Test - Sherlock Holmes: Crimes and Punishments : Elementary, my dear Watson
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In an Zeitlupenmomente erinnernden Momenten vollzieht ihr als Holmes Charakteranalysen, die sich auf wenige beobachtete Details stützen. Gefundene Hinweise lassen sich nicht nur in dem von Holmes mitgeführten Notizbuch einsehen, sondern auch in der Deduktionsansicht. Visuell hat man sich hier an der Darstellung von neuronalen Netzwerken orientiert: Man steigt in gewisser Weise in Holmes Hirn und sieht, wie sich aus den gefundenen Hinweisen eine Schlussfolgerung ergibt.
Strick oder Gnade – ihr entscheidet
Ihr seid dabei jedoch nicht auf das reine Beobachten beschränkt, sondern müsst entscheiden: Welche Interpretation von zwei Fakten erscheint euch am schlüssigsten? Widersprechen sich zwei Interpretationen, wird euch dies mit einer Rotfärbung signalisiert, kann man diese Widersprüche lösen, so ergeben sich weitere Schlussfolgerungen, die schließlich zu einer möglichen Lösung des Falls führen.
Diese muss jedoch nicht korrekt sein. Mehrere Auflösungen für einen Fall sind je nach Faktenlage möglich, doch nur eine entspricht der Wahrheit. Es liegt an euch, daraus die richtige zu wählen – ob sie wirklich zutrifft, ist zunächst irrelevant, Holmes handelt gemäß der von euch getroffenen Entscheidung. Zusätzlich zu eurer Aufklärungsarbeit müsst ihr aber auch eine moralische Entscheidung fällen: Wie es der auf Dostojewskis Roman "Schuld und Sühne" verweisende Untertitel bereits andeutet, stellt euch das Spiel auch die Frage, was die gerechte Strafe für die überführten Täter sein soll.
Action, Rätsel und Verbrechen in Episodenform
Rätsel und Knobelaufgaben sind natürliche Zutaten für ein Adventure mit Sherlock Holmes. Frogwares gelingt es zum einem, sie geschickt auszuwählen und – weitaus wichtiger – sie elegant in die Story einzubauen. Schlösser knacken, Chemikalien anrühren, dreidimensionale Fragmente zurechtrücken – all dies wird euch nie mit dem Holzhammer aufgezwungen, sondern passt stets in den Handlungsablauf. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel wechselt von trivial zu knackig, entwickelt sich aber nur selten zu einem echten Hindernis, zumal ihr gerade in diesen Sequenzen auch die Möglichkeit habt, die Lösung des Rätsels automatisch durchführen zu lassen, falls euch die Geduld verlässt.
Das Gesamtpaket des neuen Sherlock-Holmes-Adventures stimmt: Die einzelnen Fälle, die Atmosphäre, das Szenario und die neuen Analyse- und Deduktionstechniken wissen zu überzeugen. Locker eingestreute Action-Momente werden durch Quick-Time-Events bewältigt, die zu keinem Zeitpunkt nerven, sondern tatsächlich stets zum Spielspaß beitragen.
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