegung in die Sache, die speziell bei den Bosskämpfen auch gern mal Not tut. Da kann man es sogar verschmerzen, dass die Richtungssteuerung sich auf acht Achsen beschränkt und nicht so ganz flüssig wirkt. Die Klopperei kann sich jedenfalls sehen lassen, ist gut und wuchtig vertont und die schicken Effekte nebst blutig platzender Gegner lassen Schnetzelfreude aufkommen.

Habt ihr die Kampagne nach circa 30 Stunden hinter euch gebracht, könnt ihr euch im Endgame austoben. Selbiges erinnert ein wenig an den Adventuremodus von Diablo III. Ihr könnt verschiedene Dungeons in Form von Mandaten und Expeditionen annehmen, letztere mit mehreren Ebenen und möglichen Modifikatoren. Das dient nicht nur zum Grinden nach besserer Ausrüstung, sondern ihr baut auch die Stadt damit aus, was euch verschiedene Boni und Goodies verschafft, wie zum Beispiel Skillpunkte, bessere Waren bei Händlern, neue Missionstypen und vieles mehr.

Gespielt werden kann Online oder Offline, Solo oder mit Freunden. Offline- und Online-Modus sind voneinander getrennt, sprich ihr könnt Offline-Charaktere nicht Online spielen und umgekehrt. Gut so, sonst würde das Cheaten und Dupen wohl schnell überhand nehmen. Im Online-Modus könnt ihr private oder öffentliche Sessions erstellen oder selbigen beitreten, leider nicht mittels einer Lobby, sondern via Freundesliste beziehungsweise Spielersuche.

Einiges funktioniert gut. Gegner und Beute passen sich den Werten des Erstellers der jeweiligen Sitzung an, Beute ist individuell und Handel zwischen den Mitspielern ist möglich, allerdings kein Fallenlassen von Beute für andere Spieler. Auch die überhaupt betretbaren Abschnitte richten sich nach dem Kampagnenspielstand des Erstellers. Spieler mit stark abweichendem Level zum Ersteller werden allerdings nicht skaliert, auch das Level der Beute richtet sich trotz Individual-Loot nach dem Ersteller. Das ist aus unserer Sicht nicht ganz optimal gelöst.

Zwar eignet sich die Konstellation prima, um kleine Charaktere von stärkeren Spielern „ziehen“ zu lassen, mehr aber auch nicht. Ein weitaus größeres Problem konnten wir in solch einer Variante bei den Spielständen entdecken. Ein Level-10-Spieler trat meiner Level-40-Gruppe in der Kampagne bei. Er konnte danach aber nur noch Sessions mit dem zusammen mit mir erreichten Spielstand in der Kampagne starten, sprich, die gesamte Story und Kampagne bis dahin war nicht mehr spielbar. Sehr unglücklich, zumal man bei der Spielerstellung keine Wahl hat, ob man einen Kampagnenabschnitt erneut spielen will, auch nicht im Champions-Modus, also im Endgame. Das ist unglücklich gelöst und sollte noch optimiert werden.

Überhaupt gibt es noch reichlich zu tun, denn noch wird das Spiel von einigen Problemen geplagt. Immer wieder entdeckt man kleinere Bugs, wie Fledermäuse ohne Hitbox, fehlende Animationen und technische Ungereimtheiten. Die Spielerstellung und Gruppenbildung zickte gelegentlich ebenfalls etwas herum. Immerhin konnten wir keine großartig spielbehindernde Bugs entdecken. Ein erster großer Patch ist bereits in Arbeit, weitere sollen folgen und werden hoffentlich die restlichen Probleme bald beheben und das Balancing weiter optimieren.

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Wolcen: Lords of Mayhem
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