Test - Tekken Hybrid : Mogelpackung
- PS3
Das elf Jahre alte Tekken Tag Tournament zählt unter Fans bis heute zu den besten Teilen der Serie. Und da 2012 endlich die lang ersehnte Fortsetzung erscheint, schnürt Namco pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ein Tekken-Bundle. Tekken Hybrid beinhaltet neben der aufgehübschten HD-Variante des Klassikers ein Vorschauhäppchen zu Tekken Tag Tournament 2 sowie den Animationsfilm "Tekken Blood Vengeance". Klingt vielversprechend, entpuppte sich in unserem Test aber als dreiste Mogelpackung.
Die Tekken-Wundertüte
Tekken Tag Tournament gehört zwar nicht zur Hauptreihe der Serie, ist aber damals mit seinen 24 verschiedenen Kämpfern sowie seiner Fülle an Spielmodi das umfangreichste Tekken überhaupt gewesen. Denn abgesehen von den genretypischen Story- und Versus-Gefechten konnte man wahlweise gegen die Zeit oder im Überlebensmodus gegen endlose Kontrahenten antreten. Und das in den neu eingeführten Tag-Team-Kämpfen sogar mit zwei Prügelknaben, zwischen denen man jederzeit wechseln durfte.
Dasselbe Spiel presst Namco nun auch auf die Tekken-Hybrid-Scheibe, die Entwickler haben lediglich an der Optik gefeilt. Hier ein Grasbüschel mehr, dort ein Muskelgrüppchen markanter: Vor allem die Charaktere profitieren von den schärferen Texturen, das Spielgeschehen flutscht mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde wie Butter. Allerdings ändert das nichts an der mickrigen Polygonanzahl. Besonders die Hintergrundkulissen wirken trist und leblos, Niederschlag gibt es kaum, zerstörbare Umgebungsobjekte schon gar nicht. Und auch die schockierend öden Menüs sowie der originale Soundtrack wurden ohne Änderungen übernommen - ein HD Remake stellt man sich anders vor.
Schöne Aussichten
Also schnell zum zweiten Teil wechseln, Tekken Hybrid beinhaltet nämlich mit Tekken Tag Tournament 2 Prologue eine abgespeckte Demo der Anfang nächsten Jahres erscheinenden Fortsetzung. In einem gekürzten Arcade-Modus dürfen wir dem Computer-Gegner entweder mit Ling Xiaoyu, Alisa Boskonovitch oder den beiden Teufelsbrüdern Devil Jin sowie Devil Kazuya auf die Kauleiste dreschen. Hinsichtlich der Bedienung bemerkten wir keine Unterschiede, auch Tekken Tag Tournament 2 ändert nichts am serientypischen Spielprinzip. Mächtige Schläge und elegante Kettenkombos führen also ebenso zum Erfolg wie wildes Tastenhämmern - alles wie gehabt.
Obwohl das Cheerleader-Mädchen Xiaoyu zweifelsohne zu den Spielerlieblingen gehört, hat uns Alisa mit ihrem eigensinnigen Kampfstil am besten gefallen. Fans kennen sie bereits aus Tekken 6: Bestückt mit zwei rotierenden Sägeblättern an ihren Armen erinnert sie zunächst an das weibliche Pendant zu Edward mit den Scherenhänden. Ihr düsenbetriebenes Röckchen, mit dem sie für kurze Zeit in der Luft schweben und derweil verheerende Blitzangriffe ausführen kann, sowie die Möglichkeit, sich kurzerhand ihrer Extremitäten (inklusive des Kopfes!) zu entledigen, machen Alisa zu einer befremdlichen, aber angenehm flotten Kriegerin.
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