Test - Timeshift : Zeit spielt keine Rolle? Von wegen!
- PS3
Die Action von 'Timeshift' ist gewaltig. Zwar wird dies durch streng lineare Levels und viele geskriptete Ereignisse erreicht, doch der Spielspaß ist zumindest beim einmaligen Durchspielen sehr hoch und kommt an Genregrößen wie 'Episode 2' oder 'Bioshock' im Grunde nur aufgrund der langweilig erzählten Story nicht heran. Um gegen die zahlreichen, aber häufig gleichen Feinde eine Chance zu haben, könnt ihr auf neun verschiedene Schießeisen zurückgreifen, wobei jede Waffe zwei unterschiedliche Schussmodi besitzt. Insgesamt darf der Held aber nicht mehr als drei Waffen gleichzeitig mit sich herumschleppen.
Sightseeing in der Zukunft
Ab und zu werdet ihr auch von Verbündeten begleitet und unterstützt, die meiste Zeit lauft ihr aber alleine durch die sehenswerten und abwechslungsreichen Levelumgebungen. Anders als im ansonsten schon recht ähnlichen 'F.E.A.R.' schickt euch 'Timeshift' nicht nur in langweilige Bürogebäude und Lagerhäuser, viel Zeit verbringt ihr auch bei Tageslicht auf den Straßen einer fiktiven Millionenstadt. Ein paar kurze Abschnitte seid ihr auch an Bord eines Fahrzeuges unterwegs, das sich aber schwammig steuert.
Die KI der Feinde macht einen recht ordentlichen Eindruck, so attackiert sie euch schon mal geschickt von zwei Seiten. Allerdings gibt es gelegentlich Objekte, an denen die Gegner hängen bleiben, und auch einige Abflussrohre, in denen ihr euch verstecken könnt, nehmen die Feinde einfach nicht wahr. Trotzdem ist der Schwierigkeitsgrad stellenweise durchaus anspruchsvoll. Nur wenn ihr regelmäßig Einsatz von der Zeitkontrolle macht und hinter Kisten oder Säulen zwischendurch Schutz sucht, habt ihr gegen die Masse an Feinden eine Chance. Da ihr selbst auf der PS3 frei speichern dürft, kommt Frust aber nie auf.
Regen in Perfektion
Das zusätzliche Jahr Entwicklungszeit haben die Entwickler wohl vor allem in die Technik von 'Timeshift' gesteckt. Die aus einer frühen X360-Demo bekannte Grafik mit ihrem leichten Plastik-Look wurde komplett überarbeitet. Die Optik des Shooters muss sich mit detaillierten Texturen und hübschen Umgebungen kaum vor einem 'Resistance' verstecken. Dazu kommen die wohl besten Regeneffekte, die es in einem PS3-Spiel bisher gab. Die Regentropfen platschen jedenfalls unglaublich realistisch auf die nassen Straßen und erschweren zuweilen auch die Sicht. Ein paar kurze Abschnitte erinnern dann aber doch noch an den sterilen Look des "alten" 'Timeshift'. Nicht sonderlich hübsch ausgefallen sind außerdem die Gesichter der Charaktere. Auch wenn die Grafik der PS3-Umsetzung dem Xbox-360-Original in nichts nachsteht, hat uns 'Timeshift' auf Sonys Kiste technisch weniger zugesagt. Das liegt einzig und allein am stellenweise extrem starken Tearing.
Akustisch macht das Spiel nichts verkehrt. Die knallige Action wird von einem lauten Soundtrack begleitet, die Effekte erklingen glasklar aus den Lautsprechern. Selbst die deutschen Sprecher haben uns gefallen, wobei ihr diese aber nur recht selten hört. Als moderner Shooter kommt 'Timeshift' natürlich auch mit einem Mehrspielermodus an Bord daher. Anders als bei der X360-Version konnten wir auf der PS3 sofort in eine Mehrspielerschlacht einsteigen, es wurden also genügend Matches gefunden. Sechs verschiedene Spielmodi stehen euch zur Wahl, wobei in jedem die Zeit eine wichtige Rolle spielt. Doch trotz des innovativen Einbaus der Zeitfunktion spielen sich die Online-Partien sehr gewöhnlich und kommen über den netten Spaß für zwischendurch nicht hinaus.
Kommentarezum Artikel