Test - Wolcen: Lords of Mayhem : Alles nur geklaut?
- PC
Fazit
Auch wenn der Start ziemlich in die Hose ging und noch einiges an Bugs und Problemen vorhanden ist: Wolcen macht Laune. Das kleine französische Team hat so ziemlich alles ins Spiel gestopft, was die Hack&Slay-To-Do-Liste hergibt und das in den meisten Fällen auch ziemlich gut. Massig Monster, tonnenweise Loot und dazu noch hübsche Grafik dank CryEngine lassen das Herz durchaus hüpfen. Klar, vieles hat man schon gesehen, beispielsweise bei Urvater Diablo oder, wenn es um den offenen Skilltree geht, auch bei Path of Exile. Aber die Mischung ist durchaus bekömmlich, frei nach dem Motto: Besser gut abgekupfert als schlecht selbst gemacht.
Man merkt an jeder Ecke, dass die Entwickler richtig Bock hatten, Wolcen zu produzieren und quasi ein „Best of Hack&Slay“ zu basteln. Man entdeckt aber auch einige Schwächen. Die Erzählung beginnt stark und gut inszeniert, um später ziemlich abzuflachen. Balancing und Skills zeigen auf lange Sicht ebenfalls einige Schwächen, insbesondere für Solisten, und vor allem haben sich trotz langer Early-Access-Zeit noch eine ganze Reihe an Fehlern eingeschlichen. Auch im Endgame ist nicht alles rund, speziell was die Lootqualität angeht. Das Wolcen-Team dürfte in den kommenden Tagen und Wochen noch einiges an Arbeit vor sich haben, um aus dem Spiel eine wirklich runde Sache zu machen.
Wir empfehlen, die ersten größeren Patches abzuwarten. Zwar überwiegen (nach Lösung der Serverprobleme) die positiven Seiten, es fehlt aber noch einiges an Feinschliff und Optimierung. Es wäre schade, sich die sehr respektable Leistung des Studios deswegen vermiesen zu lassen. Mir reicht es fürs Erste, aber ich schaue demnächst sicherlich nochmals in die Welt von Wolcen hinein, wenn die Kinderkrankheiten hoffentlich ausgebügelt sind.
Überblick
Pro
- sehr ansehnliche Grafik
- guter Flow bei den Schnetzeleien
- flexibles Charakter- und Skillsystem
- viele interessante Fertigkeiten
- Modifizieren der Ausrüstung möglich
- abwechslungsreiche Gegner und Umgebungen
- nette, wenn auch abflachende Kampagne mit gut inszenierten Zwischensequenzen
- so ziemlich alle Features, die das Hack&Slay-Herz begehrt
- gut vertont
- knackige Bossfights
Contra
- noch einiges an Feinschliff erforderlich
- Balancing der Spielweise besonders für Solisten noch unausgewogen
- Ungereimtheiten beim Kampagnenverlauf im Multiplayer
- immer noch einige lästige Bugs
- Story verliert mit der Zeit an Drive, speziell im dritten Kapitel
- relativ maues Grinding-Endgame
- keine Multiplayer-Lobby, sondern schlichte Spielersuche ohne Optionen
Kommentarezum Artikel