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Insgesamt 15 Levels erwarten euch in 'Tarzan Freeride'. Leider sind
vor allem die Jump 'n' Run-Abschnitte ziemlich eintönig ausgefallen
und strotzen nicht gerade vor Abwechslung und neuen Ideen. Die meisten
Stages sind halt Dschungel-Szenarien, die sich kaum unterschieden
- klar, manche sind eher düster und mit Sumpfabschnitten, andere
legen mehr Gewicht auf Lianengehüpfe - insgesamt sieht die grüne
Wildnis aber immer etwa gleich aus. Da können vereinzelte Kletterpassagen
an Felsen und kurze Rutschpartien über Äste und durch hohle
Baumstämme auch nichts daran ändern. Ausserdem ist es doch
schade, dass Tarzan nur auf wenige Feinde trifft, von denen es zudem
nur gerade eine Handvoll unterschiedliche gibt. Für Abwechslung
sorgen aber immerhin die paar Levels, die eben nicht dem Jump 'n'
Run-Genre angehören. Denn Tarzan muss nicht nur durch den Dschungel
hüpfen, sondern auf einem Holzstück einen wilden Fluss hinabsurfen,
wobei allerlei Gefahren wie Krokodile, spitzige Felsbrocken und sonstige
Hindernisse seine Energieanzeige rasch gegen Null sinken lassen. Da
hilft nur das Aufsammeln von Bananen und neuen Leben. Auch sollte
die feinfühlige Steuerung beherrscht werden, um das Ziel heil
zu erreichen. Wem diese Herausforderungen noch nicht genügen
sollten, der kann natürliche Sprungschanzen benutzen, um mittels
Tastenkombinationen Stunts auszuführen. Wieso Tarzan allerdings
etwas für moderne Trendsport-Tricks übrig hat, bleibt unbeantwortet.
Doch nicht nur dem Surfen ist der Herr des Dschungels zugeneigt -
nein, auch Wasserski scheint ihm durchaus Spass zu machen. Dabei werdet
ihr von einem Vogel mittels einer Liane über das kühle Nass
gezogen und müsst diversen Hindernisse ausweichen. Fies platzierte
Wurzeln, Äste und Felsen machen euch das Leben schwer - ist das
Wasser voller giftiger Algen, bleibt oftmals nur ein schmaler Weg
übrig, auf dem dann auch noch Sprungschanzen und Seerosenblätter
- die wie Trampolins funktionieren - gekonnt eingesetzt werden müssen.
Da fällt schon auf, dass der Schwierigkeitsgrad bei diesen 'Sport-Ausflügen'
deutlich höher ist als in den Jump 'n' Run-Abschnitten, dafür
aber mit einer exakten Steuerung aufwarten kann.
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Surf-Action mitten im reissenden
Fluss. |
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Nach dem erfolgreichen Absolvieren einiger Levels trefft ihr auf
eine Art Endbosse, wie zum Beispiel ein riesiges Krokodil. Hier läuft
das Spiel wie ein 'Interactive Movie' ab, in dem ihr zuerst einfach
einen Button triggern müsst, um Tarzans Kraft zu sammeln und
dann schnell eine vorgegebene Tastenkombination drückt, um den
Widersacher zu verletzen. Diese Mini-Spiele sind recht witzig und
ansprechend präsentiert, aber leider viel zu kurz. Ähnliches
gilt für den spektakulären Bungee-Jump. Ist dieser geschafft,
helfen euch die Gorillas. So müsst ihr nochmals die alten Levels
durchforsten. Trefft ihr auf einen Gorilla und stosst euren Tarzan-Schrei
aus, macht das pelzige Tier den Weg zu einem alternativen Wegabschnitt
frei, in dem es wichtige Goodies zu sammeln gilt, ohne die ihr nicht
in die letzen Levels gelangen könnt. Dieses Konzept mag aber
nicht darüber hinwegtäuschen, dass 'Tarzan Freeride' kein
allzu umfangreicher Titel ist, der mehr durch seine oftmals unsaubere
Steuerung, ungeschickte Kameraführung und unausgewogenen Schwierigkeitsgrad
auffällt. Ebenfalls bleibt zweifelhaft, ob der zweite Spielmodus
für mehr Langzeitmotivation sorgen kann: Hier könnt ihr
die schon geschafften Levels nochmals durchzocken und dabei versuchen,
den vorgegebenen Zeitrekord zu brechen.
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Wasserski mit Hindernissen. |
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Grafisch kann das Spiel hingegen ziemlich gut gefallen. So ist das
Dschungelambiente schön detailliert und trotzdem sehr passend
zur Disney-Trickfilm-Vorlage ausgefallen. Dies gilt auch für
die Darstellung der Figuren und deren Animationen. Leider ist das
Scrolling ab und zu etwas ruckelig und gerade den Jump 'n' Run-Abschnitten
hätte durchaus mehr Abwechslung gut getan. Beim Surfing, Wasserski
und Bungee-Springen gibt es hingegen kaum Kritik: Vor allem die Wasserdarstellung
und das Tempo gehen voll in Ordnung. Die gerenderten Zwischensequenzen
passen ebenfalls gut zum eigentlichen Grafikstil, hätten aber
vom Ablauf her etwas spektakulärer sein dürfen.
Noch etwas besser als die Grafik gefällt mir der Sound, der mit
passenden Dschungel-Rhythmen und abwechslungsreichen Melodien sehr
gut die Action auf dem Bildschirm untermalt. Ebenfalls ein Lob geht
an die gute deutsche Synchronisation. Einzig einige Tiere haben eine
zu unpersönliche Stimme erhalten, was etwas seltsam erscheint.
Oder erwartet ihr, dass ein Gorilla-Weibchen mit der neutralen Stimme
einer Nachrichtensprecherin spricht?
Obwohl sich 'Tarzan Freeride' eindeutig von der Thematik und vom Gameplay her an die jüngeren Spieler richtet, ist das Spiel reichlich frustrierend ausgefallen. Bis ihr die Steuerung und deren unschönen Patzer im Griff habt, werdet ihr einige Leben - oftmals ungerechterweise - verloren haben. Dabei fällt auf, dass die für Abwechslung sorgenden Surf- und Wasserski-Einlagen sauberer programmiert sind, aber auch mit einem deutlich höheren Schwierigkeitsgrad aufwarten. Schade, dass bei den Jump 'n' Run-Abschnitten die Mischung aus 2D und 3D nicht so ganz überzeugen kann. Fans der Disney-Vorlage dürften trotzdem ihren Spass haben - zu einem Hit in diesem Genre hat es aber leider nicht gereicht.
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