Test - Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield : Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield
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Beim Start der Mission selbst findet ihr euch in einer Dropzone als eines der Teammitglieder wieder, wobei ihr jederzeit zwischen den Trupps umschalten oder die Rolle eines anderen Mitglieds übernehmen könnt. Habt ihr vorher eine Taktik erarbeitet oder aktiviert, zeigen euch Pfeile und Punkte Richtung und Entfernung zu eurem nächsten Wegpunkt, so dass ihr euch nicht verlaufen könnt. Auch eine Schema-Karte der Map steht zur Verfügung. Im Einsatz lassen Steuerung und Interface so richtig die Muskeln spielen. So können eure Jungs stehen, hocken oder liegen und um Ecken spähen. Türen und Fenster können stufenlos geöffnet werden. Es ist also möglich, eine Tür nur einen Spalt breit zu öffnen und flugs eine Blendgranate durch den Spalt in einen Raum zu werfen, was natürlich völlig neue taktische Möglichkeiten bietet als das frühere 'Ich stehe vor der Tür, mache sie auf und werde über den Haufen geschossen'. Solche Möglichkeiten tun auch Not, denn Realismus wird groß geschrieben und spätestens beim zweiten erhaltenen Treffer begutachtet ihr die Gänseblümchen von unten.
Auch das Kommando-Interface entpuppt sich als gnadenlos gut und sinnvoll. Neben diversen Hotkeys für die Go-Codes, 'Team halt' und 'Team vorwärts', bietet auch der Cursor ein interessantes Mittel, um euren Jungs Befehle zu erteilen. Könnt ihr mit einem Objekt interagieren, verändert sich der Cursor sinngemäß. Ist der Cursor hell, führt ihr die Aktion selbst aus, sprich ihr öffnet eine Tür oder klettert eine Leiter hoch. Ist der Cursor aber blass, könnt ihr eurem Team einen entsprechenden Befehl erteilen und euren Trupp damit auch positionieren. Haltet ihr bei blassem Cursor die Aktionstaste gedrückt, poppt ein kleines Menü auf, welches euch komplexere Aktionen ermöglicht. So könnt ihr an einer Tür eurem Team befehlen, ruckzuck die Tür zu öffnen, eine Granate (auch die Art der Granate kann ausgewählt werden) reinzuwerfen und dann den Raum zu stürmen. Auch das entpuppt sich als sehr einsteigerfreundlich und bietet auch vorsichtigeren Spielern, die es noch nicht so mit dem Ballern haben, komplexe Aktionen durchzuführen.
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Der IQ der KI
Da stellt sich natürlich sofort die Frage, ob eure Polygon-Kameraden für so etwas auch schlau genug sind. Kurze Antwort: Ja, die KI der eigenen Jungs weiß zu überzeugen. Die Kameraden halten strikt ihre Formation und sichern sehr realistisch nach allen Seiten. Steht ihr beispielsweise vorne, so sichern zwei Mann an euch vorbei nach vorn und zu den Seiten, während ein Mann sich um die Rückendeckung kümmert. So klappt dann auch die Sache mit dem Feuerschutz sehr akkurat und ihr müsst euch wenig Sorgen machen, was außerhalb eures Sichtfeldes so vorgeht, natürlich vorausgesetzt eure Gegner schlagen euch kein Schnippchen, denn auch deren KI ist nicht von schlechten Eltern.
Die Gegner reagieren recht agil, suchen Deckung und flüchten im Notfall auch mal und suchen alternative Wege. Ab und an ergibt sich auch mal einer der Gegner und kann von euch gefesselt werden, was wiederum zeigt, dass den KI-Gegnern unterschiedliche Verhaltensweisen eingeimpft wurden. Auch bei der Waffenverwendung sind die bösen Jungs nicht zimperlich und scheuen auch vor einer Granate nicht zurück, versuchen hingegen aber auch, euren Granaten aus dem Weg zu gehen. Stellt ihr euch gar zu dusselig an, machen die Jungs einen Rückzieher und vernichten eventuelle Beweise oder erschießen die Geiseln, die ihr retten sollt, was das Scheitern der Mission bedeutet. Ganz nebenher tauchen die Gegner beim Neustart einer Mission auch an unterschiedlichen Stellen auf. Erfreulich ist auch die KI der Geiseln, die erfreulicherweise nicht irgendwo in der Map hängen bleiben.
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Grafisch alles im Lot
Bevor unser Review nun noch die Dimension eines Clancy-Romans erreicht, widmen wir uns schlussendlich noch der visuellen Umsetzung. Zunächst fallen die umfangreichen und sehr komplex dargestellten Levels auf. Die Umgebungen wirken sehr realistisch und lebensnah, sowohl draußen als auch drinnen, wobei allerdings gelegentlich die Textur-Qualität ein bisschen zu wünschen übrig lässt und die Autos in einigen Maps nicht gerade Schönheiten sind. Klasse hingegen sind die Models der Rainbows und der Terroristen, erstere extrem detailliert und im Falle der Terroristen sehr abwechslungsreich und auch die Waffen sehen sehr gut aus. Die Animationen sind sehr realistisch gelungen und auch erledigte Gegner ragen dank gutem Physiksystem nur selten mit dem Kopf in die Wand, abgesehen von einigen wenigen Kandidaten mit Gummi-Wirbelsäule. Während und zwischen den Missionen bekommt ihr gelegentlich Zwischensequenzen zu sehen, die qualitativ allerdings nicht recht überzeugen können, ebenso wie die schmucklose Darstellung der Briefings. Auf der Effektseite können vor allem die Granaten punkten, die Raucheffekte sind sehenswert und die verwischte Sicht im Falle einer Blendgranate ist eine Klasse für sich.
Bleibt abschließend noch die Akustik, die abgesehen von der recht typisch militärischen und etwas zu pathetischen Hintergrundmusik auch voll überzeugen kann. Schritte, Schüsse, Umgebungsgeräusche und sogar das Rascheln der eigenen Ausrüstung werden sehr akkurat und realistisch umgesetzt. Der Funkverkehr sorgt für Atmosphäre, speziell wenn man zuhört, wie einer der eigenen Trupps in der Bredouille steckt oder die Terroristen sich gegenseitig etwas zurufen.
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