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Test - Viva Piñata : Viva Piñata

  • X360
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Schön auch, dass das Spiel nicht müde wird, euch trotz seines hohen Wohlfühl- und Experimentierfaktors angemessene Herausforderungen entgegenzustellen. Immer wieder machen böse, saure Piñatas Ärger im Garten und müssen erst durch die passenden Maßnahmen zum „Süßtum“ konvertiert werden, während die Piñata-Zentrale von euch verlangt, bestimmte Party-Tierchen innerhalb eines Zeitlimits zur Verfügung zu stellen.

Rare Grafik

Das optimale, entspannende Feierabendspiel für die ganze Familie also? Auch! Die meisten Erwachsenen werden den Jüngsten bei der erstaunlich komplexen Knuddel-Sim zunächst helfen müssen, um schließlich eher früher denn später selbst der schrägen Anziehungskraft von ’Viva Piñata’ zu erliegen. Die herrliche Grafik könnte problemlos auch aus einer Workstation der Pixar Studios kommen: Den unglaublich detailversessen animierten Piñatas strömt der Charme auch aus nächster Nähe noch aus jedem Pixel und jedes Blütenblatt erscheint unglaublich plastisch – von Tearing keine Spur und lediglich bei den regelmäßigen Autosaves gerät das muntere Gewusel auf dem Screen kurz ins Stocken. Ganz klar: Ausgezeichnet! Weniger ausgezeichnet wie so oft die deutsche Lokalisation, die mit einigen umständlichen Übersetzungen und schwächerem Voice-Acting daherkommt. Der O-Ton – der sich auch auf der DVD befindet – ist aber ebenfalls auf Augen- bzw. Ohrenhöhe mit den ehemaligen Disney-Trickzauberern.

Kehrseiten

Kommen wir zu den wenigen Negativaspekten. Das Interface hätte etwas komfortabler ausfallen dürfen. Fliegende Piñatas sind etwas schwierig zu finden, Samen und Blumen werden nicht im Garten selbst, sondern über den Besuch eines Informationsmenüs identifiziert und das kontextsensitive Cursor-Menü bietet die Verkaufen-Option zwar bei Erzeugnissen an, bei Bodenbelägen und Zäunen aber nicht. Ein eigenes Inventar, in welchem man Samen, Dünger und Items lagert, gibt es leider nicht. Wollt ihr etwas Neues anbauen, ist fast immer der Umweg über einen der Shops nötig. Gartenaccessoires, wie Steine oder Baumstümpfe, lassen sich nicht ohne weiteres verschieben, sie müssen verkauft, gekauft und neu platziert werden. Insgesamt ist die Steuerung von ’Viva Piñata’ also umständlicher, als sie eigentlich sein müsste, aber keinesfalls schlecht.

Den ab und zu störrischen Piñatas mag man ihren Ungehorsam noch verzeihen, ärgerlicher sind da schon die Helfer, die sich oft ähnlich dumm geben wie ein Quadratmeter Pflastersteine. Vor allem die Sammlerin bleibt gern ohne ersichtlichen Grund in der Grafik stecken, übersieht herumliegende Güter oder verkauft Dinge, die man eigentlich behalten wollte – schließlich gibt es kein Inventar, in dem man diese sichern könnte. Diese Eigenheiten stören zwar den Komfort in gewisser Weise, schmälern das Gesamterlebnis aber nur geringfügig. Quasi in letzter Sekunde musste offensichtlich ein zentrales Mehrspieler-Element – die Möglichkeit, den Garten eines Freundes zu besuchen – aus dem Spiel genommen werden. Stattdessen dürfen nur noch Items und Piñatas über das spielinterne Postamt getauscht werden. Hoffen wir, dass Rare wie schon bei ’Kameo’ diese Möglichkeit per Patch nachreicht, damit sich auch eure Freunde an eurem Idyll erfreuen können!

Fazit

von Alexander Bohn
’Viva Piñata’ macht süchtig. Und zwar in dem Maße, dass meine überaus tolerante Freundin schon die Augen verdreht, wenn ich "nur noch mal kurz im Garten vorbeischauen“ will. Aus einer kurzen Stippvisite auf Piñata Island werden schnell zwei Stunden oder mehr. Nur noch einen Dünger ausprobieren, noch schnell die Pretztails verkuppeln – was freilich bedeutet, dass ich vorher noch doppelten Quackberry-Nachwuchs „besorgen“ muss, was wiederum Glockenblumen erfordert – und noch eben einen sauren Piñata missionieren. Die Möglichkeiten sind ungezählt, das Treiben ist wunderschön und unverbraucht. Die paar störenden Kleinigkeiten wischt Rares Knuddel-Garten mit Leichtigkeit vom Tisch. Dieses Spiel eint Jung und Alt.

Überblick

Pro

  • geniale Grafik
  • unnachahmliches Kreaturendesign
  • fantastischer Schauwert
  • hervorragend ausgetüftelter „Techtree“
  • komplexer, als man annehmen mag

Contra

  • kleinere Interface-Probleme
  • wegrationalisierte Mehrspieler-Features

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