Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Sky Odyssey : Sky Odyssey

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren
Sky Odyssey
Vor der Mission wird euch alles genau erklärt.

Einfache Steuerung
Obwohl 'Sky Odyssey' durchaus als Flugsimulation durchgeht, werdet ihr von komplizierten Anzeigen und überfrachteter Steuerung verschont. Um den Flug zu starten, setzt ihr einfach den Schubregler mittels Viereck-Button auf 100% - solange ihr ihn nicht wieder runtersetzt, wird euer Flugzeug mit maximaler Beschleunigung durch die Lüfte fliegen. Sobald ihr abgehoben seid, solltet ihr mittels Knopfdruck das Fahrwerk einziehen - sofern euer Flieger überhaupt diese Funktion besitzt. Je nach ausgewählter Maschine, Konfiguration, Wetterbedingung, Luftstrom und Perspektive steuert sich das Flugzeug etwas anders. Mit dem linken Analogstick dreht ihr den Flieger in jede beliebige Richtung und vollführt Stunts wie Loopings oder Seitwärtsdrehungen. Bei exakten Flugmanövern müßt ihr allerdings mit viel Feingefühl den Stick bewegen - zum Glück könnt ihr mit den L1- und R1-Tasten die Richtung etwas seitlich korrigieren. Für mehr Übersicht schaltet ihr durch vier Perspektiven, dreht die Kamera mit dem rechten Analogstick stufenlos um das Flugzeug herum und blendet mit den beiden hinteren Schultertasten die Steueranzeigen und den Radar aus. Habt ihr trotzdem mal den Überblick verloren, dürft ihr eine Landkarte des Gebiets aufrufen - die zu absolvierenden Ziele könnt ihr aber nicht mehr nachlesen. Mit etwas Übung habt ihr die recht einfache Steuerung und das etwas gewöhnungsbedürftige, aber realistische Flugverhalten schon bald im Griff.

Keine Duelle
Irgendwelche heißen Fluggefechte mit gegnerischen Piloten der Zerstörungsaufträge werdet ihr vergebens suchen. Das Spiel legt seine Betonung auf dem Manövrieren der Flugzeuge und diversen friedlichen Missionszielen, ohne dadurch langweilig oder bieder zu wirken. Dieses anfangs etwas dröge erscheinende Spielkonzept hat seinen Reiz in der schnell erlernten, aber herausfordernden Flugverhalten und den erfrischenden Missionsideen. Dies alles führt schnell mal zu einer richtigen Sucht, in der man immer noch schnell die gescheiterte Mission noch einmal in Angriff nehmen oder nur kurz in den nächsten Einsatz schauen will - vom Spiel loszukommen, ist so schwieriger, als man zunächst glaubt.

Sky Odyssey
In diesem Mistwetter starten?

Neben den gestellten Aufgaben in jeder Mission bringen unterschiedliche Wettersituationen, Windverhältnisse und vor allem das Terrain Abwechslung ins Spiel. Ihr fliegt durch schmale Canyons, tosende Meerflächen, an ausbrechenden Geysire vorbei und weicht durch Erdbeben ausgelöste Steinschläge aus. Dazu müssen auch mal Tunnels, Ruinen und enge Höhlensysteme durchflogen werden - schließlich sind die zu suchenden Kartenteile nicht einfach zu erlangen. Ihr seid aber nicht in allen Missionen allein mit der Natur - so gilt es beispielsweise bei einem fahrenden Zug oder fliegenden Transportflugzeug den begrenzten Treibstoffvorrat aufzufüllen oder auf einem Flugzeugträger mitten in einem Sturm zu landen. Auch Menschensiedlungen und Fabriken können zuweilen erspäht werden - allerdings eher selten. Habt ihr eine Mission bestanden, wird anhand von verschiedenen Punktwertungen euere Leistung beurteilt. Erfolgreiche Piloten erhalten Items, mit denen sie ihre Maschine aufrüsten können und Zugang zu weiteren Missionen.

Bonus
Der Schwierigkeitsgrad in 'Sky Odyssey' ist sehr gut ausbalanciert. Mit jeder Mission hebt dieser ein wenig an. Kommt ihr bei einem Einsatz partout nicht weiter, dürft ihr eine andere Mission in Angriff nehmen und die schwierige Stelle später erneut versuchen. Die Flüge sind immer übersichtlich und die Aufgaben klar erkennbar. Trotzdem dürft ihr nicht eure Konzentration vernachlässigen, denn wenn ihr nach langem Flug eine unkontrollierte Bewegung macht und abstürzt, müßt ihr die Mission von vorne beginnen. Zum Glück ist die Steuerung, Kollisionsabfrage Leveldesign und Aufgaben zwar anspruchsvoll, aber immer sehr fair. So sind mit etwas Übung und Geschick irgendwann alle Missionen in den diversen Spielmodi erfüllt. Um euch dazu zu motivieren, erspielt ihr nach erfolgreichen Leistungen und hohen Bewertungen verschiedene Extras wie neue Flieger, eine Bildergalerie oder Ausrüstungsgegenstände.

Sky Odyssey
Rüstet eure Maschine nach euren Wünschen aus.

Schwache Grafik
So gut die Steuerung, das Spielkonzept und die Missionen auch ausgefallen sind, die Grafik von 'Sky Odyssey' verpaßt dem Spaß einen nicht zu kleinen Dämpfer und schreckt sicherlich einige potentielle Käufer ab. Dabei ist die Darstellung der Flugzeuge gar nicht mal übel und die vereinzelten Effekte wie bröckelndes Gestein, Wasserfontänen, Seeoberflächen können durchaus gefallen. Optisches Highlight ist aber ganz klar die grafische Umsetzung der Wetterbedingungen, Blendeffekte und Wolken. Positiv des weiteren ist der vorhandene 60Hz-Modus, in dem das Spiel flüssig ohne störende PAL-Balken läuft. Allerdings geht dies alles ziemlich unter bei der häßlichen Umgebungsgrafik. Das ganze zu überfliegende Gebiet ist furchtbar öde und detailarm, immer wieder sind die gleichen, rauhtexturierten Felstäler und Waldhänge zu sehen. Vereinzelt mal ein Baum, Gebäude oder sonstiges Objekt kommt nur sehr selten vor. Dazu schlägt das berüchtigte PS2-Flimmern gnadenlos zu und kann fast schon als Augenfeindlich bezeichnet werden.

Toller Sound
Um so mehr überrascht die hervorragende soundtechnische Umsetzung. Das eher gemütliche Flugtempo und die zuweilen etwas fehlende Dramatik wird durch die differenzierte, aber immer spannende Musikuntermalung im Stil bekannter Abenteuer-Movies überzeugend kompensiert. Sie paßt stets zu der aktuellen Spielsituation und trägt zum bereits erwähnten Suchtpotential des Titels in nicht unerheblichen Masse bei. Genrebedingt gibt es nicht gerade viele Soundeffekte, die vorhandenen sind dann aber bei diesem Spiel gut gemacht. So klingt beispielsweise der Flugzeugmotor realistisch und eine Gewitterfront könnte nicht glaubhafter akustisch auftreten.

 

Fazit

von David Stöckli
Wow! Was zunächst nach einem langweiligen Flugzeug-Game aussah, entpuppte sich schon nach den ersten Flugversuchen zu einer süchtig machenden Angelegenheit. Die vielfältigen Aufgaben und die schnell erlernte, herausfordernde Steuerung ließ mich kaum noch los. Auch das Aufrüsten des Lieblingsflugzeugs und versteckte Extras bringen viel Motivation. Schade nur, das die grafische Gestaltung bis auf einige hübsche Effekte und dem löblichen 60Hz-Modus so schwach ausgefallen ist. Die triste Umgebung bietet kaum mal ein Detail, ist häßlich texturiert und flimmert dazu stark - He Programmierer, das ist hier eine PlayStation 2! Immerhin werden eure Ohren durch eine hervorragende Soundkulisse verwöhnt. Das friedliche Spielprinzip und die öde Grafik kann schnell mal abschrecken. Wer aber mal ein tolles Game mit originellem Spielprinzip zocken will, sollte 'Sky Odyssey' eine Chance geben - und so dem Suchtpotential dieses Spiels hoffnungslos verfallen.  

Kommentarezum Artikel