Test - Top Spin 2 : Top Spin 2
- X360
Als Belohnung für erfolgreiches Training winken Sterne, die ihr in eure verschiedenen Fähigkeiten als Upgrade investieren könnt. Da die Zahl der erreichbaren Sterne begrenzt ist, lohnt es sich von vornherein darüber nachzudenken, in welche Richtung ihr euren kommenden Tennis-Crack spezialisieren wollt. In den Turnieren solltet ihr natürlich nach Möglichkeit den Sieg erlangen, um die Platzierung in der Rangliste zu verbessern und nebenher ordentlich Siegprämien zu kassieren, die ihr wiederum in Training und Equipment stecken könnt. Die Turniere sind vor allem zu Beginn mit drei Runden recht kurz und überschaubar gehalten.
Komplexe SteuerungAuf dem Court selbst geht das Spiel deutlich stärker in Richtung Simulation als Arcade, was auch schon die recht komplexe Steuerung und die gelungene Ballphysik belegen. Mit dem linken Analog-Stick steuert ihr euren Sportler und bestimmt die Schlagrichtung, auf den Aktionstasten liegen vier Schlagtechniken: Lob, Slice, Topspin und ein so genannter sicherer Schlag, der nicht ins Aus geht, aber auch nicht unbedingt zum Austricksen der Gegner geeignet ist. Per linke Schultertaste in Kombination mit einer Aktionstaste aktiviert ihr fortgeschrittenere Schlagtechniken wie Passierbälle oder Stoppbälle. Die rechte Schultertaste zusammen mit einer Aktionstaste aktiviert so genannte Risikoschläge, die zwar zumeist gute Wirkung haben, dafür aber auch extrem gutes Timing erfordern und im Grunde viel zu selten klappen, um wirklich von Nutzen zu sein. Dennoch bietet die Steuerung insgesamt ein gutes Maß an taktischen Möglichkeiten.
Der Schwierigkeitsgrad ist sowohl beim Training als auch in den Matches selbst nicht ganz ohne und steigt streckenweise ziemlich heftig an, was sich gerade beim Training als demotivierend entpuppen kann. Um an der Spitze der Rangliste mitmischen zu können, muss man schon die gesamte Steuerung aus dem Effeff beherrschen, sonst wird der geneigte Spieler von der KI ordentlich vermöbelt und vom Platz geschickt. Auch wird man ab und an den Eindruck nicht los, dass das Balancing der Gegner nicht immer so ganz ihren Ranglisten-Plätzen entspricht. Wer mal ein paar Matches überspringen will, kann die Spiele auch simulieren lassen, wobei allerdings mitunter nicht ganz nachvollziehbare Ergebnisse herauskommen. Etwas seltsam ist auch, dass wir mitunter, ohne ein Match zu spielen, Plätze in der Rangliste gutmachen konnten.
Grafik und SoundBei der Grafik ergeben sich bisweilen gemischte Gefühle. Was überzeugen kann, sind die stimmungsvoll designten Courts, die zum Teil tagsüber oder abends bespielbar sind. Nett dabei auch kleinere Hintergrund-Animationen wie vorbeiwetzende Jogger oder Ähnliches. Die Spieler selbst fallen dagegen etwas ab, sowohl was den Detailgrad als auch die Animationen angeht. Ebenso sind die 24 Tenniscracks zum Teil nur mit viel Wohlwollen wiedererkennbar. Zwar ist die Darstellung insgesamt durchaus ansprechend, verglichen mit anderen aktuellen Sporttiteln auf der Xbox 360 gibt es aber noch einen ganzen Batzen an Nachholbedarf. Schade auch, dass gänzlich auf Replays und dergleichen verzichtet wird, bis auf einige maue Sequenzen, in denen die Spieler kurz Freude oder Unmut über den letzten Schlagabtausch zeigen. Unschön ist auch, dass das Spiel lediglich zwei Kamerapositionen bietet, die beide nicht ganz gelungen sind. Zum einen habt ihr eine schräge Draufsicht auf den Court mit dem gewaltigen Nachteil, dass die Position hinter dem Gegenspieler ist, wenn er mit dem Aufschlag dran ist. Die Zoom-Perspektive ist in der Beziehung angenehmer, lässt aber ab und an die Übersicht über den Court missen.
In Bezug auf den Sound ergibt sich ein eher mageres Bild. Die Geräusche beim eigentlichen Spiel auf dem Platz, vom Schlag über die kurzen Ansagen des Linienrichters und verhaltenem Applaus bis hin zum Grunzen und Stöhnen der Spieler, geht in Ordnung. Dafür nervt die eintönige Hintergrundmusik in den Menüs und es mangelt an Sprachausgabe oder Kommentaren, bis auf den einen oder anderen Trainer, dessen Mail man sich vorlesen lassen kann.
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