Test - Valkyria Chronicles II : Schrullige Japano-Charaktere im innovativen Bürgerkrieg
- PSP
Taktik hat auf den Schlachtfeldern von Valkyria Chronicles II oberste Priorität. Einfach blind ins Feld laufen und seine Gegner mit roher Waffengewalt niedermähen? Keine Chance, stattdessen müsst ihr das Terrain vor dem Kampf gut studieren, um strategische Punkte auszumachen. Dazu zählen Barrieren, hinter denen ihr Deckung sucht, günstige Positionen, aus denen heraus ihr Granaten werft, und Gebäude, von wo aus ihr unbeobachtet feuert. Auch die Tatsache, dass gegnerische Recken in Echtzeit agieren, erschwert die Sache. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Nähert ihr euch einem gegnerischen Protagonisten, eröffnet er das Feuer auf euch. Zu viel Zeit solltet ihr auch also nie lassen.
Was die Aufgaben anbelangt, haben sich die Entwickler ebenfalls einiges einfallen lassen. Statt euch bloß alle Feinde auf dem Schlachtfeld eliminieren zu lassen, müsst ihr oftmals auch die Lager eurer Feinde übernehmen. Die anstehenden Aufgaben werden vor jeder Mission in einem knappen Briefing dargelegt. Es wird übrigens nur zwischen den Missionen gespeichert. Zudem ist es, wie im Vorgänger, zwischen den Missionen möglich, neue Mitglieder zu rekrutieren, die Klassen zu optimieren und mit besserem Equipment auszustatten.
Einbußen auf der PSP
Insgesamt lässt sich festhalten, dass aufgrund der Hardware-Einbußen im Vergleich mit der PS3 die Kampffelder deutlich verkleinert wurden. Das ist schade und verringert die taktische Note etwas. Auf einem winzigen Kampffeld seine Truppen zu platzieren ist wenig taktischer als auf den großen, weitläufigen Arealen in Valkyria Chronicles auf der PS3. Immerhin wurde das Problem etwas abgemildert, indem man während der Schlachten zwischen unterschiedlichen Gebieten wechselt. Zudem ist es lediglich möglich, mit maximal sechs Rekruten zu Werke zu gehen. Gerade weil die Felder deutlich kleiner ausfallen, hätten wir uns mehr Abwechslung gewünscht. Sie halten nicht viele Details bereit und werden auch oft recycelt.
EinigeÄnderungen bei den Klassen sind ebenfalls erkennbar. Diese wirken sich aber nicht nachteilig auf die Spielmechanik aus. Die Gegner-KI gefällt etwas besser als im Vorgänger. Es kommt nun insbesondere im späteren Spielverlauf seltener vor, dass sich die Truppen der CPU als reines Kanonenfutter entpuppen und auf die Deckungssuche verzichten. Es gibt im Vergleich zum Vorgänger aber auch einen Bonus. Gemeint ist der Koo-Modus, in dem sich vier Freunde gemeinsam ins Getümmel stürzen dürfen.
Optisch geht Valkyria Chronicles II einen eigenwilligen Weg, schlägt aber in dieselbe Kerbe wie der erste Teil. Wieder vertraut man auf Aquarellzeichnungen, die in dieser Form in keiner anderen Serie zu sehen sind. Hochwertig ist die komplett englische Synchronisation - kein Standard auf der PSP, wie wir mittlerweile wissen. Leider wurde auf eine deutsche Lokalisierung komplett verzichtet. Wenigstens deutsche Untertitel hätten wir uns gewünscht. Die Klänge aus der Feder Hitoshi Sakimotos passen sich indes gut in den Spielablauf ein.
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