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Test - The Witcher 2 : Die Konkurrenz darf zittern

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Das schönste Rollenspiel 2011?

Das Zusammenspiel der herausragend ausgearbeiteten Charaktere macht einen immensen Reiz des Spieles aus und sorgt immer wieder für Überraschungen. Und es macht die Spielwelt noch glaubwürdiger. Nicht, dass sie das nötig hätte. CD Projekt RED hat versprochen, dass The Witcher 2 das schönste Rollenspiel 2011 wird, und die Chancen stehen trotz des anmarschierenden Skyrim verdammt gut. Die Umgebungen sind eine Pracht und wirken ungemein authentisch, von der Natur bis hin zur Architektur. Aus der Third-Person-Perspektive steuert ihr Geralt per WASD-Tasten durch die Lande. Die Iso-Perspektive des Vorgängers ist allerdings weggefallen, Zoomen ist ebenfalls nicht möglich.

Es gibt Sümpfe und Wälder, Ebenen und Gebirge und alles sieht aus, wie frisch von der Natur abgemalt. Einziges Haar in der Suppe ist, dass der Spieler zwar mehr Bewegungsfreiheit hat als im ersten Teil, dennoch aber nicht uneingeschränkt agieren kann. So kann zum Beispiel nur an bestimmten Stellen geklettert oder gesprungen werden, was leider nicht immer logisch ist. Allerdings ist The Witcher 2 weit entfernt von Schlauchlevels à la Dragon Age 2.

Egal ob die Siedlung Flotsam, das Heerlager im zweiten Akt oder das Zwergendorf Vergen, selbst bei der Architektur erlaubt sich CDP nur wenige Schnitzer. Ein Beispiel: In den Zwergengebäuden gibt es quasi keine geraden Kanten, jede Mauer, jede Treppenstufe, jede Säule sieht aus wie von Hand behauen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich The Witcher 2 mal in 3-D gönnen. Das Spiel bietet eine der besten Umsetzungen dieses Features überhaupt.

Die Entwickler liefern uns ungemein authentische Umgebungen, natürlich garniert mit Tag-, Nacht- und Wetterwechseln und verschonen uns weitgehend mit Ladezeiten. Hin und wieder leuchtet mal das Ladesymbol auf, aber selbst wenn, geht das erfreulich schnell. Für Orientierung sorgen eine Minimap sowie eine komplette Karte. Allerdings sind auf diesen die Questsymbole nicht immer korrekt gesetzt. Auffallend ist insgesamt, dass Texturen beim Bildwechsel oft leicht verzögert laden, was ein wenig irritiert. Auch die Charaktere selbst strotzen nur so vor Details, wobei die Entwickler sich ganz augenscheinlich sehr mit mittelalterlicher Kleidung beschäftigt haben.

Von der Attentäterjagd zum Glücksspiel

Umgebung, Charaktere und Geschichte schlagen sich natürlich genreüblich in Quests nieder. Neben den wendungsreichen Aufgaben der Hauptgeschichte gibt es zahlreiche Nebenquests, die zum Teil erst mal gefunden werden wollen. Zwar ist in jeder Siedlung ein schwarzes Brett mit Aufgaben vorhanden, aber vieles erfährt man erst durch Gespräche mit NPCs. Die Nebenaufgaben sind sehr einfallsreich und beinhalten sowohl kleine Abenteuer als auch eher entspannende Aufgaben, die aber mit anderen Handlungen im Zusammenhang stehen. Raum für Erkundung habt ihr ebenfalls, nicht selten finden sich Umgebungen, in denen wertvolle Beute und Rohstoffe auch ohne feste Aufgabe auf euch warten. Oder ihr räumt Truhen und Schränke in Häusern aus, was aber leider selbst dann nicht geahndet wird, wenn der Besitzer direkt neben euch steht.

Hinzu kommen Nebenbeschäftigungen. Wer will, darf beim Faustkampf antreten, sich im Würfelpoker messen oder beim Armdrücken die Muskeln spielen lassen. Das ufert nicht nur in Quests aus, in denen ihr verschiedene Gegner schlagen müsst, sondern ist zudem gut für die Kriegskasse. Die Spielereien finden in verschiedener Form statt, mal als Minispiel, mal als Quick-Time-Event, und machen durchaus Laune, wenn sie unterm Strich auch einen Tick zu unausgewogen wirken. Die Boxkämpfe zu verlieren, ist fast schon eine Kunst, während das Armdrücken aufgrund undurchsichtiger Bedienung recht knifflig ist.

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