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Test - The Sims : The Sims

  • Xbox
  • GCN
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The Sims
Die Auswahl an Einrichtungsgegenständen ist sehr groß. (Xbox)
Leben - nicht mehr und nicht weniger
Ihr seht also schon: Die Probleme, auf die ihr in ’Die Sims’ stoßt, sind keine schwerbewaffneten Gangster oder machtgierige Außerirdische - nein, hier stehen die kleinen, aber feinen Probleme des Alltags im Vordergrund, deren Bewältigung oftmals schwieriger erscheint als das Aushebeln ganzer virtueller Terrororganisationen. Das ist allerdings auch gerade der Punkt, an dem sich die Geister scheiden: Einerseits sollte man von dem, was hier geboten wird, doch ohnehin schon genug haben, nämlich im wirklichen Leben, andererseits macht es aber nicht nur ungemeinen Spaß, den eigenen Sim durch seine Laufbahn zu führen, sondern weckt im geneigten Spieler auch Mutterinstinkte macht vor allem süchtig.

Besonders Letzteres ist dabei verblüffend, schließlich handelt es sich hier im Grunde genommen doch um einfache, repetitive Aufgaben, die uns ohnehin schon zu Genüge bekannt sind und zudem immer wieder im selben Umfeld stattfinden - dem eigenen Haus. Nicht gerade die idealen Zutaten für ein fesselndes Videospiel, sollte man meinen. Und dennoch versteht es das Spiel, all diese unspektakulären Elemente zu einem Gesamten zusammenzuwürfeln, das sich bereits als Phänomen der Computerspielgeschichte bewiesen hat.

Home Sweet Home
Apropos Haus. Bei der Gestaltung eurer vier Wände habt ihr, wie schon bei den PC-Vorgängern von ’Die Sims’, enorm viele Möglichkeiten. Vom Grundbau bis zur Tapete liegt schon beim Aufbau des Hauses alles in eurer Hand, ebenso das Einsetzen von Türen und Fenstern, bis hin zum schließlich wohl entscheidendsten Teil des Ganzen: der Einrichtung. Wollt ihr euch mit einem spartanischen Einzelbett zufrieden geben oder soll euer virtuelles Alter-Ego wie auf Federn gebettet im luxuriösen Doppelbett seine Nächte verbringen? Von der Einrichtung der Küche, der Qualität der dortigen Arbeitsgeräte, dem meist von gemütlichen Sofas geprägten Wohnzimmer bis hin zum guten alten Schlafzimmer, die Gestaltung aller Räumlichkeiten liegt frei in eurer Hand. Dank einer umfangreichen Auswahl an Möbel, Geräten und Dekorationsgegenständen lassen sich eure Vorstellungen vom perfekten Heim dabei auch fast immer in die Tat umsetzen.

The Sims
Bis ihr ein solches Anwesen euer Eigen nennt, dauert es einige Zeit. (GCN)

Wer das PC-Original mitsamt seiner ganzen Erweiterungsprogramme kennt, könnte allerdings etwas enttäuscht vom Umfang des Spiels sein. Im direkten Vergleich wird hier deutlich weniger geboten, sowohl in puncto verfügbare Gegenstände als auch bei den spielerischen Möglichkeiten. Erholsame Urlaube an exotischen Plätzen, Haustiere oder auch mehrere verschiedene Nachbarschaften, welche der große Bruder mittlerweile bietet, sucht ihr hier allesamt vergebens.

Modi mit Abwechslung
Wie bereits erwähnt, ist der ’Ein Leben von A bis Z’-Modus die entscheidende Neuerung der Konsolenversion von ’Die Sims’, der einzige verfügbare Spielmodus ist er aber nicht. Nachdem ihr eure ersten Erfolge im auftragsbasierenden Hauptmodus verbucht habt, wird nämlich der altbekannte ’Die Sims’-Modus freigeschaltet. Dieser ist dann genau das, was Fans schon vom PC her kennen und bietet schlicht die Möglichkeit, auf endlose Zeit für euren Sim zu sorgen und sein Leben zu beobachten. Konkrete Ziele habt ihr hier keine, nur um eure Finanzen sollte es natürlich mehr oder weniger gut stehen, damit ihr die Grundbedürfnisse der Sims stillen könnt.

Maxis hat sich aber nicht lumpen lassen und den Konsolenspielern als kleinen Zusatz noch einen besonders schmackhaften Modus spendiert. Gemeint ist die Möglichkeit, im diagonalen Split-Screen zu zweit ins virtuelle Leben abzutauchen. Dabei könnt ihr euch einerseits an spezielle, teils dem ’Ein Leben von A bis Z’-Modus entnommene Aufgaben wagen, bei denen ihr jeweils vor eurem Mitspieler diverse Ziele erreichen müsst. Andererseits könnt ihr aber auch im freien ’Die Sims’-Modus gemeinsam loslegen und euch so lange vergnügen, wie ihr wollt.

Eine Revolution für ’Die Sims’
Grafisch gilt es bei ’Die Sims’ eine große Neuerung zu vermelden, die Fans der Vorgänger wohl Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Während ihr eure Sims auf dem PC nämlich immer durch isometrische und nur um 90 Grad drehbare Ortschaften lenken durftet, haben auf den Konsolen tatsächlich komplett dreidimensionale Häuser ihren Weg ins Spiel gefunden. Mit dem rechten Analog Stick könnt ihr daher die völlig stufenlos dreh- und zoombahre Kamera steuern, um euch immer einen optimalen Überblick über das Geschehen zu verschaffen.

The Sims
Der gelungene Mehrspielermodus in Aktion. (Xbox)

Technisch gesehen setzen die liebevoll modellierten Möbel der Sims zwar absolut keine neuen Maßstäbe, zumal auch die Texturen im Spiel von recht mäßiger Qualität sind. Da die Zahl der Gegenstände aber sehr groß ist und diese durchaus mit kleinen Details zu begeistern wissen, entwickelt die Grafik des Spiels mit der Zeit einen unverkennbaren Charme, den schon die PC-Version ihr Eigen nannte. An den Sims selbst hingegen hat sich wenig getan. Abgesehen von der detaillierten Erstellung der eigenen Sims gibt es hier wenig Neuerungen, was besonders an den hölzernen und wenig realistischen Animationen des Spiels ins Auge fällt.

Ähnlich gestaltet es sich bei der akustischen Umsetzung des virtuellen Lebens. Hier wurde fast ausschließlich direkt übernommen, was die Vorgänger bereits boten. Neben diversen Umgebungsgeräuschen umfasst dies auch die unverständliche Kunstsprache der Sims, die dem Gebrabbel von kleinen Kindern recht nahe kommt. Beides beginnt allerdings schnell damit, sich zu wiederholen, und da ihr nur dann Musik zu hören bekommt, wenn ihr die Stereoanlage eurer Sims einschaltet, fällt es doch stark auf.

Technische Unterschiede
Die Unterschiede zwischen GameCube- und Xbox-Fassung des Spiels sind klein, aber fein und machen es schlussendlich schwierig, eine eindeutige Wahl zu treffen. Während ihr auf der Xbox öfters etwas detailliertere Texturen als auf Nintendos Konsole zu sehen bekommt, verfügt der Spielewürfel über eine weitaus höhere Framerate, die das Geschehen viel flüssiger und natürlicher erscheinen lässt. Beim Klang des Spiels finden sich hingegen praktisch keine Unterschiede. Vor dem Kauf der GameCube-Version gilt es aber auf jeden Fall deren Speicherhunger zu beachten. Stolze 60 Blöcke verschlingt die Lebenssimulation, und zwar ohne Wenn und Aber. Solltet ihr also nur über eine kleine 59-Block-Memory-Card verfügen, könnt ihr euch den Kauf des Spiels getrost sparen. Nur mit der Memory-Card 251 oder größeren Lösungen von Drittherstellern lassen sich überhaupt erst Spielstände anlegen, ohne die es sinnlos ist, ’Die Sims’ überhaupt zu spielen.

 

Fazit

von Sascha Szopko
: Auch auf den Konsolen werden sich die Geister an ’Die Sims’ scheiden: Während viele dem Reiz des virtuellen Lebens und seinen kleinen, aber doch so bewegenden Problemchen verfallen, können andere wiederum nicht verstehen, wo darin der Spaß verborgen liegt. Solltet ihr aber Gefallen daran finden, die mehr oder weniger hilflosen Lebewesen durch ihr Leben zu führen, könnt ihr hier bedenkenlos zugreifen. Neben dem altbekannten, freien Spielmodus verfügt die Konsolenversion noch über einen weiteren Modus, in dem ihr vorgegebene Ziele erreichen müsst, um das Leben eures Sims voranzutreiben. Für Motivation ist also durchaus gesorgt, zumal auch der Zweispielermodus ein sehr spaßiges Unterfangen ist. GameCube-Besitzer sollten vor dem Kauf aber auf jeden Fall eine Bestandskontrolle in punkto Speicherblöcke unternehmen. Da es das Spiel mit einer Spielstandgröße von 60 Blöcken genau um einen Block nicht schafft, auf einer normalen 59-Block-Memory-Card Platz zu finden, sollte also ein entsprechend größeres Speichermedium vorhanden sein.

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