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Test - Top Spin 3 : Aufschlag mit der Wiimote

  • Wii
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Spiel, Satz und Sieg hieß es Anfang Juni für die Next-Generation-Version von 'Top Spin 3'. Für all diejenigen, denen das zu abgedroschen ist: Schicke Grafik, eingängige Steuerung und ein solider Karrieremodus samt rollenspielähnlichem Levelsystem waren die Eckpfeiler dieses Erfolges. Jetzt kommt der dritte Teil auch für Nintendos Wii. Warum der Tennistitel den Sprung an die Wii-Spitze schafft, obwohl er die Stärken in Schwächen umwandelt, erklären wir euch in unserem Test.

Als die Wii im Winter 2006 auf den Markt kam, da packte Nintendo das Sportspiel-Sammelsorium 'Wii Sports' gleich mit dazu. Neben Bowling, Golf, Baseball und Boxen durfte hinter dem Fernseher auch Tennis gespielt werden. Es war eine gute Demonstration dessen, was mit der Steuerung möglich ist. Endlich das virtuelle Knöpfchendrücken ad acta legen, schwingen und schlagen, das war die Antwort. Eineinhalb Jahre später kann man da nur noch ernüchtert sein.

Besonders im Sportspiel-Genre haben wir wenige Highlights auf Nintendos-Konsole erlebt. 'Pro Evolution Soccer 2008' könnte man dazu zählen, denn Konami war eine der ersten Firmen, die es vorzüglich verstand, Wiimote und Nunchuk sinnvoll einzusetzen. Und sonst? War nicht viel los. Deshalb überrascht es wenig, dass 2K Games seinen Tennistitel 'Top Spin 3' nicht nur auf die Xbox 360 und die PlayStation 3 bringt, sondern auch auf die Wii. Leider mit wenig Esprit, wie sich alsbald herausstellen soll.

Haltungspunkte

Nach dem Einlegen der Disc folgt zunächst ein Tutorial, wie die Wiimote überhaupt zu halten ist. Anstatt die Buttons nach oben zeigen zu lassen, muss der Controller um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Das fühlt sich anfangs nicht nur schrecklich unergonomisch an, es führt auch unweigerlich dazu, dass man immer wieder versehentlich Buttons drückt, die man gar nicht drücken möchte. Das merkt man recht zügig, wenn man sich in erste Schaukampfmatches stürzt. Die sorgen aber für so viel Ernüchterung, dass dieser Makel bald an Gewicht verliert.

Klar, Realismus muss man nicht unbedingt auf der Wii erwarten. Aber das, was hier geboten wird, ist schlicht und ergreifend eine Katastrophe. Es fängt damit an, dass die verschiedenen Schlagarten nicht das Gefühl vermitteln, man hätte die Kontrolle über den Filzball. Immer wieder landet der Ball im Aus - so richtig nachvollziehbar ist das aber nur in den seltensten Fällen. Damit nicht genug: Die Künstliche Intelligenz ist derart stümperhaft, dass sie immer und immer wieder auf ein und denselben Trick reinfällt. Langer Ball auf die Grundlinie, kurzer Lob hinters Netz, langer Ball an die Grundlinie. Ein bisschen die Richtung variieren, das war's schon. Vier Mal pro Punkt, zwölf Mal pro Satz, vierundzwanzig Mal bis zum Sieg.

Und so schnarchig, wie sich das jetzt ohnehin schon anhört, so spielt es sich auch. Der Ball wechselt derart langsam die Seiten, dass man schon nach dem ersten Satz anfängt, die Sekunden zu zählen, die dieses Spiel dem eigenen Leben raubt. Nicht nur, dass es keinen Spaß macht. Nach dem dritten völlig generischen Match nerven die dämliche KI, die ungenaue Steuerung und das monotone Tempo einfach nur noch. Was man in dieser Zeit nur alles anstellen könnte! Schon der Gedanke daran sollte zu denken geben.

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