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Test - Star Wars: Battlefront Classic Collection : Test: Früher war doch nicht alles besser

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Früher war wohl doch nicht alles besser. Im Test der Frischzellenkur des Kult-Klassikers wird deutlich: Nostalgie ist nichts weiter als Gegenwartsverdrängung. Das neue, alte Battlefront hat uns unterhalten, aber selten gefesselt.

Ach, war das schön vor 20 Jahren, als Star-Wars-Spiele wie am Fließband rauskamen und das auch noch meist in ziemlich guter Qualität. Beim Namen Battlefront kribbelt es Fans aber ganz besonders in den Fingern. Die vom mittlerweile geschlossenen Pandemic Studios fabrizierten Multiplayer-Großschlachten gehören zweifelsfrei zu den Sternenkriegs-Videospielen mit der größten Huldigung. Zurecht?

2015 fiel die Antwort eindeutig auf: Ja! Die Neuauflage aus dem Hause EA wollte genau den Zeitgeist des unantastbaren Originals in die heutige Zeit transportieren. Mit wenig Erfolg - geringer Umfang und simples Spieldesign brachten dem Remake gute Spielerzahlen, aber schlechte Kritiken. Zwei Jahre später probierte man es noch mal mit einem weiteren Anlauf, das neue Battlefront 2 geriet jedoch zum Lootbox-Debakel.

Wer das alte, echte Battlefront deshalb weiterspielen wollte, konnte das bis zuletzt sogar problemlos tun. Die Pandemic-Klassiker kosten auf Steam nur wenige Euros und laufen sauber auf modernen Rechnern. Da stellt sich umso mehr die Frage, warum es nun in Form der Classic Collection ein Remaster braucht.

Der Trend in diesem Jahr ist klar: Alte Kult-Games aus den 90ern und frühen 2000er-Jahren erhalten gerade zuhauf technische Auffrischungen, sei es bei den ersten Tomb Raidern (Test) oder im Falle von Star Wars der Shooter-Oldie Dark Forces (Test). Da ist die Anpassung nachvollziehbar: Dark Forces 2, beziehungsweise Jedi Knight, war im Original bis vor Kurzem noch nur mit Mods und manuellen Anpassungen der Konfigurationsdaten auf dem PC fehlerfrei und in hohen Auflösungen spielbar. Und eine leicht verbesserte Grafik ist natürlich auch nicht verkehrt.

Wo ist denn hier das Remaster?

Starten wir die neue Classic Collection von Battlefront, die gleich beide Ableger von 2004 und 2005 beinhaltet, droht Verwechslungsgefahr mit dem Original. Wo ist denn hier nun eigentlich das sogenannte Remaster?

Ja, im Grafikmenü lassen sich hohe HD-Auflösungen bis 4K einstellen, die jetzt auch auf 16:9-Bildschirmen nativ flattern dürfen. Und das war’s dann auch schon mit nennenswerten Anpassungen. Solcherlei Feinjustierungen gab es für die Originale bereits kostenlos per Mod. Der Mod-Support fehlt nun in der Classic Collection – einer der Gründe, warum sich auf Steam die negativen Reviews nur so überschlagen (nicht mal 20% der Nutzer-Bewertungen sind positiv).

Enttäuschend fällt auf unserem Rechner vor allem die fehlende Frame-Limitierung aus. Ein Feature, das heute längst selbstverständlich ist. Leider lassen sich die FPS hier aber nicht deckeln, die Folge sind Frameraten bis 900 FPS, wodurch die Grafikkarte unnötig stark belastet wird. Die VSync-Option könnte da Abhilfe schaffen, eine Aktivierung führte bei uns aber stets zum Absturz. Technische Probleme finden wir genauso im Serverbrowser, hier berichten viele Spieler von miesem Matchmaking und Fehlern bei der Serversuche.

Denn im Hintergrund läuft offenbar das gleiche System wie vor 20 Jahren, keine moderne Lobby, sondern ein fummeliger klassischer Serverbrowser begrüßt Multiplayer-Ankömmlinge, die dann erst mal selber nach großen Karten suchen dürfen. So schlimm, wie es im Netz berichtet wird, war die Suche nach Partien bei uns aber nicht.

Doch auch auf dem eigentlichen Schlachtfeld herrscht ein ernüchternder Anblick. Optisch hat sich fast nichts getan seit 2004, die Texturen sind leicht nachgeschärft, was nichts an der altbackenen Optik ändert. Auf Reddit und Steam munkeln frustrierte Spieler bereits, Entwickler Aspyr hätte nicht mal selbst, sondern per KI-Tool die Texturen hochskalieren lassen.

Ob da etwas dran ist, lässt sich natürlich so nicht sagen, überraschen würde es uns aber nicht. Aspyr, die so gut wie nie eigene Projekte entwickeln, sondern stets für Portierungen bekannt sind, haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Startsequenz des Spiels zu aktualisieren. Da begrüßt uns tatsächlich noch das gute, alte Pandemic-Logo. Zur Erinnerung: Das Studio schloss schon 2009.

Das alte Battlefront-Gefühl?

Was ändert das am Status des Originals? Wenig, ist ja immerhin das gleiche Spiel. Diesmal haben es sogar die damals noch Xbox-exklusiven Inhalte in die PC-Version geschafft, in Battlefront 2 dürfen Rebellen und Sturmtruppen (oder auch Republik und Separatisten) nun auf ein paar Karten mehr in den Kampf ziehen. Das alte Battlefront-Gefühl stellt sich vor allem dann ein, wenn wir auf Gegner treffen. Denn hier handelt es sich wie anno 2004 größtenteils um Bots, nur ein kleiner Teil wird von echten Mitspielern belegt.

Heute erzeugt das ein ungewohntes Gefühl, war damals in Zeiten von noch nicht so weit verbreitetem Internet aber ganz normal. Weshalb Battlefront auch vorrangig im Einzelspieler-Modus gezockt wurde. Heute können die Gefechte gegen die KI-Gegner aber nur noch wenig Charme versprühen. Gerade der erste Teil wirkt schlechter gealtert als erwartet. Der bietet nicht mal Helden, sondern lässt uns nur mit den immer gleichen Infanteristen auf den immer gleichen Karten schießen.

Star Wars: Battlefront Classic Collection - Launch-Trailer zum Remake des Shooter-Klassikers

Star Wars: Battlefront Classic Collection enthält die beiden Multiplayer-Shooter-Klassiker Star Wars: Battlefront und Star Wars: Battlefront II in überarbeiteter Remaster-Form.

Ja, der Nachfolger bietet da mit seinen Raumschlachten, Helden, Klonkriegen-Karten und neuen Modi schon deutlich mehr, doch auch hier können die viel zu kurzen Gefechte selten motivieren. Erfahrungspunkte, Waffen-Modifikationen und Herausforderungen waren 2004 noch nicht etabliert, werden jetzt aber schmerzlich vermisst.

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Wir müssen schmerzhaft feststellen: Die Neuinterpretation von Dice und EA machen einfach mehr Laune, steuern sich flotter und bieten mehr taktische Möglichkeiten. Die ständige Anbetung der Originale rührt dann doch nur nostalgischer Natur und nicht, weil Pandemics Shooter sonderlich überragende Spiele waren. 2004 und 2005 bot Battlefront launige Mehrspieler-Schlachten auf Planeten wie Hoth und Tatooine – etwas, das es in dieser Form damals schlicht nicht gab. Allein diese Tatsache machte Battlefront zu einem Erlebnis. Mittlerweile sind wir technisch wie spielerisch jedoch um einiges weiter.

Die Stärken des Klassikers mögen heute zwar trotzdem noch aufblitzen, doch dazu kann jeder auch die deutlich günstigeren Originale spielen, statt 30 Euro für das Remaster hinzublättern. Nicht nur den HD-Support kann man sich mit etwas Handarbeit per Modifikation beschaffen, auch zahlreiche weitere Inhalte per Mod-Support sind möglich. Die Classic Collection ist somit leider weder für alteingesessene Battlefront-Fans, noch für Neueinsteiger in die Reihe interessant.

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