Test - Top Spin 3 : Aufschlag mit der Wiimote
- Wii
Keine Karriere, keine Kreativität
Dass die Wii-Version zudem den umfangreichen Karrieremodus vermissen lässt, das ist zwar ärgerlich, war aber auch abzusehen - es passiert ja nicht zum ersten Mal. Als Ersatz bekommen Spieler einen Turniermodus spendiert, der euch verschiedene Modi präsentiert. Nach dem ersten klassischen Turnier müsst ihr so im Tempomodus gegeneinander antreten. Der spielt sich wider erwarten nicht etwa endlich mal schneller, nein, er lässt einfach die normale 15-30-40-Punkt-Zählweise weg und schickt euch in einen Quasi-Tie-Break. So traurig es ist: Das ist schon der Höhepunkt der Kreativität.
Einen Online-Mehrspielermodus gibt es nicht, dafür aber einen Party-Modus, der euch vergeblich gemeinsam mit Freunden vor die Konsole locken will. Immerhin: Das Problem mit der KI hätte man dann zumindest gelöst. Die Modi sind aber genauso öde wie der Rest des Spiels: Schlüsselmatches lassen euch gegeneinander antreten. Am Ende des Spiels folgt die obligatorische Statistik, wer die bessere Aufschlagquote, wer mehr Punkte gemacht, wer irgendwo besser gespielt hat. Wer die meisten dieser einzelnen Schlüssel gewinnt, hat auch das Schlüsselmatch gewonnen. Das kann man mit bis zu vier Spielern ausfechten. Neben den Schlüsselmatches gibt es noch den Modus „Der Unbezwingbare", der aber auch nicht kreativer ist.
Schreihals-Schiri
Immerhin etwas macht 2K richtig: Optisch kann man dem Spiel eigentlich wenig vorwerfen, berücksichtigt man, dass die Wii eine hoffnungslos überforderte Konsole ist und dem heutigen grafischen Standard nicht mal annähernd gewachsen ist. Alle 27 Spielermodelle lassen sich gut erkennen, wenngleich ein wiedererkennbarer Spielstil - das Markenzeichen vieler Profis - fehlt. Wir hätten uns gewünscht, dass zum einen die permanenten interaktiven Unterbrechungen nach jedem (!) Ballwechsel abstellbar gewesen wären, und zum anderen, dass stattdessen mehr Interaktivität in den Stadien herrscht. Die drei Zuschauer machen aber ordentlich Stimmung.
Beim Sound gibt es ebenfalls nicht allzu viel zu bemäkeln. Der Soundtrack stammt von der Next-Gen-Version und hat uns da schon ganz gut gefallen. Auch hier ist das Problem: Es wiederholt sich alles zu oft. Vernachlässigbar, weil man das Spiel ohnehin nicht lange aushält ohne einzuschlafen. Immer wieder geweckt wurden wir nur von dem unglaublich nervigen Schiedsrichter, der sich bei jedem Aus-Ball die Seele aus dem Leib geschrieen hat. Nervt nicht nur, ist auch gänzlich unrealistisch - und genau das sollte bei einer Tennissimulation natürlich nicht passieren.
Kommentarezum Artikel