Test - Rock Band 3 : Musikspiel 2.0?
- PS3
- X360
Das Schlagzeug wurde etwas erweitert und verfügt nun über insgesamt drei Becken beziehungsweise Hihats, vier Schlagflächen und ein Fußpedal. Optional kann noch ein zweites Pedal für die Hihats angeschlossen werden. Durch die erhöhte Zahl an Schlagflächen wird das Spiel natürlich wesentlich anspruchsvoller und fordernder. Echtes Schlagzeugspielen lernt man hier zwar nicht, aber zumindest die Hand-Auge-Fuß-Koordination kommt dem echten Instrument schon sehr nahe.
Fast wie eine richtige Klampfe
Das eigentliche Prachtstück ist die neue Gitarre. Die bietet nicht mehr nur die fünf farbigen Knöpfe auf dem Griffbrett, sondern gleich über hundert Tasten, die wie Gitarrensaiten zu jeweils sechs Stück pro Bund angeordnet sind. Hinzu kommt, dass die Anschlagwippe weggefallen ist und dafür sechs Saiten angebracht wurden. Dadurch kann (und muss) der Spieler tatsächlich Akkorde wie auf einer echten Gitarre greifen. Zudem müssen die Saiten punktgenau angeschlagen werden. Natürlich stellt sich hier die Frage der Sinnhaftigkeit: Wozu brauche ich einen Controller, der sich wie eine echte Gitarre spielen lässt, wenn ich mir für das Geld auch gleich eine echte Klampfe kaufen kann.
Diese Entscheidung muss natürlich jeder selbst treffen. Aber als spielerischer Einstieg für ein echtes Musikerdasein ist Rock Band 3 in der Form gar nicht so uninteressant, zumal es gute Trainingsmodi gibt. Angehende Trommler erhalten dazu noch einen Freestyle-Modus. Der Umstieg von den alten Controllern auf die neuen ist allerdings alles andere als einfach und benötigt einiges an Eingewöhnung. Für Spieler, die im Expert-Modus mit den alten Instrumenten aus dem Gähnen nicht herauskamen, ist das sicher eine ganz neue Herausforderung. Was die Verarbeitung angeht, wird die Zeit zeigen, wie robust vor allem die neue Gitarre ist. Mit über hundert Tasten ist eine gewisse Anfälligkeit schon programmiert.
Schwache Lieder, starke Optik
Leider haut einen die Liste der Musikstücke nicht aus den Latschen. Genau genommen ist die eher poppige als rockige Auswahl wohl die schwächste der ganzen Serie. Allerdings verständlich, denn mit dem Keyboard als neuem Instrument müssen freilich auch entsprechende Titel geliefert werden, die das Tastenbrett nutzen.
Die gesamte Präsentation allerdings ist mal wieder über jeden Zweifel erhaben. Ihr könnt erneut eigene Charaktere erstellen und diese mit einem umfassenden Fundus an Klamotten, Instrumenten und Accessoires ausstatten. Nach und nach wird immer mehr Krempel freigeschaltet. Die Bühnen und Shows sehen prima aus und wieder einmal staunt man, wie synchron die virtuellen Musiker zur Musik agieren. Hinzu kommen schicke Zwischensequenzen während der Touren und Herausforderungen. Rock Band 3 hat also nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen einiges zu bieten.
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