Test - The Legend of Zelda: Spirit Tracks : Zelda ist tot, lang lebe Zelda!
- DS(i)
Viel Luft gefordert
Das schon angesprochene konservative Spieldesign ist eigentlich eine der Stärken von Spirit Tracks: Das klassische Zelda-Spielprinzip funktioniert nach wie vor bestens. An der alten Formel wurde nicht gerüttelt. Mit jedem neuen Item öffnet ihr einen neuen Weg, der wieder zu einem neuen Dungeon führt. Dort erhaltet ihr das nächste Hilfsmittel, um wieder in neue Bereiche zu gelangen. Das motiviert und lässt Anfänger nicht verzweifeln. Wichtig für Zelda-Kenner: Der neue DS-Titel ist merklich kniffliger ausgefallen als der Vorgänger. Schon in den ersten Stunden werden euch einige Kopfnüsse vorgesetzt, deren Lösung euch nicht wie gewohnt durch überdeutliche Hinweise aufgedrängt wird. Aber auch die Gegner knabbern schneller an euren Energieherzen als sonst. Eher gewohnt schwierig sind die Endgegner.
Wie schon erwähnt, haben es einige neue Items in Links Tasche geschafft. Zu klassischen Hilfsmitteln gesellt sich nun beispielsweise eine Peitsche, mit der ihr euch über Abgründe schwingt. Ein anderes Item ist eine Panflöte. Auf der müsst ihr magische Melodien spielen, indem ihr das jeweilige Rohr per Touchscreen berührt und in das DS-Mikro blast. Schon früh erhaltet ihr eine Windkanone. Mit dieser visiert ihr Gegner, Giftschwaden und Ähnliches an, um dann per Pusterei Wirbelwinde auszulösen.
Zum Beispiel müsst ihr blaue Maden mit einem Schwert betäuben und dann per Wind die bald explodierende Madenkugel über einen Abgrund zu einem Schalter zu bugsieren. Gar nicht so einfach! Dass ihr sehr häufig ins Mikro pusten müsst, geht einem allerdings schon bald dezent auf die Nerven. Überdies ist es nicht gerade praktisch, in einem Handheld-Spiel, das man ja eher unterwegs spielen will, auf Ton (beim Melodiennachspielen) nicht verzichten zu können und ständig den DS in der Hand anzublasen.
Verbesserungen im Detail
Das neue The Legend of Zelda auf DS bleibt im Kern sehr nahe an seinem Vorgänger. Immerhin haben es die Entwickler aber nicht versäumt, auch an diesen Elementen nochmals Hand anzulegen. Die Steuerung ist immer noch hervorragend. Ihr dirigiert Link per Touchscreen-Berührung und lasst ihn so auch kämpfen, Items verwalten und einiges mehr. Die Rollbewegung ist nun allerdings leichter zu meistern. Ebenfalls komfortabler gestaltet ist die Notizfunktion auf der Karte.
Des Weiteren gibt es nun abseits der Hauptquests mehr zu tun. Die Nebenaufgaben haben zugenommen, ferner sind deutlich mehr Bonusgegenstände zu finden. Eine weitere Verbesserung stellt der Turm der Götter dar: Dieser nervte im Vorgänger noch dadurch, dass ihr unter Zeitdruck immer wieder alle Etagen durchlaufen musstet. Dieses Manko wurde nun mit einer Art Lift zumindest abgeschwächt. Eher ein netter Bonus ist der ausgebaute Mehrspielermodus, in dem ihr lokal gegen andere Spieler antretet. Ebenfalls unspektakulär ist die Tauschfunktion von Gegenständen mit anderen Usern.
Optisch sieht Spirit Tracks wie ein Zwilling von Phantom Hourglass aus. Das Cel-Shading ist nach wie vor Geschmackssache, der süße Cartoonstil verströmt aber definitiv viel Charme. Während die Dungeons etwas detailarm ausfallen und die Optik ein wenig pixelig wirkt, können die meisten Szenarien gefallen. Noch zahlreicher und noch aufwendiger sind die Zwischensequenzen ausgefallen, die in Spielgrafik gehalten sind. In diesen Story-Schnipseln fallen vor allem die einfachen, aber wirkungsvollen Gesichtsanimationen der Figuren auf. Die Musik setzt zum einen auf vertraute Zelda-Sounds, zugleich wird mit Japano-Orchesterarrangements und fröhlichen, westlich angehauchten Choo-choo-train-Melodien gearbeitet. Dass alle Bildschirmtexte tadellos ins Deutsche übersetzt wurden, muss man ja fast schon nicht mehr erwähnen.
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