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Test - Tekken Hybrid : Mogelpackung

  • PS3
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Tekken bleibt sich treu

Wer sich nicht mehr an die Tricks der Kämpfer erinnert, muss experimentieren, denn ein Trainingsmodus fehlt in Tekken Tag Tournament 2 Prologue ebenso wie eine Liste aller Kämpferfähigkeiten. Selbst die Arcade-Auseinandersetzungen sind bereits nach drei Runden vorüber, es gibt schließlich nur vier spielbare Charaktere. Die können wir zwar in jeweils zwei unterschiedlichen Kluften im Model-Viewer bewundern, der Umfang ist aber selbst für ein Vorschauhäppchen äußerst knauserig ausgefallen. Nach 15 Minuten hat man alles gesehen.

Trotzdem zog es uns immer wieder ins Spiel, dutzende Male haben wir den Computer bezwungen. Das lag vor allem an der hübschen Grafik und den teils malerisch schönen Kulissen. Einige Hintergründe wurden sogar realen Schauplätzen nachempfunden, etwa dem berühmten Trevi-Brunnen in Rom, dessen Fontänen vor einem neonbeleuchteten Hotel plätschern. In der Wüste keilen wir uns vor flatternden Vögelchen, die aufgeregt aus ihrem Nest hopsen. Im spiegelglatten Eispalast herrscht hingegen absolute Stille, die nur vom gelegentlichen Kampfstöhnen durchschnitten wird.

Dennoch ist die Präsentation nicht makellos. Noch stören Grafikfehler, wie deplatzierte Verwischeffekte an Objektkanten sowie flackernde Bodentexturen. Viele Pixeltapeten wirken grob aufgelöst und unfertig, insbesondere das Wasser gleicht einer trüben Suppe. Darauf zu hoffen, dass sich hier bis zum Erscheinungstermin 2012 noch etwas tut, ist jedoch vergebens: Tekken Tag Tournament 2 Arcade wird bereits seit Monaten auf japanischen Spielautomaten vertrieben. Hier wie dort bleiben Online-Scharmützel ein Wunschtraum. Nur der stereoskopische 3-D-Modus bleibt der PS3-Version vorbehalten.

Zurücklehnen und genießen

Eine halbgare HD-Umsetzung von Tekken Tag Tournament und ein Minipröbchen des Nachfolgers: Die wertvollsten Gigabyte von Tekken Hybrid stecken eindeutig im Animationsfilm "Tekken Blood Vengeance". Dessen Handlung spielt nach den Geschehnissen des fünften Serienteils und bringt einige düstere Geheimnisse des Mishima-Konzerns ans Licht. Bild- und soundtechnisch hat der Tekken-Streifen einiges zu bieten und steht in Sachen Schärfe und Effekten einem Pixar-Film in nichts nach. Das große Aber: Deutsche Synchronstimmen sucht man vergebens. Englisch- und Japanischmuffel werden demnach zum Lesen der Untertitel gezwungen.

Fazit

Mirco Kämpfer - Portraitvon Mirco Kämpfer
Von den drei Inhalten, die Tekken Hybrid zu bieten hat, ist nur einer empfehlenswert. Denn die HD-Kur hat dem elfjährigen Tekken Tag Tournament nicht gutgetan. In den Videosequenzen stören links und rechts schwarze Balken, die Kulissen sind fad, polygon- und farbarm. Der Trend der lieblos zusammengeschusterten HD-Remakes nimmt bedrohliche Ausmaße an. Tekken Tag Tournament 2 Prologue sieht zwar schicker aus, ist aber magerer als ein amerikanisches Topmodel. Bleibt nur noch der Film "Tekken Blood Vengeance", der opulent und spannend inszeniert ist und das Bundle kräftig aufpeppt. Ob man allerdings für zwei Stunden Unterhaltung 40 Euro investieren möchte? Wohl eher nicht. Sich Tekken Hybrid aus der Videothek auszuleihen oder besser gleich auf Tekken Tournament 2 zu warten, ist die bessere Alternative.

Überblick

Pro

  • zwei Spiele und ein Film
  • für Fans aufschlussreicher Animationsfilm
  • unkomplizierte Bedienung

Contra

  • knapp bemessene Demoversion
  • schwaches HD-Remake des ersten Teils
  • Grafik- und Sound-Fehler
  • Film nur auf Englisch oder Japanisch
  • kein Online-Modus
  • keine Serienneuerungen

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