Special - Valve-History Teil 3 : Die Dampfmaschine im Wohnzimmer
Neue Maschinen
Ein wichtiges neues Steam-Feature der letzten Jahre war der „Big Picture“-Modus. Er ist sozusagen der Vorreiter für das, was uns bald erwartet: Das hauseigene Betriebssystem Steam OS, basierend auf dem Gerüst von Linux. Mit diesem kostenlos verfügbaren System will Valve endlich das Wohnzimmer der Zocker erobern und den Vorteil der Konsolen, also bequemes Spielen von der Couch aus, ausgleichen. Um nicht nur auf die Linux-Fassungen einiger Spiele zurückgreifen zu müssen, erlaubt das System, Spiele von einem PC oder Mac aus zu streamen. Auch im Multimedia-Bereich möchte Valve ab 2014 mitreden und erlaubt die Wiedergabe von Film-, Fernseh- und Musik-Inhalten. Mit der Funktion „Family Sharing“ können zudem mehrere Familienmitglieder an der Spiele-Bibliothek einer Person teilhaben.
Unterstützt wird das ambitionierte Vorhaben Valves durch die Steam Machines. Dabei handelt es sich um kompakte Rechner, die auch unter den Fernseher passen. Anstatt selbst die Hardware zu produzieren, überlässt das Studio diese Aufgabe mehreren Partnern, unter anderem Alienware, Falcon oder Gigabyte. Alternativ zur gehandicapten Linux-Variante soll auf einigen der Geräte auch die Installation des Windows-Betriebssystems möglich sein.
Ob die Steam Machines aber tatsächlich zu einer Gefahr für Xbox One, PlayStation 4 & Co. werden können, bleibt noch abzuwarten. Zumindest ist der von Valve entwickelte Steam Controller ein mutiger Schritt, sämtliche Spiele – also auch Strategietitel – ins Wohnzimmer zu bringen. Dafür verwendet das Gerät gleich zwei klickbare Touchpads, die sich individuell belegen lassen. Zudem verfügt er über mehrere Elektromagneten, die auf verschiedene Weise zum Vibrieren gebracht werden können. Dadurch soll die Kontrolle von Titeln sämtlicher Genres wesentlich besser als mit herkömmlichen Gamepads gelingen.
Alles in allem hat Valve noch viel vor. Die neuen Entwicklungen rund um Steam bergen zwar eine Menge Potential, allerdings auch die Gefahr des Scheiterns. Doch was auch immer mit dem hauseigenen Betriebssystem und den Steam Machines geschehen mag, das Vertriebssystem als solches und der Entwickler Valve werden uns garantiert noch lange erhalten bleiben! So langsam hätten wir aber schon gerne ein Half-Life 3...
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