Preview - Soul Calibur V : Round 5 – Fight!

Wem das nicht gefällt, der kann alle Kämpfer im umfangreichen Charaktereditor neu einkleiden – oder gleich komplett neue Figuren schaffen. Die Variationsmöglichkeiten reichen von der Modifikation einzelner Körperteile über Ausrüstung, Waffe und Kampfstil bis zur Stimme. Ihr wollt einen stiernackigen Giganten mit aus der Brust ragenden Hörnern und piepsiger Chipmunks-Stimme? Kein Problem. Sticker, Narben, frei skalier- und drehbare Kleidungsmuster – ebenfalls kein Problem.

Button-Mashing mit Hirn

So hübsch, hässlich, absurd oder dramatisch euer Kämpfer auch aussehen mag – erst eure Fähigkeiten am Controller bringen euch im Spiel weiter. Neben neuen Standardangriffen und Verteidigungsmanövern, die euch auch beim wilden Button-Mashing gut aussehen lassen, stellt Critical Edge das wichtigste neue Kampfelement dar. Durch Kampfaktionen füllt ihr eine Anzeige neben eurem Lebensbalken auf. Ist diese Anzeige gefüllt, könnt ihr den Critical Edge auslösen – einen besonders mächtigen Spezialangriff. Die erwähnte Anzeige lässt sich sogar in zwei Stufen auffüllen, sodass ihr theoretisch auch zwei Critical-Edge-Angriffe hintereinander auslösen könnt.

In der Praxis wird das aber aus taktischen Gründen bei erfahrenen Spielern wohl eher selten vorkommen. Empfehlenswert ist es stattdessen, auch mal kleinere Teile der Anzeige zu nutzen, um Brave-Edge-Manöver zu vollführen. Das sind stärkere Varianten der Standardbewegungen. Taktisch ebenso interessant ist das erweiterte Blocksystem: Bei Dauerblockern fängt irgendwann der Lebensbalken gelb zu blinken an. Danach rot und wer nicht spätestens hier mit dem Dauergeblocke aufhört, dessen Deckung wird kurz darauf durchbrochen. Die wenigen, aber kritischen Sekunden danach steht ihr völlig offen und ungeschützt da.

Internet-Prügler

All diese Bewegungen werden in eleganten, weichen Animationen dargestellt. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Auseinandersetzungen insgesamt ein höheres Tempo aufweisen, als es noch beim Vorgänger der Fall war. Wer nicht schnell und schlau genug reagiert, wird ratzfatz von der heftigen KI auf die Bretter geschickt. Insbesondere im Modus ″Legendäre Seelen″ erwarten euch starke CPU-Gegner. Vorbereiten könnt ihr euch in einem extra Trainingsmodus.

Weitere erwähnenswerte Modi sind das klassische ″Arcade″ mit sechs fortlaufenden Spielstufen und einer Zeitwertung am Ende, der ″Schnellkampf″ für den kleinen Prügelquickie zwischendurch sowie der selbsterklärende ″Mehrspieler″. Den Online-Modus konnten wir noch nicht ausprobieren. Ihr sollt aber auch mit euren selbst kreierten Charakteren online antreten können. Außerdem wird es während der Kämpfe Sprach- und Text-Chats geben – perfekt, um eure Gegner aufzuziehen und zu unüberlegten Aktionen zu verleiten. Eure Triumphe könnt ihr zudem direkt auf YouTube hochladen und aller Welt präsentieren.

Fazit

von Michael Zeis

Wir konnten die Entwicklung von Soul Calibur V von der allerersten unreifen, aber bereits vielversprechenden Version bis zur nun sehr runden Preview-Fassung mitverfolgen. Schritt für Schritt und von Präsentation zu Präsentation kristallisierte sich heraus, dass der fünfte wohl der beste Teil der Serie wird. Ihr besonderes Talent, sowohl Button-Masher als auch überlegt vorgehende Profiprügler zu befriedigen, behält die Reihe voraussichtlich auch in der nächsten Episode. Letztere Fraktion darf sich auf etwas mehr Tiefe freuen, erstere auf jede Menge spektakuläre Kampfmanöver, die stets im Bereich des Machbaren bleiben. Zudem dürfte der beeindruckende Charaktereditor für jede Menge schräge und amüsante Figuren in den – hoffentlich verzögerungsfreien – Online-Matchs sorgen. Übrigens: Ezio Auditore da Firenze passt perfekt ins Line-up. Da können selbst Link und Darth Vader nicht mithalten.