Test - The Last of Us: Part II Remastered : Das Upgrade eines Meisterwerks
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Fazit
The Last of Us ist meiner Meinung nach eine der besten Videospiel-Serien, die jemals erschaffen wurden. Charaktere, Dialoge und Szenario sind so tiefgreifend entwickelt wie bei kaum einer anderen Reihe mit dichtem Narrativ. Dass ich mir die erste Staffel der HBO-Fernsehserie auf UHD-Blu-ray geleistet habe, dürfte schon viel über meine Zuneigung aussagen. Aber ich muss auch gestehen, dass mir Teil 2 schon immer etwas zu lang war und ich keinen Sinn in der (inhaltlich losen) Erweiterung des Remasters sehe. Wenn es zumindest grafisch sehenswerte Unterschiede gäbe, die mich aus reiner Neugierde von Szenario zu Szenario treiben würden, wäre ich womöglich anders gestimmt. Aber eine leicht veränderte Beleuchtung und die allgemein etwas schärfere Darstellung bei maximal 60 FPS genügen mir dafür nicht.
Einer der Hauptkritikpunkte an diesem (nach wie vor hervorragenden) Spiel wird dadurch nämlich noch kritischer. Ich finde Teil 2 unnötig ausgewalzt und sogar ein wenig stressig, weil ich nicht mit dem Abby-Anteil warm werde. Sie war mir nie sympathisch, egal wie sehr ich versucht habe, ihren Standpunkt zu verstehen.
>> Top 10: Missverstandene Bösewichte <<
Die Art und Weise, wie sie dem Spieler vorgestellt wird, ist schlichtweg zu krass und zu brutal, um eine Bekehrung vom Bösewicht zur geplagten Seele zuzulassen. Über viele Stunden hinweg eine Spielfigur zu steuern, die man am liebsten den Infizierten zum Fraß vorwerfen würde, treibt einen riesigen Keil zwischen den unbestreitbaren Spielspaß des Horrorszenarios und den roten Faden der Story, dem man in der zweiten Hälfte nicht so recht folgen mag. Erst recht nicht, wenn man längst weiß, dass man Ellie nie wird retten können.
Aber allein, dass ich mir schon wieder so viele Gedanken um das Für und Wider mache, dass ich mich frage, was in einem dritten Teil aus Ellie wird und ob all ihre Verluste sie vielleicht doch dazu bringen, sich zum Wohle der Menschheit zu opfern, beweisen bereits, wie groß der Einfluss der Handlung ist. Allen kontroversen Designentscheidungen zum Trotz durchlebe ich den Schmerz einer erzählenswerten Handlung. Ob es ein Remaster mit derart wenigen sichtbaren Verbesserungen gebraucht hätte, darf bezweifelt werden, aber inhaltlich geht es weiterhin um ein Meisterwerk. Den spannenden und spielerisch überraschend guten Rogue-like-Spielmodus nehme ich da gerne mit. Allein wegen dieser neuen Spielvariante braucht ihr euch das Remaster aber nicht zulegen.
Überblick
Pro
- noch immer eine ergreifende Erzählung
- weiterhin nervenzerfetzender Spielablauf in gelungenem Horrorszenario
- diverse Extras mit Making-of-Charakter
- verbesserte Beleuchtung und unauffällige grafische Updates
- krasse Soundkulisse nun auch mit Dolby-Atmos-Unterstützung
- freier Gitarrenspiel-Modus
- spannender Rogue-like-Modus
- Speedrun-Modus freispielbar
Contra
- die zweite Hälfte der Handlung zieht sich
- einige unnötige Spielstationen, die nur die Spielzeit strecken
- Gunplay noch immer einseitig zugunsten der Gegner ausgelegt
Awards
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