Test - Shadow of Rome : Shadow of Rome
- PS2
In den Kämpfen kommt die Taktik nicht zu kurz: Ihr müsst sparsam mit den Waffen umgehen, da sie nach einigen Attacken bereits zerbrechen. Umgekehrt dürft ihr aber auch nicht zu defensiv vorgehen, da sonst das Publikum unzufrieden ist. Seid ihr besonders variantenreich und brutal im Vernichten der Gegner, sind die Zuschauer begeistert und werfen euch unter anderem Energie-Auffrischer und mächtige Waffen zu. Wie es sich für Gladiatorenkämpfe gehört, geht es in den Fights alles andere als sanft und blutarm zu – da werden schon mal Arme, Beine und Köpfe abgehackt und mit den abgetrennten Gliedmaßen dann auch noch zugeschlagen. Besonders fiese Krieger überschütten den Gegner mit Öl und setzen ihn in Brand. Die Gladiatorenkämpfe machen Laune, auch wenn die Steuerung etwas träge und die Kollisionsabfrage nicht perfekt ist.
Weniger überzeugen können Oktavians Schleicheinlagen, auch wenn sie einigermaßen unterhaltsam sind. Zu Zeiten von ’Splinter Cell’ und Co. wird hier aber einfach zu wenig geboten. Die Schleich-Missionen sind ziemlich kurz, das zu erkundende Gebiet eher klein und die Aktionen des Helden relativ eingeschränkt. Immerhin dürft ihr durch Schlüssellöcher gucken, euch verkleiden, mittels Pfeifen, Stein- oder Früchte-Wurf die Aufmerksamkeit der Gegner manipulieren und beispielsweise Töpfe, Bananenschalen oder Würgeseile einsetzen, um die Feinde kurzzeitig auszuschalten. Selbst kleinere Kletter- und Kriech-Partien gilt es zu meistern. Die größte Schwäche der Stealth-Missionen ist aber die schwache KI der Gegner. Sie verfolgen euch meist nur halbherzig, ihr Aufmerksamkeitsradius ist sehr stark eingeschränkt und es kommt sogar vor, dass sie an einem Objekt hängen bleiben. Darüber hinaus lässt euch das Leveldesign kaum Freiheiten bzw. verschiedene Wege, ein Hindernis zu umgehen. Dazu kommt eine zuweilen störrische Perspektivenführung, die hin und wieder für Frust sorgt.
E ludibus spectandisTechnisch ist ’Shadow of Rome’ ganz gut gelungen, hinterlässt aber insgesamt einen durchwachsenen Eindruck. Scheinbar wurde die 3D-Engine von ’Onimusha 3’ verwendet, trotzdem sieht das Spiel deutlich weniger gut aus als der genannte Augenschmaus aus gleichem Hause. Die Szenarios sind einfach weniger detailreich ausgefallen und warten mit weniger vielfältigen Texturen auf. Auch die Charaktere verfügen über weniger Details und wirken etwas eckiger. Trotzdem gefallen die antiken Stages mit ihren teils imposanten Bauten und atmosphärischen Elementen. Den Grafikern ist es überzeugend gelungen, das Flair des alten Rom auf den Bildschirm zu bringen. Und gerade die Gladiatorenkämpfe sehen richtig gut aus. Größtes Ärgernis ist hingegen, dass die Grafik an massivem Kantenflimmern leidet. Auch die heftigen Ruckler in den Zwischensequenzen müssten nicht sein.
Wenig zu meckern gibt es beim Sound. Die Musikuntermalung orientiert sich an Hollywood-Sandalenepen und unterstützt damit ganz gut die Atmosphäre des Action-Adventures. Auch die Soundeffekte gehen in Ordnung, allerdings hätte ich mir eine überzeugendere Surround-Unterstützung gewünscht. Die Dialoge bestehen meist bloß aus deutschen Textkästen – nur hin und wieder erklingt die akzeptable englische Sprachausgabe.
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