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Test - Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen : Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen

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Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen
Das Auswahlmenü verbreitet Atmosphäre.

Schreit dieser Titel geradezu nach einer hohen Auflösung und entsprechende Zoomfunktionen haben die Entwickler leider darauf verzichtet. Als kleinen Ausgleich bekommt ihr zwei Minimaps und damit praktisch Spielebenen geliefert, durch die ihr unbegrenzt hin und her schalten könnt. Ist links eure Stadt und die einzelnen Gebäude erreichbar, so könnt ihr mit einem Klick auf die rechte Minimap in die Außenansicht wechseln, welche das Geschehen außerhalb eures Dorfes wiedergibt.

Sehr viel detailreicher und realistischer gestaltet sich konsequenter Weise auch das "produzieren" von Soldaten. Ähnlich wie in 'Siedler 3' entstehen diese aus den Dorfbewohnern, welche die verschiedenen Soldatenformen annehmen. Für Kavallerie wird zusätzlich ein Pferd benötigt, das man dafür aber auch vom Gegner ergattern kann, sofern man nur den Reiter und nicht das Ross tötet. Auch ein Hauptmann darf nicht fehlen und komplettiert das strategische Arsenal von 'Three Kingdoms'. Anleihen bei 'Cossacks' haben die Entwickler wohl genommen, als sie das Versorgungssystem des Chinatitels entwarfen. So benötigt ein jeder Soldat ein gewisses Quantum an Nahrung um Bestehen zu können. Auch solltet ihr euren Soldaten vor der Schlacht einiges an Ruhe gönnen, werden sie ansonsten doch vor Erschöpfung nicht einmal das Schwert heben können. In diesen Punkten zeigt der Titel durchaus einige Stärken, sind doch beim Kämpfen doch einiges mehr an Grips und strategischen Überlegungen von Nöten, um siegreich vom Felde zu ziehen.

Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen
Es gibt Biographien zu den drei Hauptfiguren.

Auch die immens großen Karten, welche die in viele Strategietiteln vermißte Logistik zu einen ernstzunehmenden Einflußfaktor verhelfen und die gute Bedienbarkeit der Einheiten verdienen ein Lob, hier dürfte 'Three Kingdoms' vor allem alle Hobbystrategen ansprechen die es gerne etwas komplexer haben als 'Einheiten markieren, Rechtsklick auf Feind, Einheiten vergessen' vieler Echtzeit-Strategietitel. Hätte diese gute Bedienbarkeit den Sprung zum Dorfmanagement geschafft wäre hier am Spiel wohl praktisch nichts auszusetzen gewesen. Kleiner Wermutstropfen ist der Nebel des Krieges, wie aus dem Nichts beschießen euch Feindeinheiten und sind so schnell verschwunden, dass ihr sie kaum orten könnte. Auch dass eure Einheiten in das schwarze Nichts feuern und ihr nichtmal wisst worauf, fördert nicht gerade die Illusion einer realen Schlacht. Auch die Animationen der Einheiten wirken etwas hölzern und unnatürlich.

Wie schon erwähnt gestaltet sich das Dorfmanagement als recht kompliziert, beziehungsweise für viele ambitionierte Simler komplex. Vor allem das langsame händische Produzieren von Dorfbewohnern, welche ja in rauhen Menge benötigt werden, sofern man beabsichtigt Krieg zu führen, hätte sicher besser und effizienter gelöst werden können, hier hilft dann nur das Einstellen auf unendliche Produktion, wodurch allerdings ein Teil der Kontrolle über die Ressourcen verlorengeht. Ansonsten findet man natürlich alle Komfortfunktionen, welche auch in 'Age of Kings' vorhanden sind und die Dorbewohner vergessen auch ihre zugewiesene Aufgabe nicht. So kann man zum Beispiel Waldarbeiter kurz zum Häuserbau abkommandieren und diese werden nach getaner Arbeit wieder zurück zum Holzfällen marschieren. Warum man allerdings nicht mehrere Gebäude hintereinander in Auftrag geben kann, ohne diese immer neu auswählen zu müssen, blieb mir ein Rätsel.

Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen
Gelber häßlicher Text auf schönem Hintergrund.

Soundtechnisch pendelt sich der Eidos-Titel im guten Mittelfeld ein. Die Sprachausgabe in den Videos ist glänzend, die Soundkullise im Spiel selbst nicht übertrieben nervend, ringt einem aber auch keine Jubelschreie ab. Insgesamt kann man hier kaum Kritikpunkte finden.

Im Multiplayer könnt ihr via Lan oder Internet mit bis zu acht Spielern kämpfen und dabei wie gewohnt Teams bilden und Handel treiben. Hier macht 'Three Kingdoms' wie eigentlich alle Echtzeit-Strategiespiele die beste Figur, gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut macht es einfach doppelt soviel Spaß zu kämpfen und zu taktieren.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
'Three Kingdoms' hatte durchaus das Potential ein ernstzunehmder Konkurrent zu 'Age of Kings' und Co. zu werden, verspielte aber leider seine Chance durch die in Teilen zu umständliche Bedienung und vor allem durch die viel zu geringe Auflösung beziehungsweise fehlende Zoom-Funktion, zu schnell geht einfach die Übersicht verloren. Zudem werden Spieler, die es lieber etwas fixer haben am Spiel wohl wenig Freude haben, denn 'Three Kingdoms: Im Jahr des Drachen' hat definitiv den ambitionierten Aufbaustrategen als Zielgruppe und sollte wohl eher mit einem 'Siedler 3' als einem 'Age of Kings' verglichen werden. Allein der Kriegspart des Spiels gleicht dem Microsoft-Pendant wie ein Ei dem anderen. Wer also gerne bis ins einzelne sein Dorf managed und sich mit Freude um knifflige Logistik-Fragen kümmert ist mit 'Three Kingdoms' wohl sicher gut bedient.  

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