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Test - Solium Infernum : Test: Höllisch gutes Strategiespiel?

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Die älteren Strategie-Fans unter euch dürften beim Namen Solium Infernum möglicherweise die Augenbrauen heben. Gab es nicht schon mal ein Spiel, das genau so hieß? Richtig erkannt: Bereits im Jahr 2009 veröffentlichte das Entwicklerstudio Cryptic Comet das Strategiespiel Solium Infernum. Beim aktuellen Titel handelt es sich quasi um ein Remake mit einigen kleineren Änderungen beziehungsweise Ergänzungen.

Es stammt allerdings nicht von Cryptic Comet selbst, sondern vom australischen Team League of Geeks, das sich vor allem mit dem digitalen Brettspiel Armello einen Namen gemacht hat. Das genießt innerhalb der Strategie-Community einen sehr guten Ruf, die Vorzeichen für einen weiteren Hit stehen demnach gar nicht mal schlecht.

Bei Solium Infernum handelt es sich um ein sogenanntes Grand-Strategiespiel. Dabei schiebt ihr nicht einfach nur eure Truppen über die Karte und tragt Schlachten aus, sondern müsst euch auch um das Drumherum kümmern. Wie es der Name des Spiels bereits erahnen lässt, verschlägt es euch in die Tiefen der Hölle. Dort hat der Teufel nach langer Regentschaft ausgedient, weshalb sich nun zahlreiche Erzfeinde (Archfiends) um seine Nachfolge balgen. Dass es dabei nicht sonderlich friedlich zur Sache geht, dürfte auf der Hand liegen. Ihr entscheidet euch für einen dieser Erzfeinde und nehmt den Kampf um die Unterwelt auf.

Die Erzfeinde spielen eine zentrale Rolle in Solium Infernum. Sie bilden nicht nur einfach die Anführer eurer Fraktion, sondern bringen gleichzeitig einige individuelle Fähigkeiten und Boni ins Geschehen. Beelzebubb kann beispielsweise gefallene Krieger für seine Zwecke einsetzen, während Lilith über eine besondere Affinität zur Zauberei verfügt. Eure Entscheidung hat demnach einen gewissen Einfluss auf das Geschehen, was wiederum den Wiederspielwert erhöht.

Apropos: Für zusätzlichen frischen Wind sorgt bei den Partien, dass sich die Zugreihenfolge der Erzfeinde verändert. So kann es sein, dass ihr zunächst als Letzter in der Reihe eure Aktionen ausführt, bei der nächsten Runde aber plötzlich viel früher loslegen dürft. Entsprechend flexibel müsst ihr bei eurer Planung sein.

Teuflische Diplomatie

Im Kern geht es in Solium Infernum darum, die anderen Erzfeinde und somit auch deren Fraktionen zu besiegen, um letztendlich auf den verwaisten Höllenthron steigen zu können. Dabei gilt es, die klassischen Elemente eines Grand-Strategiespiels zu meistern. Dazu zählt die Verwaltung von Ressourcen, die Zusammenstellung von Truppen und zu einem gewissen Grad auch eine Art von Reichsverwaltung.

Besonderes Augenmerk gilt übrigens der Diplomatie. Wie bei Game of Thrones entfaltet sich sehr schnell ein Gerangel um die Macht inklusive brüchiger Allianzen, zwielichtiger Abkommen und vor allem Verrat. Hier lässt Solium Infernum seine Muskeln ganz besonders spielen und entfaltet unglaublich viel Potenzial.

Ebenfalls reizvoll ist die Tatsache, dass es verschiedene Wege gibt, um eine Partie zu gewinnen. Ihr könnt es auf dem klassischen Weg versuchen, alle Gegner zu besiegen und somit sämtliche Konkurrenz platt zu machen. Glücklicherweise gibt es aber auch alternative Möglichkeiten: Mithilfe eurer Aktionen auf dem Schlachtfeld, dem Gebiet der Diplomatie und anderweitigen Aktionen sammelt ihr fleißig Ruhmespunkte. Je mehr Ansehen ihr in der Unterwelt genießt, desto größer ist eure Chance, bei der nächsten Abstimmung zum neuen Herrscher der Hölle gewählt zu werden.

Solium Infernum - Trailer aus der Hölle

Im ungewöhnlichen Strategiespiel Solium Infernum kämpft ihr euch mit bis zu sechs Spielern durch die Hölle.

Ihr merkt schon anhand dieser wenigen Beispiele, wie komplex das Geschehen von Solium Infernum werden kann. Das ist gleichzeitig auch einer der wenigen Fallstricke des Spiels: Es gibt zwar ein umfangreiches Tutorial, das die meisten Elemente gut erklärt, allerdings sind einige der Menüs etwas unübersichtlich. Einsteiger können sich entsprechend schnell überfordert respektive überwältigt fühlen.

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Außerdem entfaltet Solium Infernum sein volles Potenzial leider ausschließlich in Multiplayer-Partien. Zwar stehen zahlreiche Spielmodi auch für die Sologeneräle unter euch zur Verfügung, es mangelt diesbezüglich nicht an Auswahl. Doch erst mit menschlichen Widersachern kommt der Reiz des diplomatischen Taktierens und des Schmieden von unheilvollen Allianzen richtig zur Geltung. Das alles funktioniert zwar prinzipiell auch im Singleplayer-Modus, allerdings sind die KI-Kontrahenten nicht ansatzweise ein adäquater Ersatz.

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