Funktionsoverkill
Für seine Ausgaben erhält der Käufer die typischen Funktionen, die man aus jedem Xbox-360-Titel kennt. Titel mit Online-Funktion besitzen Voice-Chat sowie durchdachte Matchmaking-Funktionen und selbst die beliebten Achievements haben den Weg in die Minispiele gefunden. 200 Achievement-Points lassen sich dem eigenen Gamertag gutschreiben, sofern man alle Hürden des jeweiligen Spiels meistert. Neuerdings stellt es Microsoft Anbietern zudem frei, weitere 50 Achievement-Points auf Inhalte zu verteilen, die man erst zusätzlich erwerben muss. Ebenfalls etwas gelockert hat der Redmonder Großkonzern seine Limitierung in Sachen Speicherplatz. Durften anfangs alle Xbox-Live-Arcade-Titel maximal 50 MB groß sein, um Besitzern einer Xbox 360 ohne Festplatte das Abspeichern der Dateien auf einer Memory-Card zu ermöglichen, wurde das Limit kürzlich auf 150 MB angehoben, um umfangreicheren Spielen, wie z. B. 'Castlevania: Symphony of the Night', den Weg auf Xbox Live Arcade zu ermöglichen.
Ungewöhnlich im Vergleich zu anderen Online-Plattformen: Bei Microsofts Service lässt sich ausnahmslos jeder Titel vor dem Kauf via Demo Probe spielen. Wer sich für ein Spiel interessiert, lädt es zunächst kostenfrei herunter und kann nach einer meist recht kurzen Schnupperphase entscheiden, ob er Geld für das Spiel ausgeben will oder nicht. Einmal gekauft, sind die Spiele sowohl an den Gamertag, quasi den passwortgeschützten Kunden-Account, als auch an die Konsole, auf der man das Spiel gekauft hat, gebunden. Im Klartext bedeutet dies: Auf der Ursprungskonsole darf jeder das Spiel spielen.
Ob er nun den Zugang zum Gamertag, mit dem das Spiel gekauft wurde, hat oder nicht. Wer auf einer anderen Konsole spielen will, kann dies nur, solange er mit dem entsprechenden Gamertag angemeldet ist. Wurde ein gekauftes Spiel – absichtlich oder unabsichtlich – gelöscht, so hat man stets die Möglichkeit, es erneut mittels des passenden Gamertags herunterzuladen. Ärgerlich ist es nur, wenn die Ursprungskonsole den Geist aufgibt, was bekanntlich nicht allzu selten der Fall ist. Hier ist es zwar dann immer noch möglich, seine gekauften Spiele via Gamertag erneut herunterzuladen. Ohne Online-Erkennung war das Spielen an der neuen Austauschkonsole jedoch nicht mehr möglich. Mittlerweile werden die Lizenzen des Downloads aber bei der X360-Reparatur auf die neue Konsole übermittelt. Einzige Ausnahme bildet bis heute der Grübler 'Hexic'. Das Spiel kommt vorinstalliert mit jeder Premium-Konsole daher. Wer das Puzzel-Spiel aus Versehen löscht, hat keine Chance mehr, es erneut auf seine Xbox 360 zu zaubern.
Die Letzten werden die Ersten sein
Technisch durchdacht sieht die Zukunft von Xbox Live Arcade recht rosig aus. Wenn auch kein ehernes Gesetz mehr, so erscheint doch jeden Mittwoch regelmäßig ein neuer Titel. Die Spielauswahl erweitert sich somit stetig. Neben Umsetzung alter Arcade-, PC- und Konsolen-Klassiker finden sich auch allerlei nette Exklusiventwicklungen unter den Arcade-Titeln. Letzteres wird sich wohl in Zukunft sogar noch verstärken. Immerhin dürfen mit der neuen Entwickler-Plattform XNA erstmals auch Hobby-Entwickler für die Xbox 360 und Xbox Live Arcade mitentwickeln. Erste Früchte aus dieser offenen Entwicklerpolitik sollten schon bald auf dem Live-Marktplatz erscheinen.
Zudem sprechen die Statistiken für Microsoft: Mehr als 60 Prozent aller Live-Nutzer haben schon mal in Xbox Live Arcade reingeschnuppert. Allein in den ersten sechs Monaten seit Bestehen des Services wurden mehr als drei Millionen Testversionen heruntergeladen. 20 Prozent der Spieler haben sich nach der Testrunde das Spiel auch freischalten lassen. Dennoch wittert auch die Konkurrenz ihre Chance. Vor allen Nintendo holt mit der Virtual Console für Wii gehörig auf. Erst kürzlich konnte das japanische Traditionsunternehmen mehr als 5 Millionen Downloads vermelden.
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