Test - Shadows of the Damned : Magnifico!
- PS3
- X360
Wenn zwei große Persönlichkeiten aus der Kunst beziehungsweise aus den Medien aufeinandertreffen und gemeinsam ein Projekt angehen, dann erzeugt dies immer große Aufmerksamkeit. Seien es Eminem und Rihanna, Steven Spielberg und George Lucas oder Alc Pacino und Robert De Niro. Doch bei Shinji Mikami und Goichi Suda - besser bekannt als Suda 51 - schien der Aufschrei im Voraus nicht sonderlich laut zu sein. Deren erstes gemeinsames Projekt Shadows of the Damned ist keines dieser typischen Hype-Spiele, die jeder Spieler kaum erwarten kann. Dabei konnten sich beide Designer schon ein gewisses Ansehen in der Spielebranche erarbeiten. Mikami gilt als geistiger Schöpfer der Resident-Evil-Serie, während Suda 51 mit stilsicheren Spielen wie Killer7 und No More Heroes einige Fans gewinnen konnte.
Shadows of the Damned erzählt die Geschichte von Garcia Hotspur, einem Dämonenjäger aus den USA mit spanischem oder mexikanischem Hintergrund. Dessen Geliebte Paula wird von fiesen Dämonen in die Unterwelt verschleppt. Das kann sich der gute Garcia natürlich nicht gefallen lassen und folgt seiner großen Liebe direkt in die Tiefen der Hölle. Gut, das war es dann leider auch schon mit der Geschichte. Shadows of the Damned verbringt nicht gerade viel Zeit mit seiner Handlung. Im Gegenteil: Diese dient im Prinzip nur als Aufhänger für circa zehn Stunden geballte Shooter-Action, bei der ihr so einige finstere Gestalten über den Jordan schickt.
Allerdings ist die Geschichte gewollt mager gehalten, denn das Spiel orientiert sich sehr stark am Grindhouse-Kino und den Filmen von Robert Rodriguez, der mit „From Dusk Till Dawn" und „Planet Terror" wahre Klassiker des Splatter-Genres geschaffen hat. Und diese sind auch nicht gerade für ihre komplexen Charaktere und wendungsreichen Geschichten bekannt.
Insofern bleibt Shadows of the Damned seinen Vorbildern also treu. Allerdings hätte es schon ein bisschen mehr Handlung sein dürfen. Das, was das Entwicklerstudio Grasshopper Manufacture hier abliefert, ist dann doch zu wenig. Hinzu kommt, dass das Spiel zu Beginn auch gar nicht viel erklärt. Garcia ist halt einfach ein Dämonenjäger, hat gerade eines seiner Opfer erledigt, dieses schwört Rache, Paula wird entführt - und das war es.
„Isch will no' mehr Al'ohol!"
Doch wo es dem Titel an Geschichte fehlt, mangelt es ihm keinesfalls an Action. Shadows of the Damned ist ein Third-Person-Shooter in Reinkultur. Ihr lauft durch sehr lineare Levels, ballert haufenweise Gegner nieder und sammelt Munition und Diamanten ein. Bei Letzteren handelt es sich um die Währung des Spiels, mit der ihr beim örtlichen Händler Munition oder Alkohol kauft. Die wertvolle Flüssigkeit erhaltet ihr ersatzweise auch an Getränkeautomaten.
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