Test - The Surge : Viel mehr als nur Dark Souls in Sci-Fi
- PC
Vor drei Jahren sprang Deck13 mit Lords of the Fallen als einer der ersten Trittbrettfahrer auf den Dark-Souls-Hype-Zug auf. In der Tat errang der Mix aus Rollenspiel und Action einen Achtungserfolg, auch wenn das Original in Sachen Szenariovielfalt und Gegnerdesign unerreicht blieb. Mit The Surge folgt keine schnöde Fortsetzung, sttattdessen kreuzt der in Frankfurt sitzende Entwickler das Erfolgskonzept mit einem Science-Fiction-Universum.
Bravo, die Menschheit hat es geschafft: Die Erde kollabiert aufgrund der Überbevölkerung und der globalen Erwärmung, weshalb unser Planet einer Ruine gleicht. Doch zum Glück gibt es den Großkonzern CREO, der der Katastrophe mit dem Resolve-Projekt entgegensteuert. Die grobe Idee: Wenn wir schon die Welt mit unserer technologieorientierten Zivilisation an den Rand des Abgrunds geführt haben, dann können wir sie vielleicht mit genau diesem Wissen retten.
Alles hinüber
Ihr übernehmt die Rolle von Warren und möchtet euch am Wiederaufbau der Erde beteiligen. Zwar sitzt ihr in einem Rollstuhl fest, jedoch ist dies für die Ingenieure von CREO kein Problem. Dank eines Exoskeletts sollt ihr euch nicht nur ganz normal bewegen können, sondern auch enorme Kräfte entwickeln.
Leider geht die Operation nicht wie geplant vonstatten: Während die Computerstimme Warren fälschlicherweise als sediert bezeichnet, wird jedes Metallteil unter vollem Bewusstsein in seinen Körper geschraubt. Erst in dem Moment, wenn die hochmoderne Nanotechnologie in die Wirbelsäule gebohrt wird, verliert unser Held wider Willen sein Bewusstsein. Doch damit ist der Horrortrip längst nicht vorbei: Er wacht zwischen mehreren zerstörten Shuttles auf und wird grundlos von ein paar Drohnen angegriffen.
Danach begegnet Warren zahlreichen Arbeitern von CREO, die mutmaßlich verrückt geworden sind und ihn beim ersten Sichtkontakt wie wild gewordene Zombies anfallen. Zwar stößt er auch auf die eine oder andere Person, die anscheinend noch bei klarem Verstand ist. Doch niemand kann erklären, was genau passiert ist...
Eine Lehrstunde des Leveldesigns
Die Story von The Surge ist grundsolide und bildet einen festen Rahmen um die sechs Gebiete, die ihr im Laufe des Spieles durchquert. Das einzige Problem sind die Klischees, die ihr in der Form bereits aus vielen anderen Science-Fiction-Geschichten kennt. Beispielsweise wird euch schnell klar, dass nahezu jede aufkeimende Hoffnung entweder im Sande verläuft oder zumindest einen gewaltigen Haken hat. Zum Glück fällt dies kaum ins Gewicht, weil die Story ähnlich wie in Dark Souls nur am Rande erzählt wird. Zwar gibt es im Gegensatz zum Konkurrenten richtige Dialoge, die jedoch zu keinem Zeitpunkt den Spielfluss stören.
Deshalb könnt ihr euch voll und ganz auf die Spielwelt konzentrieren, die aufgrund ihres gelungenen Designs das Highlight von The Surge darstellt. Die Gebiete sind nüchtern betrachtet nicht besonders groß, stecken aber voller interessanter Wege, Abkürzungen und Geheimnisse. Aus diesem Grund wirkt kein Bereich künstlich gestreckt, obwohl ihr ohne Vorkenntnisse gut 30 bis 40 Stunden Spielzeit einplanen solltet.
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