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Test - Virtua Tennis 3 : Tennis-Klasse auf Federer-Niveau?

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Neu dabei ist die Tennisakademie. Dort könnt ihr eure Fähigkeiten ganz gezielt verbessern. Das Prinzip ist denkbar einfach: Ihr erhaltet im Vorfeld eine Aufgabe wie „Spiele drei Lobs hintereinander“. Bewältigt ihr diese, erhaltet ihr Erfahrungspunkte. Zudem werden weitere Übungen und neue Schwierigkeitsgrade freigeschaltet. Allerdings kommt der Wirkungsgrad der mitunter zeitintensiven Übungen nicht an die Minispiele heran. Was ebenfalls nicht gefällt, sind die langen Ladezeiten. Ungeschickt gelöst: Nach einer Trainingssession oder Akademie-Übung landet man sofort wieder auf dem Globus. Folglich muss man die entsprechende Übung erneut auswählen – und laden. Das ist nervig, verbringt der Tennis-Crack doch letztlich mehr Zeit mit Warten als mit Spielen. Eine einfache Abfrage, ob diese Übung wiederholt werden soll, hätte ausgereicht. Schade!

Von 300 auf 1 in wenigen Stunden ...

Ist euer Athlet konkurrenzfähig, dürft ihr euch auch schon in erste Turniere stürzen. Angefangen wird auf Platz 300, doch mit jedem gewonnenen Spiel steigt ihr mehrere Plätze auf und gehört schon nach wenigen Events zu den Top 100. Ab diesem Level zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an – an beinhartem Training kommt jetzt keiner mehr vorbei. Eine echte Rangliste im Stile eines 'Top Spin 2' sucht man übrigens noch immer vergebens und spielt so auch von Anfang an mit und gegen die 20 lizenzierten Profi-Spieler – hier verschenkt Sega einiges an Potenzial. Ebenfalls ein Ärgernis: Nur wer alle Turniere spielt, steigt auch stetig auf. Lasst ihr Events aus, müsst ihr mitunter erst einige Matches nachholen, um weiter aufsteigen zu können. Das hat Konkurrent 'Top Spin 2' definitiv eleganter gelöst. Mit welcher Berechtigung dieses „Feature“ Mal um Mal implementiert wird, bleibt uns ein Rätsel. Auch die K.I. hat Altlast-Anzeichen: Mal reagiert sie auf Weltklasse-Niveau, dann lässt sie wieder einfache Bälle passieren. Ärgerlich!

Während der anfangs noch sehr leichten Partien knüpft ihr dafür Kontakte zu den Profis, die euch später zu Übungsspielen einladen. Diese können ganz klassisch auf dem Court ausgetragen werden, aber auch in Form der Minispiele auftreten. Das Schöne daran: Während eines solchen Matches gewinnt ihr weitere Erfahrungspunkte, die euch den Levelgrenzen wieder ein Stückchen näher bringen. Schlecht dagegen: Immer wieder treten euch die virtuellen Cracks in kurzen Zwischensequenzen gegenüber und „reden“ mit euch. Auf aufgenommene Stimmen verzichten die Entwickler komplett. Noch wesentlich schlimmer ist die meist emotionslose Vortragsweise – letztlich hört man manchmal keinen Unterschied zwischen „Dem haben wir es gezeigt“ und „Oh, deine beiden Knöchel sind gebrochen“. Das ist besonders ärgerlich. Erstens, weil Sega tatsächlich auch Jubelposen eingebaut hat, diese aber zu selten darstellen lässt. Und zweitens, da euch diese Videos recht häufig begegnen – der Abnutzungseffekt ist dementsprechend sehr hoch. Nach zehn Stunden Spielzeit nerven die Szenen einfach gewaltig!

PC gegen Xbox 360 und PlayStation 3: Wer bietet was, wer bietet mehr?

Natürlich stellt sich nun erneut die Frage, welche Version am besten aussieht. Die Computer-Fassung kann sich dabei voll und ganz mit der sehr schönen PlayStation-3-Version vergleichen: Bei identischer Full-HD-Auflösung von 1920x1080 Pixeln, allen Details und aktivierter Kantenglättung sieht man kaum einen Unterschied. Tendenziell gefällt die Texturqualität am PC sogar besser. Trotz schickerer Grafik können PC-Spieler trotzdem neidisch auf die Xbox-Gemeinde blicken: Einen Online-Mehrspielermodus hat nämlich auch die PC-Version unverständlicherweise nicht. Dass dieser auf der PlayStation 3 aufgrund des Konsolen-Launches noch nicht realisierbar war, lässt sich nachvollziehen – aber auf dem PC wäre das Feature problemlos umzusetzen. So beschränkt sich der Mehrspielerspaß auf das vermeintlich langweilige Spielen ausgewählter Mini-Games im Versus-Modus und die Schaukampf-Matches zu viert an einem PC.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Sega liefert mit 'Virtua Tennis 3' auch auf dem PC einen sehr guten Tennistitel ab, keine Frage. Der World-Tour-Modus besticht erneut durch einen üppigen Umfang, die Grafik ist – entsprechende Hardware vorausgesetzt – über jeden Zweifel erhaben und das Spielgefühl ohnehin konkurrenzlos gut. Aber: 'Virtua Tennis 3' hat auf dem Computer dieselben Mängel wie seine Konsolen-Pendants. Und besitzt zu allem Übel keinen Online-Mehrspielermodus, der somit der X360-Gemeinde vorbehalten bleibt. Das ist besonders ärgerlich, da auf dem PC dieses Feature problemlos realisierbar gewesen wäre. Dennoch ist 'Virtua Tennis 3' auch auf dem PC-Markt die neue Referenz und setzt sich deutlich von der Konkurrenz ab. Deswegen dürfen alle, die dem weißen Sport etwas abgewinnen können, beherzt zugreifen.

Überblick

Pro

  • hervorragende Präsentation
  • klassisches 'VT'-Gameplay
  • neue Minispiele, Tennisakademie
  • motivierender Schwierigkeitsgrad
  • umfangreicher Karrieremodus ...

Contra

  • ... ohne echte Rangliste
  • unvertonte, emotionslose Profi-Ansprachen
  • kein Online-Mehrspielermodus

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