Während auf dem PC die Möglichkeiten für den Online-Vertrieb von Spielen weit gefächert sind, dürfen Konsoleros stets nur beim jeweiligen Plattformhersteller online ihre Titel einkaufen. Der Vorreiter des Online-Vertriebs ist im Konsolensektor Microsoft mit Xbox Live Arcade.
Teststart wird zum Verkaufsargument
Microsofts Online-Vertrieb startete schon am Ende der Xbox-Ära. 2004 konnten Xbox-Nutzer entweder über eine gesondert georderte DVD oder via Begleitscheibe des 'Offiziellen Xbox Magazins' die neue Software herunterladen und gegen eine kleine Gebühr von fünf bis 15 Euro so genannnte Arcade-Titel online freischalten lassen. Der Service war alles andere als komfortabel und wurde von Microsoft bewusst nur als Testballon gestartet. Denn bei der im November 2005 erschienenen Xbox 360 sollte der Service schon direkt in der Benutzeroberfläche enthalten sein und stets online erweitert werden. Dies machte es nicht nur einfacher, den Service zu verwalten. Jeder X360-Käufer wurde automatisch ein potentieller Xbox-Live-Arcade-Kunde.
Momentan gibt es knapp 100 Titel, die man online auf Xbox Live Arcade erwerben kann. Der Preispunkt rangiert von kostenlos bis maximal 1200 Microsoft-Points, wobei 100 solcher Punkte ungefähr 1.20 Euro darstellen. Teurer dürfen Arcade-Titel laut Microsoft-Richtlinien aktuell nicht sein. Einige Anbieter umgehen dieses Preislimit jedoch, indem sie ihr Spiel aufgliedern. Für 1200 Points erhält der Käufer nur das rudimentäre Grundspiel. Neue Modi und Levelabschnitte schlagen noch mal gesondert zu Buche. So geschehen unter anderem bei 'Lumines Live!' und 'Worms'. Doch auch Spiele, die nicht den Eindruck erwecken, als ob sie nur in Teilstücken erhältlich sind, lassen sich kostenlos oder (meist) gegen Bares aufwerten. Zusätzliche Inhalte gegen neue Points sind somit eine Norm bei Xbox Live Arcade geworden.
Die Microsoft-Points selbst lassen sich auf zwei Arten erwerben. Entweder man kauft sie online via Kreditkarte oder man ersteht eine Points-Card im Fachhandel. Diese enthält einen mehrstelligen Code, mit dem man Points auf sein Konto gutschreiben lassen kann. Unschöne Nebensache der fiktiven Online-Währung: Man kann nur feste Beträge umtauschen. Wer ein Spiel für 800 Points kaufen will, muss entweder im Geschäft eine Karte mit 2100 Points erwerben oder online mindestens einmal 1000 Points umtauschen. Die restlichen Microsoft-Points verfallen zwar nicht nach dem Kauf, wer jedoch danach nichts mehr im Online-Store von Microsoft kaufen will, hat das Nachsehen. Microsoft spekuliert hier eindeutig darauf, dass die verbleibenden Punkte für tendenziell uninteressante Inhalte, etwa neue Hintergrundbildchen, ausgegeben werden.
Kommentarezum Artikel