Preview - Street Fighter X Tekken : Showdown der Genre-Urgesteine
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„Für jede gescheiterte Superkombo muss er 1.900 Euro zahlen“, sagt Ono-San und zeigt dabei auf seinen Mitarbeiter und Dolmetscher, der gerade verzweifelt versucht, einen tödlichen Angriff im Pandora-Modus anzuwenden. Produzent Yoshinori Ono-San kommentiert die Spielszene mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, denn das japanische Entwicklerurgestein steckt voller ironischer Kommentare. Die geladene Schar an Journalisten war wohl ebenfalls ein Grund für die Nervosität des Präsentators.
Zwei Urgesteine im Zweikampf
Die Szene, die uns gerade vorgespielt wird, stammt aus Street Fighter X Tekken, das Crossover-Projekt, auf das viele Fans jahrzehntelang gewartet haben. Mit Tekken und Street Fighter hat Capcom zwei der erfolgreichsten Beat-'em-up-Reihen ausgegraben, um die Charaktere aus beiden Kadern in den Ring zu schicken. Dabei ist Street Fighter X Tekken weniger ein Spiel des virtuellen Wettbewerbs. Vielmehr sei es ein Fan-Service, ohne am Ende einen wahren Sieger im Genrekampf zu küren, so Ono-San. Aufmerksamen Gameswelt-Lesern wird das Crossover-Projekt ein Begriff sein. Ebenso geläufig ist ihnen wohl das eigenständige Parallelprojekt Tekken X Street Fighter, das auf der Tekken-Engine von Namco Bandai entwickelt wird.
Rein spielerisch fußt Street Fighter X Tekken auf einer Street-Fighter-IV-ähnlichen Engine, was auch optisch sofort auffällt. Visuell erinnert das Kampfspiel an einen mit dicken schwarzen Konturen gezeichneten Comic, bestehend aus 3-D-Figuren in einem zweidimensionalen Raum. Ono-San gibt uns allerdings zu verstehen, dass Street Fighter X Tekken mehr werden sollte als nur eine erweiterte Version von SF IV – man will quasi ein neues, drittes Spiel neben Tekken und Street Fighter erschaffen. Nichtsdestotrotz sind jede Menge Elemente aus Street Fighter IV vertreten. So findet sich am unteren Bildschirmrand die Cross-Gauge-Anzeige, die ihr durch Treffer mit hohem Schaden auffüllt. Sobald einer der drei Balken voll ist, könnt ihr mit einer verheerenden Spezialattacke, einer cinematischen Super-Kombo oder Ex-Attacke auf euer Gegenüber eindreschen.
Abgesehen davon sieht es im Ring grundsätzlich anders aus, denn hier dominieren Tag-Team-Regeln statt 1-vs-1-Prügeleien. Egal welchen Modus ihr wählt, stets sucht ihr zwei Kämpfer aus - auch ein Mischen von Tekken- und Street-Fighter-Figuren ist möglich - und könnt sie jederzeit wechseln. Geht bei einem Charakter die Energie zur Neige, wechselt ihr ihn aus. Sobald ein Haudegen keine Lebensenergie mehr hat, hat der Spieler verloren. Das Tag-System hat seinen Grund, denn Ono-San war seinerzeit ein großer Liebhaber des revolutionären Tekken Tag Tournament, für das er im Gespräch immer wieder schwärmt.
„Eigentlich hat Katsuhiro Harada [Produzent der Tekken-Reihe, Anm. d. Red.] die Idee für einen Tekken-Tag-Tournament-Nachfolger von mir geklaut“, sagt Ono-San und lacht. „Als ich zu ihm gegangen bin, um ihm von Street Fighter X Tekken zu erzählen, hat er gesagt, dass die Idee super wäre, und begann prompt mit Tekken Tag Tournament 2.“ Klar, dass er diese Aussage nicht ernst meint, beide Produzenten halten zusammen wie Pech und Schwefel.
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